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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party
Autoren: Robert Lory
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waren schon zu lange hier. Es wurde Zeit, weiterzugehen und den Herrscher über diesen Irrgarten aufzuspüren ehe er sie fand. Es wurde Zeit für Banner, selbst ein Mordwerkzeug zu gebrauchen.
    Lautlos schlichen sie vorwärts, die Waffen schußbereit erhoben. Es konnte jeden Augenblick zur Konfrontation kommen, und wenn es soweit war, hatten sie nur einen Sekundenbruchteil Zeit. Die Hilfskorridore waren nicht so konstruiert, daß sie die darin Gehenden verwirrten. Schließlich hatte Maxwell sie für sich selbst gebaut – doch die zahlreichen Ecken und Windungen ließen jede Stelle gefährlich erscheinen.
    Sie kamen an drei kleinen Kontrollkonsolen vorbei deren jede mit einem funktionierenden Fernsehmonitor versehen war. Sie blieben nur jeweils lang genug davor stehen, um sich zu vergewissern, daß die Szenen noch immer schnell wechselten. Maxwell setzte seine Kameras ein, um sie zu suchen. Banner vermutete daß das gesamte Labyrinth mit solchen Kameras eingesehen werden konnte. Und das bedeutete, daß Maxwell bald zu der Ansicht gelangen mußte, sie befänden sich nicht mehr in seinem System, sondern außerhalb
    Und wenn er erst davon überzeugt war, hatten sie ihren Vorteil eingebüßt.
    Sie kamen nur langsam voran – nicht nur, weil sie sich leise bewegen mußten, sondern auch wegen ihrer körperlichen Kondition. Mikes Gesicht verzog sich bei jedem Schritt, und Banners Kopfschmerzen hatten wieder verstärkt eingesetzt. Außerdem hatte er das Gefühl, daß jede Sehne, jeder Muskel seines Körpers bis zum Äußersten angespannt war. Das stimmte zweifellos. Seit Jahren hatte er nicht viel mehr getan als einen Tennisschläger geschwungen.
    Er bezweifelte nicht, daß Mike in besserer Verfassung war als er. Schließlich hatte sie sich immer große Mühe gegeben, zusätzliche Kalorien abzuarbeiten. Einen Moment dachte er an Essen und machte sich klar, daß sie sehr lange nichts mehr zu sich genommen hatten.
    Er blickte auf die Uhr. Die Zeiger standen auf elf — doch das wollte nichts heißen. Das Uhrenglas war zerschlagen, das Uhrwerk stehengeblieben. Zeit bedeutete nur noch wenig für sie. Jedenfalls nicht die Uhrzeit. Wichtig war allein, daß sie noch möglichst lange am Leben blieben. Sein hungriger Magen verriet ihm, daß eine gewisse Zeit verstrichen war, doch der Gedanke an Nahrung wurde zu einer Übelkeit erregenden Erinnerung an die Arenaszene auf dem Bildschirm.
    Maxwell hatte einen zweiten Durchlauf seiner Kameras begonnen. Es konnte nicht mehr lange dauern. Hunger und Erschöpfung waren im Augenblick nebensächlich, wie auch die ungeheure psychische Anspannung, unter der beide litten. Sie mußten lebendig hier herauskommen.
    Das war eine der Alternativen. Wenn sie Glück hatten. Es war durchaus möglich, daß dieser Nebengang sie aus dem Haus hinausführte. Aber auch im Hausinneren hatten sie vielleicht eine Chance im Kampf gegen den Wahnsinnigen, der dort nicht alle seine tödlichen Spielzeuge zur Verfügung hatte. Wenn sie es jedoch nach draußen schafften ...
    Langsam formte sich in Banners Kopf die Frage, ob er eine Gelegenheit zur Flucht überhaupt begrüßen würde. Würde er fliehen wollen, um die Polizei zu holen? Gewiß wollte er, daß sich Mike so weit wie möglich vom Haus entfernte. Doch was war mit ihm? Würde er sie begleiten, oder würde er in das Labyrinth zurückkehren und nach seinem Erbauer suchen? Würde er sich entscheiden ...
    Entscheiden, da war wieder das Wort, die ewige Qual der Wahl. Er schlug sich den Gedanken aus dem Kopf. Wahrscheinlich lag diese Entscheidung ohnehin nicht bei ihm.
    Und dann sah es plötzlich doch danach aus.
    Als sie um eine Ecke kamen, bemerkten sie links eine Öffnung in der Wand. Als sie sich näherten, noch vorsichtiger als zuvor, wurde Banner von einem Adrenalinstoß aufgemuntert. Sein Bewußtsein konnte nicht wissen, was da auf sie wartete, doch irgend etwas in ihm, ein geheimnisvolles Etwas, auf das er sich mehr und mehr verließ, bereitete ihn vor.
    Und durchaus zu Recht.
    Denn als sich seine Augen auf die Öffnung in der Wand konzentrierten, wußte er, daß das ziellose Suchen vorüber war.
    Die Fläche vor ihm war ein großer rechteckiger Raum, offenbar ein Teil des eigentlichen Labyrinths. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ebenfalls eine Wandöffnung, die zu einem anderen Nebengang führte. Dazwischen jedoch war ein Kontrollsystem untergebracht. Nicht nur eine kleine Konsole, wie er sie unterwegs hier und dort gesehen hatte, sondern eine
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