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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party
Autoren: Robert Lory
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Also war das unbekannte Wesen da unten ...
    »Können wir uns nicht beeilen?« fragte Mike plötzlich.
    Banner blickte hinab. Das Licht des Himmels erhellte ihr ängstliches Gesicht.
    »Du weißt doch, daß er vielleicht da oben lauert und nur darauf wartet, daß einer von uns den Kopf aus dem Loch steckt.«
    Das war schlecht ausgedrückt. Unwillkürlich mußte er, wie sicher auch Mike, an Dorothy Robinsons Kopf denken, der an ihnen vorbeigerollt war. Trotzdem nickte Mike besorgt.
    »Egal. Ed, bitte!«
    »Warte auf mich«, sagte er. Also los.
    Er stützte sich auf den Rand der Öffnung, suchte einen Halt für seine Füße und zog sich mit resigniertem Seufzen hinauf.
    Die Kühle der Nacht schlug ihm in das erhitzte Gesicht.
    Als er den Kopf drehte, sah er, daß der kreisförmige Raum, in dem sie sich bis vor kurzem aufgehalten hatten, ziemlich verwüstet war. Die Hecken waren teilweise abgebrannt. Zwei Betonblöcke waren zersplittert, und auch die übrigen Teile waren nicht so glatt wie die Wandverkleidung von Maxwells Irrgarten. Auf der anderen Seite der Umfriedung lag Karl Birks Leiche.
    Aber mehr sah Banner nicht. Er bemerkte keine Bewegung, hörte keine Geräusche. Wenn der alte Mann ihn jetzt sehen konnte, wartete er ab. Er wartete wahrscheinlich darauf, daß beide heraufgekommen waren. Banner fluchte auf Maxwell und hievte sich aus dem Loch. Dann verwünschte er sich selbst. Wenn der alte Verrückte wirklich auf Mike wartete, war er im Begriff, sie ihm auszuliefern.
    Sie kam überraschend schnell herauf, mit einem Schwung, der sie beide fast zu Boden riß. Zum Glück hielt Banner im letzten Augenblick die Balance. Dabei warf er zufällig einen Blick in die Grube, aus der sie eben gekommen waren – und der Anblick jagte ihm einen kalten Schauer über den Rücken.
    Er vermochte den Blick nicht davon loszureißen. Schließlich wurde auch Mike aufmerksam.
    »Mein Gott, Ed! Was ist denn das?«
    Es herrschte ein unheimliches Zwielicht, so daß er seinen Augen nicht recht traute. Trotzdem reagierte sein inneres Ich mit unkontrollierbarem Entsetzen. Blutrote Augen unter einer mächtigen gefurchten Stirn. Zähne, die eher Fänge oder riesige Hauer waren ... Ein schwarzer Körper von unheimlichen Proportionen. Und Hörner, zwei gewaltige Hörner, die polierten Elefantenzähnen glichen .. .
    »Ein Spielzeug Maxwells«, sagte er. Doch er war nicht überzeugt von seinen Worten, um so weniger, als jetzt ein gewaltiges Brüllen erklang. Es war ein klagender Laut und zugleich ein Wutschrei. Für Banner war es der lauteste Tierschrei, den er je vernommen hatte. Er hätte darauf nicht schwören können, aber das war ihm egal. Er wollte nur fort von hier – weil er nicht ausschließen konnte, daß Maxwell doch seine Finger im Spiel hatte.
    Vielleicht hatte er eine Sinnestäuschung erzeugt, um Banners Willen im letzten Augenblick doch noch zu brechen.
    Mike hatte die Flinte wieder in der Hand, und Banners Hemd schützte sie vor der Nachtkühle.
    »Wohin?« fragte sie.
    »Wir müssen jetzt ein Risiko eingehen. Wir müssen einen Blick hinter die Löcher werfen, durch die ich vorhin geschossen habe. Wenn Maxwell dort ein Kontrollsystem hatte, haben wir vielleicht den ersten Schritt in die Freiheit getan. Komm mit.«
    Er zerrte das humpelnde Mädchen mit und zwängte sich durch die verbrannte Hecke links neben dem Betonklotz, in den er geschossen hatte. Ein ganzes Leben schien das her zu sein. Er spürte nichts von den kratzenden Ästen, und auch Mike hatte er vergessen. Er kämpfte um sein und um ihr Leben. Und jetzt hatte er vielleicht eine Chance. Wenn er nur ...
    Niemand war zu sehen.
    Er erreichte einen schmalen Korridor, der um den kreisförmigen Raum zu führen schien, den sie eben verlassen hatten. Vor und hinter ihnen schien der Korridor sich in zwei oder mehr Richtungen zu teilen. Sehr gut. Wie vermutet befand er sich nun in Maxwells privatem Gangsystem außerhalb des Irrgartens – an einem Ort, den die Opfer nach dem Willen des alten Maxwell niemals hätten erreichen dürfen. Und hier hatte Banner vielleicht die Chance, den Schweinehund zu überraschen und umzubringen.
    Stirnrunzelnd betrachtete er das Kontrollbrett vor sich. Der Bildschirm war zerstört, und das Glas war überall verstreut. Das Mikrophon baumelte an einem verschmorten Draht. Sehr gut. Banner wollte schon einen Hebel ausprobieren, hielt jedoch im letzten Augenblick inne. Zwar konnte sie das unbekannte Wesen, was immer es war, hier nicht erreichen. Doch
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