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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party
Autoren: Robert Lory
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keine andere Wahl blieb, als der Anweisung zu folgen – zumal nun noch die Lichter in den übrigen Zimmern zu flackern und langsam auszugehen begannen. Die Erinnerung an das schreckliche Ereignis ließ es nicht ratsam erscheinen, in diesem Haus im Dunkeln zu sitzen.
    »Ich habe Angst«, flüsterte Mike, als Banner ihr sein Jackett umlegte.
    »Da bist du in guter Gesellschaft«, erwiderte er. »Du mußt dich nur zusammennehmen. Wir haben mehr als die Angst zu fürchten, doch wenn wir die Kontrolle verlieren, geraten wir ernstlich in Schwierigkeiten.«
    Sie wanderten in die große Bibliothek, wobei alle den höhnischen Gesichtern der Gestalten aus Leander Maxwells Filmen den Rücken zuwandten. Die Stühle und die Couch blieben leer, denn man blieb lieber auf den Beinen, falls ...
    Ja, falls was? Dem Mann im Schwimmbecken hätte keine Vorsicht genützt. Und wie konnten sie sich hier in der Bibliothek schützen, dem einzigen Raum, der noch erleuchtet war ...
    Die Lampen in der Bibliothek verloschen.
    Dann begann das Lachen. Es war ein Gelächter, das die meisten wiedererkannten – ein durchaus angenehmes, freundliches Lachen. Doch die Anwesenden begannen, sich erschauernd nach dem Grund zu fragen -warum lachte Leander Maxwell?
    Und dann belebte sich ein Teil des Zimmers. Licht flackerte auf.
    »Geduld!« sagte die Gestalt Leander Maxwells.
    Es handelte sich offenbar um eine Rückprojektionsanlage. Banner sah, daß sich die Leinwand an der Stelle befand, wo zuvor eine Bücherwand gestanden hatte. Eine hübsche Anlage.
    Im Film wirkte Maxwell sehr elegant. Er saß entspannt in dem großen Ledersessel, der die Bibliothek beherrschte und der im Augenblick leer war. Seine Safarijacke aus Khaki bildete einen angenehmen Kontrast zu der fleckenlosen blauen Hose, und sein großer Siegelring blitzte im Licht, als er seinen Gästen zum Gruß ein Brandyglas entgegenhob.
    Boshaftigkeit blitzte in seinen schwarzen Augen, die tief in dem schmalen Schädel saßen – in einem Schädel, der durch die zurückgekämmte weiße Haarmähne noch schmaler und knochiger wirkte. Doch die böse Glut der Augen verschwand sofort, und Leander Maxwell zeigte sich wieder als zuvorkommender Gastgeber.
    »Ja, ich bitte Sie um Geduld – obwohl Sie die meine auf die Probe gestellt haben, indem Sie meiner Einladung nicht sofort folgten. Woher ich das weiß? Und was noch wichtiger ist – woher weiß ich, daß einer oder mehrere von Ihnen nicht mehr am Leben sind – wegen eines kleinen Badeunfalls? Wenn Karl noch unter uns ist, kann er uns die Antwort sicher geben. Nicht wahr, mein lieber Karl?«
    Der kleine grauhaarige »Professor« nickte.
    »Einfach. Zwei oder mehr Varianten des Tonstreifens oder in diesem Falle mehrere Filmkassetten. Etwas im Schwimmbecken – vielleicht die Oberflächenbewegung – hat diese Version des vorbereiteten Films ausgelöst.«
    »Gut gesagt, Karl«, erwiderte Maxwells Stimme. Sie schloß unmittelbar an Birks Erklärung an, als sei Maxwell persönlich im Zimmer. »Gut gesagt – wenn Sie nicht selbst unten auf dem Boden meines kleinen Überraschungsbeckens liegen. Aber das bezweifle ich. Sie waren nie ein großer Sportler. Nein. Sie sind hier, Karl, und darüber freue ich mich.«
    Maxwell trank einen Schluck.
    »Ausgezeichneter Brandy. Ich möchte behaupten, daß Sie jetzt auch einen Schluck vertragen könnten. Aber da es schwierig ist, im Dunkeln zur Bar zu gehen, habe ich dafür gesorgt, daß hier etwas für Sie bereitsteht. Ja, ich glaube ...«
    Doch seine Worte gingen in Leah Arnolds Schrei unter.
    Sie war dicht an der Wand gestanden, als unmittelbar vor ihr ein kleiner Scheinwerfer eingeschaltet wurde, der das entsetzliche Gesicht Dr. Qs anstrahlte. Im nächsten Moment wurde die Skulptur durch verborgene Drähte bewegt, und ihre Arme deuteten auf einen kleinen Tisch, auf dem eine Brandyflasche und ein Dutzend Gläser standen.
    »Nicht trinken!« sagte J. W. Barnham. »Das Zeug ist wahrscheinlich...«
    Doch die allwissende Stimme Leander Maxwells unterbrach ihn.
    »Machen Sie sich keine Sorgen wegen des Brandys. Er enthält kein Gift. Das wäre eine ziemlich grobe Waffe. Bei meinen Filmen habe ich mich nie so weit erniedrigt, einen Gifttod zuzulassen – und ich könnte meine Auffassung jetzt nicht mehr ändern. Ich bin auch der Ansicht, daß man guten Brandy nicht verderben sollte. Also greifen Sie zu – Sie werden die Stärkung in den kommenden Stunden brauchen.«
    Wieder hob er das Glas, als warte er darauf, daß
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