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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party
Autoren: Robert Lory
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undeutliche Vorstellung – doch ich habe das Klauenmonstrum geschaffen.«
    »Eine sehr erfolgreiche Schöpfung, Mr. Birk«, sagte Mike.
    »Natürlich war sie erfolgreich – für Leander Maxwell! Durch diese Figur wurde er zum reichen Mann. Das Klauenmonstrum und Dr. Q und die anderen – hier das Teufelswesen! Kein Problem für Maxwell zu sagen: ,Das Monstrum soll die Golden-Gate-Brücke vernichten.’ Aber es war schon schwieriger, alles so einzurichten, daß das Monstrum zu dieser Leistung imstande war. Diese Szene – und all die anderen – machten Maxwell berühmt und reich. Sehen Sie sich doch um. Glauben Sie, ich könnte mir solchen Luxus leisten? Ich, Karl Birk – ohne den nichts von all dem auf die Leinwand gekommen wäre!«
    Es wurde Banner klar, daß die Stimmung im Maxwell-Klan nicht so ungetrübt war, wie er angenommen hatte.
    »Vielleicht hat er Sie zu diesem Projekt eingeladen weil er erkannt hat, daß er Ihnen etwas schuldet.«
    »Ach, das einzige, was er erkannt, hat, ist, daß er mich wieder mal braucht. Ich bin zwar auf seine Einladung eingegangen, doch nur mit einem Ziel. Ich will mir seine begeisterten Worte über Das Labyrinth anhören und ihm sagen, daß alles zu realisieren wäre. Und dann werde ich ihm sagen, wohin er sich das ganze Projekt stopfen kann!«
    Er lachte voller Vorfreude.
    »Alle werden es hören. Es tut mir nur leid, daß Uriah nicht kommt. Aber er hat wahrscheinlich dasselbe getan, was ich vorhabe — allerdings per Telegramm.«
    Banner nickte nachdenklich. Uriah Kantoff, der große Kantoff. Der hagere düstere Schauspieler hatte Dr.Q, das Phantom von Paris, Hotep-Ra und zahlreiche andere Gestalten verkörpert, die in diesem Raum vertreten waren. Maxwell hatte sicher auch Kantoff für sein Projekt gewinnen wollen.
    Birk lachte leise vor sich hin.
    »Er soll mich anflehen, er soll mir sagen, wie sehr er mich braucht, und dann-dann ...«
    Mit heftigem Kopfnicken entfernte sich der kleine Mann.
    Mike seufzte.
    »Aus unserer kleinen Wiedervereinigung wird wohl nichts. Wahrscheinlich müssen wir morgen schon alle wieder nach Hause fahren.«
    »Möglich«, sagte Banner. »Aber Leander Maxwell läßt sich nicht so leicht auf der Nase herumtanzen. Vielleicht ködert er Birk mit Geld. Warum sehen wir uns jetzt nicht mal oben um? Ich würde mich viel lieber mit dir ...«
    »Dazu reicht die Zeit nicht«, sagte sie.
    »Ich beeile mich.«
    »Das will ich aber nicht. Außerdem ist bald Sonnenuntergang. Warum gehen wir nicht schwimmen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Zu kalt – und das Becken gefällt mir nicht.«
    »Die Kälte ist genau das Richtige für dich, mein Schatz. Du liegst schon längere Zeit auf der falschen Wellenlänge.«
    »Oh? Was ist daran falsch?«
    Sie legte ihm sanft einen Zeigefinger auf die Lippen.
    »Ich gehe schwimmen, Mr. Banner.«
    »Ich nicht. Ich komme aber gern mit und helfe dir beim Umziehen. Was sagst du dazu?«
    Sie lächelte.
    »Nein. Mach mir einen starken Scotch und komm zum Becken.«
    Zehn Minuten später reichte er ihr das Glas. Beide standen am Rand des Bassins.
    »Sieht wirklich kalt aus«, bemerkte sie und stieg aus ihren Sandalen, um das Wasser auszuprobieren.
    »Moment!« rief ein Mann vom roten Sprungbrett. Es war der stämmige Kameramann, Will Weisenbacker. »Es wird schnell dunkel – hier müßte irgendwo ein Lichtschalter sein – ah, ja.«
    Licht flammte auf. Mike schrie leise auf. Die Lichtquelle befand sich in einem Glasgebilde, das wie ein großes grünes Auge aussah – wie das Auge einer riesigen Katze.
    »Unheimlich«, sagte sie, als die grüngelben Lichtwellen durch das Wasser zuckten und von den Wänden zurückgeworfen wurden.
    »Aber passend«, fügte Banner hinzu. »Also, schwimmst du nun oder nicht?«
    »Stoß mich nicht«, sagte sie. »Ich lasse lieber jemand anders vorgehen.« Und sie deutete auf den muskulösen Mann an der Spitze des Sprungbretts.
    »Paßt auf, sonst werdet ihr noch naß!« rief Weisenbacker.
    Mike und Banner traten zurück.
    Es war ein hoher und eleganter Sprung, und er endete mit einem perfekten Eintauchen in das unheimlich beleuchtete Wasser. Doch die Sache hatte einen Haken.
    Der Springende stieß einen unmenschlichen Schrei aus.
    Er begann, als die Finger das Wasser berührten, und wurde unterbrochen, als Kopf und Körper untertauchten. Banner rannte zum Beckenrand und sah, daß der große Kameramann im Wasser um sich schlug. Als sein Gesicht an die Wasseroberfläche kam, schrillte der Schrei wieder durch
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