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Lewis, Michael

Lewis, Michael

Titel: Lewis, Michael
Autoren: The Big Short
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Michael
Lewis, Jahrgang
1960, ist Wirtschaftsjournalist und erfolgreicher Autor zahlreicher
Sachbücher. Er hat Abschlüsse von der Princeton University und der London
School of Economics. Seine Erfahrungen als Investmentbanker verarbeitete er
1989 in seinem ersten Buch Liar's Poker, das sofort auf Platz 1 der Sachbuchbestsellerliste
schoss. Viele weitere Bestseller aus der Finanzszene und der Welt des Sports
folgten. The
Big Short stand
monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times. Lewis lebt mit seiner Frau und
seinen drei Kindern in Berkeley, Kalifornien.
     
    Michael Lewis
     
    The Big Short
    Wie eine Handvoll Trader die Welt verzockte
     
    Aus
dem Englischen von Ulrike Bischoff, Petra Pyka und Birgit Schöbitz
     
    Die englischsprachige Originalausgabe erschien 2010 unter dem
Titel
    »The Big Short. Inside the Doomsday Machine«
     
    Auch der schwierigste Sachverhalt ist dem Dümmsten zu
vermitteln, wenn er noch keine Vorstellung davon hat. Dagegen lässt sich
selbst dem Klügsten nicht das Allereinfachste erklären, wenn er sich fest
einbildet, bereits genau zu wissen, worum es geht.
    Leo Tolstoi, 1897
     
    Vorwort: Der Poltergeist
     
    Warum
mir eine Investmentbank an der Wall Street so bereitwillig Hunderttausende
US-Dollar dafür zahlte, dass ich erwachsenen Menschen erklärte, wie sie ihr
Geld anlegen sollten, ist mir bis heute schleierhaft. Ich war 24 Jahre alt und
hatte weder Erfahrung damit noch ein besonderes Interesse daran zu erraten,
welche Aktien und Anleihen steigen und welche fallen würden. Die grundlegende
Aufgabe der Wall Street besteht in der Zuteilung von Kapital - in der
Entscheidung, wer welches bekommt und wer nicht. Sie dürfen mir glauben, wenn
ich Ihnen sage, dass ich davon keinen blassen Schimmer hatte. Ich hatte nie
einen Kurs in Rechnungswesen belegt, nie ein Unternehmen geführt, ja, nicht
einmal irgendwann eigene Ersparnisse gehabt, die ich hätte verwalten können.
Irgendwie war ich 1985 dennoch an einen Job bei Salomon Brothers gekommen, den
ich 1988 mit deutlich mehr Geld auf meinem Konto wieder aufgab. Obwohl ich
inzwischen über diese Erfahrung ein eigenes Buch geschrieben habe, kommt mir
das Ganze immer noch vollkommen absurd vor - ein Grund dafür, dass es mir so
leicht gefallen ist, dem Geld den Rücken zu kehren. Ich war überzeugt, dass
meine Situation untragbar war. Früher oder später musste doch jemandem auffallen,
dass ich - ebenso wie viele andere, denen es ähnlich erging wie mir - ein
Hochstapler war. Und eher früher als später würde es zur großen Abrechnung
kommen, wenn die Wall Street aufwachte und Hunderte, wenn nicht Tausende wie
mich, denen es absolut nicht zustand, eine Menge Geld anderer Leute aufs Spiel
zu setzen und wieder andere Leute zu hohen Einsätzen zu überreden, aus der Finanzwelt
ausstoßen würde.
    Als
ich mich daranmachte, meine Erfahrungen schriftlich niederzulegen - unter dem
Titel Liar's
Poker, auf
Deutsch als Wall
Street Poker erschienen
-, geschah das in dem etwas naiven Glauben, dass ich einfach aufhörte, als es
am schönsten war. Ich kritzelte einfach eine Botschaft auf einen Zettel und
stopfte diesen in eine Flasche für alle, die in ferner Zukunft in diese Gefilde
geraten würden. Wenn diese Geschichte nicht von einem Insider aufgezeichnet
würde, so dachte ich, würde nie jemand glauben, dass sie sich tatsächlich so
zugetragen hatte.
    Bis
zu diesem Zeitpunkt bezog sich praktisch alles, was jemals über die Wall Street
veröffentlicht worden war, auf den Aktienmarkt. Der Aktienmarkt war von Anfang
an das Zentrum aller Aktivitäten an der Wall Street. Mein Buch befasste sich
vornehmlich mit dem Rentenmarkt, denn inzwischen verdiente die Wall Street
sogar noch mehr Geld mit dem Zusammenschnüren, Verkaufen und Hin- und Herschieben
der wachsenden Schuldenberge Amerikas. Auch das hielt ich für untragbar. Mein
Buch betrachtete ich als Historiendrama über das Amerika der achtziger Jahre
des 20. Jahrhunderts, als eine große Nation ihren Finanzverstand verlor. Ich
ging davon aus, dass künftige Leser entsetzt zur Kenntnis nehmen würden, dass
der CEO von Salomon Brothers, John Gutfreund, 3,1 Millionen US-Dollar
verdiente, als er das Unternehmen an die Wand fuhr. Ich war sicher, sie würden
mit offenem Mund die Geschichte von Howie Rubin lesen, dem auf Hypothekenpapiere
spezialisierten Trader von Salomon Brothers, der zu Merrill Lynch wechselte und
prompt 250 Millionen US-Dollar in den Sand setzte. Ich erwartete, dass
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