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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party
Autoren: Robert Lory
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die anderen Gläser nun gefüllt würden. Und wenn diese Vermutung stimmte, hatte er wieder richtig geraten, denn Banner neigte bereits die Flasche, und Mike schob die Gläser in zitternde Hände.
    »Zum Wohl«, sagte Maxwell und trank.
    Die Menschen vor der Leinwand folgten seinem Beispiel. Banner mußte dem Mann recht geben. Der Brandy war sehr gut.
    Doch obwohl das Getränk nicht vergiftet war, wußte er, daß es ein schlimmer Fehler sein würde, zuviel davon zu trinken. Jede Beeinträchtigung seiner Sinne konnte gefährlich werden.
    Und wieder schien Maxwell seine prophetischen Gaben unter Beweis zu stellen, denn er sagte: »Genießt den Brandy, liebe Gäste. Doch nicht zuviel davon. Ihr braucht eure Klugheit noch – bald.«
    Wieder lachte er, und der Scheinwerfer, der Dr. Q angestrahlt hatte, erlosch.
    »Inzwischen haben Sie sich bestimmt unterhalten -im Rahmen der Grenzen, die sich jeder aufgrund seiner Meinung von sich selbst setzt – nämlich, daß er den anderen Anwesenden überlegen ist und sich deshalb nicht zu sehr mit ihnen verbrüdern sollte. Und doch wissen die meisten von Ihnen inzwischen, daß Sie hierher eingeladen wurden, um an meinem neuesten Projekt mitzuwirken, das den Titel Das Labyrinth trägt. Ich wage allerdings zu behaupten, bis jetzt hat keiner von Ihnen vermutet, daß es sich beim Labyrinth nicht um einen Film handelt. Nein, es geht um das Leben -um Ihr Leben. Das wird Ihnen bald bewußt sein. Denn Sie alle werden eines schrecklichen Todes sterben. Noch vor dem Morgengrauen habe ich alle umgebracht und meine Rache befriedigt!«
    Er hielt inne und starrte intensiv in die Kamera.
    »Rache. Und dafür habe ich doch allen Grund, nicht wahr? Oder – oder erinnern Sie sich etwa nicht daran...«
    Sein Lachen war nun alles andere als angenehm.
    »Dann will ich Ihr Gedächtnis auffrischen. Mein Gedächtnis ist unfehlbar, soweit es Sie betrifft. Craig Case! Leah Arnold! Wenn ihr beide mich hören könnt -wenn nicht einer von euch im Schwimmbecken liegt! Ich möchte, daß ihr euch erinnert. Ich habe euch doch zu Stars gemacht – ich, Leander Maxwell. Und als ich euch noch einmal für ein Projekt brauchte, das ich an die Mächtigen unserer Zelluloidbranche verkaufen wollte – ja, da habt ihr so getan, als hättet ihr meinen Namen vergessen. Du, Craig, warst zu sehr damit beschäftigt, Western-Filme zu drehen, und du, Leah, hast in einem Liebesfilm nach dem anderen mitgewirkt. Das war Schund! Jetzt zahlt ihr mir diese Absage heim!«
    »Leander!« rief Leah Arnold. »Bitte, Leander, ich ...«
    »Er kann Sie nicht hören«, bemerkte Banner. »Das ist ein Film.«
    »Und jetzt wollen wir von den anderen sprechen«, fuhr Maxwell fort. »Richard Purdue, Karl Birk, Les Robinson und Will Weisenbacker. Regisseur, Trickspezialist, Stuntman und Kameramann. Männer, deren Talente ohne mich brachgelegen wären – Männer, die mich verließen, als ihre Talente ausgereift waren, und die anschließend in der Branche verbreiteten, man könne unmöglich mit mir arbeiten, ich ließe niemanden die nötige Freiheit. Und dann hat jeder von euch behauptet, es sei eigentlich allein ihm zu verdanken, daß das Maxwell-Rezept so erfolgreich war – allein ihm, und nicht etwa Leander Maxwell! Aber wir werden sehen, meine Herren, wie sehr Leander Maxwell Ihre Fähigkeiten braucht. Das verspreche ich Ihnen !«
    Er hielt inne, und seine Augen schienen sich auf andere Anwesende im Raum zu richten. Das war natürlich lächerlich, doch in der Dunkelheit entstand gerade dieser Effekt.
    »Ein Versprechen«, sagte Maxwell. »Das Versprechen eines Mannes zeigt, was er wert ist. Ich war kein Mann des geschriebenen Vertrags, wie Sie alle wissen. Deshalb war es ja auch so leicht, nicht wahr, Melvin Klein? Du und dein wieselgesichtiger Rechtsanwalt Barham - ihr brauchtet euch nicht groß anzustrengen, um mir die einträglichsten Lizenzen zu stehlen. Stehlen? Nein, das Wort dürfte ich wohl nicht benutzen, denn Diebstahl ist ja ein Verbrechen, und du hast kein Verbrechen begangen -nicht dem Buchstaben des Gesetzes nach. Doch in meinen Augen hast du ein viel größeres Verbrechen begangen. Du hast in meiner Gegenwart gelächelt. Du hast mit mir gescherzt, mich als Freund behandelt und auf meinen Erfolg getrunken, während das juristische Messer bereits gewetzt war und mir dann in den ahnungslosen Rücken gestoßen wurde. Doch jetzt, meine Herren- jetzt lächle ich in eurer Gegenwart und spreche euch als Freunde an – seht, ich trinke
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