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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party
Autoren: Robert Lory
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entdeckte ich einen Ausgang und gab Fersengeld.«
    »Sind sie dir gefolgt?«
    »Nein. Wenigstens nehme ich das nicht an. Wenn ja, hast du sie aufgehalten, als du mir den Rückweg abgeschnitten hast. Du bist hier doch der Alleswisser, verdammt!«
    »Also gut, Craig. Wie ich sehe, bist du entschlossen, mir nicht zu helfen. Nicht, daß das einen Unterschied macht. Auch wenn meine Sensoren sie bis jetzt noch nicht aufgespürt haben, ist das nur eine Frage der Zeit.«
    Mike sah Banner an, doch er schüttelte den Kopf. Die Sensoren befanden sich im eigentlichen Labyrinth, nicht hier in den Bedienungskorridoren. Doch um ganz sicher zu gehen, legte er warnend einen Finger an die Lippen. Nur für den Fall, daß die Lautsprecheranlage zurückgekoppelt war. Und das war eigentlich anzunehmen, da auch Maxwell, falls er hier gewesen wäre, dafür sorgen mußte, daß seine Opfer ihn hörten. Es war also notwendig, daß sie sich in den schmalen Gängen sehr leise bewegten. Als Mike nickte, konzentrierte er sich wieder auf Maxwells Worte.
    Dabei fielen ihm weniger die Worte auf, die jene Vorwürfe wiederholten, die der alte Mann schon Melvin Klein und Leah Arnold gemacht hatte. Ihm schien es vielmehr, als hätte sich die Stimme selbst seltsam verändert. Die Stimme war nicht mehr so ruhig und überlegen wie in den letzten Stunden – in ihr lagen Hast und ein nervöses Drängen.
    Machte er sich Sorgen wegen der beiden Gefangenen, die er aus den Augen verloren hatte? So etwas brachte ihn vielleicht aus dem Konzept. Doch dagegen stand die sorgfältige Planung und Maxwells Überzeugung, daß er jeden Augenblick ein Signal erhalten würde, das ihm den Standort der beiden verriet. Nein, es mußte etwas anderes sein.
    Banner verdrängte den Gedanken und konzentrierte sich auf die Worte.
    »... ein Mann eiserner Prinzipien und einer ebensolchen Konstitution. Das war dein Markenzeichen, Craig, in allen Filmen, in denen du mitgespielt hast, mit welchem Halunken du dich auch auseinandersetzen mußtest. Immer warst du der faire, gradlinige Typ auf der Leinwand, während du in Wirklichkeit... Ach, ich rede zuviel. Es wird Zeit, daß du noch einmal dein schauspielerisches Können zeigst. Wie ich sehe, hast du eine Waffe, und das ist gut. Dieselbe Waffe, mit der du den nackten Birk erledigt hast. Oh, du brauchst nicht bleich zu werden, Craig, du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen. Angesichts der Umstände war eine andere Reaktion gar nicht möglich. Außer der Waffe hast du dein Köpfchen und die Muskeln, die dir bisher geholfen haben, alle Hindernisse zu überwinden. Na ja, du wirst beides brauchen.«
    Maxwell lachte, und wieder spitzte Banner die Ohren. Er hatte den Eindruck, als sei das Lachen gepreßt, als habe nun auch Maxwell eine Rolle übernommen. Doch warum?
    »Sieh dich um, Craig. Kommt dir der Ort bekannt vor? Vergiß die senkrechten Wände. Stell dir Tribünen vor, die sich stufenartig erheben, stell sie dir voller schöner Frauen vor. Wie in Sklaven von Rom. Du warst großartig in diesem Film, Craig. Weißt du noch, als du ganz allein und mit bloßen Händen einen ... Ah, da ist sie ja!«
    Auf der rechten Seite des Bildschirms klaffte unten in der Mauer eine Öffnung. Ein tiefes Knurren ertönte. Dann war der große gestreifte Tiger in der Arena und schlich langsam auf die linke Seite hinüber. Case riß die Flinte an die Schulter. Doch dann entspannte er sich und senkte die Waffe wieder.
    »Gut gemacht, Craig!« sagte Maxwell lobend. »Dein Gedächtnis ist ausgezeichnet. Ja, das ist Sheba, das zahme Wesen, das keiner Fliege etwas zuleide tun könnte, es sei denn, man täte ihm etwas an. Wie klug von dir, deine Munition nicht an sie zu verschwenden. Den ersten Test hast du mit Auszeichnung bestanden, so wie der Held Theseus, der echte Held, der mit Klugheit und Kraft diesen Irrgarten bezwang. Wie ich wohl schon erwähnte, Craig, hätte dir diese Rolle bestimmt gefallen, wenn sie auch anstrengend gewesen wäre. Besonders auf dem Höhepunkt des Films, wenn du jenem Ungeheuer gegenübergestanden hättest, das man getrost das schrecklichste Wesen der Filmgeschichte nennen kann. Aber leider wird mein größtes Kunstwerk nicht auf der Leinwand zu sehen sein. Was aber nicht heißt, daß wir beide hier keine kleine Privatvorstellung haben können. Wehre dich gut, Craig.«
    Auf dem Schirm vor Banner und Mike war nun zu sehen, daß ein großes Wandstück zurückglitt. Und in der Öffnung stand ...
    Mike hielt den Atem an, und ihr
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