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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party
Autoren: Robert Lory
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er vor einer der kleinen Kontrollstellen stehenblieb, stellte er mit Freude fest, daß die Fernsehanlage nicht mehr zu funktionieren schien. Doch er nahm sich nicht die Zeit, die Technik zu überprüfen. Er war ein Jäger, und seine Beute war vor ihm – ein Mann, der Ed Banners Gerechtigkeit nicht entgehen würde.
    Das Brüllen ließ ihn erstarren. Er erkannte den Laut sofort.
    Das Brüllen des Minotauros! Gefolgt von einem anderen Geräusch, einem menschlichen Laut. Ein Mann schrie aus Leibeskräften – gar nicht so weit entfernt, vielleicht hinter der nächsten Ecke.
    Banner rannte um die Ecke und sah alles. Er hatte die Waffe schußbereit erhoben, doch dann senkte er den Lauf. Der Anblick war zuviel – sogar für ihn. Schließlich hatte er schon mit ansehen müssen, wie Craig Case gestorben war. Er hatte gesehen, was der mächtige Minotauros anzurichten vermochte. Und jetzt...
    Jetzt sah er das Wesen erneut. Es stand in dem Raum, dessen Wände zum Teil von Hecken umsäumt waren.
    Das Monstrum hielt etwas in seiner Klaue.
    Es war die Gestalt Leander Maxwells, eine Figur, die sich verzweifelt zu wehren schien. Eine Gestalt, die aus Leibeskräften schrie und deren verzweifelte Augen schließlich Banner erblickten.
    »Bitte, Banner! Helfen Sie mir, um Himmels willen!«
    Banner lachte. Seine Waffe war bereit, doch er blieb stehen.
    Der Minotauros wandte sich plötzlich um, das Maul zu einem trotzigen Brüllen geöffnet. Banner antwortete darauf mit erneutem Gelächter.
    »Sie wollten doch etwas lernen, Maxwell!« rief er. »Vielleicht lernen Sie nun, Ihre Schöpfungen abzustellen!« Er sah lachend zu, wie das riesige Ungeheuer und sein Gefangener in dem Loch verschwanden, das in der Mitte der Einfriedung gähnte.
    Langsam näherte sich Banner dem Loch. Er starrte hinab und lächelte. Brüllend schwenkte ihm das Monstrum eine Krallenhand entgegen.
    »Banner!« kreischte Maxwell.
    Banners eisiges Lächeln vertiefte sich.
    »Ich wollte Sie töten, Maxwell. Das brauche ich nun nicht mehr.«
    »Bitte, töten Sie mich! Das Ding ist nicht das, wofür Sie es halten! Um Himmels willen, es ist nicht das, wofür Sie es halten!«
    Leander Maxwells Geschrei stand dem seiner Opfer nicht nach. Immer wieder kreischte er auf, und Banner sah regungslos zu, wie sich das Monstrum an seinem Opfer gütlich tat. Schließlich wurde das Schauspiel langweilig. Außerdem wartete ein Mädchen auf ihn.
    » Banner ! «
    »Ich höre Sie, alter Mann«, sagte er. »Also gut, ich schenke Ihnen den Tod!«
    Das Dunhill-Feuerzeug schnappte. Die Flamme wurde an die Zündschnur des Dynamits gehalten. Nach kaum zwei Herzschlägen fielen die sechs roten Stäbe in das Loch, dicht gefolgt von einem weiteren Bündel.
    Banner lachte wild, als er aus der Umfriedung lief, die gleich darauf wie ein wütender Vulkan explodierte.
13.
    »Ed?«
    »Ich bin’s«, sagte er und ließ sich vor ihr ins weiche Gras fallen.
    »Gott sei Dank!«
    Er nickte.
    »Ja. Gott sei Dank.«
    »Ich habe die Explosionen gehört und das Feuer gesehen. Sieh doch!«
    Er drehte sich um. Ja, das ganze Labyrinth stand in Flammen. Er hatte ein gutes Dutzend Explosionen ausgelöst. Wenn der Morgen dämmerte, würde von Maxwells Werk, einschließlich des Hauses, nicht mehr viel übrig sein.
    »Ich habe mir Sorgen gemacht«, sagte sie.
    »Maxwell ist tot«, erwiderte er.
    »Dein Gesicht...«
    »Ich bin nur müde.«
    »Mehr als müde. Was ist dir widerfahren? Was ist geschehen, daß du so- alt aussiehst?«
    Er lachte. Er hatte nicht mehr die Kraft zu lachen, doch das Gelächter schüttelte ihn. Ja, es brach alles aus ihm hervor, all das namenlose Entsetzen.
    »Ed...«
    Müde, kaum fähig, sich zu bewegen, wandte er sich zu ihr um.
    »Es ist alles vorbei. Wenigstens hoffe ich das.«
    »Du hoffst? Du hast doch gesagt, er ist tot.«
    »Ja, er ist tot.«
    »Was ist dann noch? Wen sonst hätten wir zu fürchten?«
    Er stemmte sich auf die Ellenbogen. Er wußte, daß er bald das Bewußtsein verlieren würde, daß Körper und Geist dringend Schlaf brauchten. Er wünschte sich so sehr, die Augen schließen zu können und dabei Mikes Bild vor sich zu haben. Doch anstatt sie anzusehen, wandte er das Gesicht den lodernden Bränden zu.
    »Es muß vorbei sein! Bete darum, daß alles vorbei ist.«
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte sie.
    »Nein, natürlich nicht.«
    Er fiel nach vorn in das kalte, taufeuchte Gras des Hügels. Ein Blitz zuckte durch seinen Kopf, und dann wurde es schwarz um ihn. Als er wieder zu
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