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Die Horror Party

Die Horror Party

Titel: Die Horror Party
Autoren: Robert Lory
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sogar auf euren Erfolg, wenn ich auch weiß, daß ihr längst verloren seid.«
    »Wir müssen hier raus!« sagte Barham mit zittriger Stimme.
    »Und was ist mit mir?« kreischte Dorothy Robinson und deutete auf ihren Mann. » Er hat dem Alten vielleicht etwas angetan, ich aber nicht!«
    Niemand antwortete. Der alte Mann auf der Leinwand war noch nicht fertig.
    »Außerdem ist wohl die hübsche Michelle Conant anwesend. Meine Liebe, Sie haben sich vielleicht gefragt, warum ich Sie hierhergebracht habe, denn schließlich haben Sie mich nicht betrogen, haben sich nicht von mir abgewandt. Oder vielleicht doch? Nicht im eigentlichen Sinne. Doch vor nicht allzu langer Zeit gab es eine Stunde, in der ich Ihnen meine Zuneigung anbot, worauf Sie mehr als beleidigend reagierten. Mich als Witzbold zu behandeln, während ich es höchst ernst meinte, war doch recht unverschämt. Deshalb sind Sie hier – wie auch der wertlose junge Mann, den Sie dazu auserwählt haben, mit Ihnen zu sterben.«
    Mike erschauerte in Banners Armen.
    »Ed, mein Gott, was sollen wir nur ...«
    »Psst«, flüsterte er. »Hör weiter zu.«
    Leander Maxwell lächelte.
    »Also, das wär’s meine Freunde. Oder habe ich vielleicht jemanden vergessen, der bei unserer kleinen Party übersehen wurde? Ah, das mag sein. Ein Name ist hier noch nicht gefallen, und das ist der Name Uriah Kantoffs. Erinnern Sie sich an diese Szene, meine Gäste? Viele von Ihnen waren dabei, als sie vor vielen Jahren aufgenommen wurde.«
    Nun verschwand Leander Maxwell, und ein Schwarzweißbild erschien. Es zeigte Uriah Kantoff in seiner berühmten Rolle als Dr. Q. Die Szene stammte aus Die Frau des Dr. Q – einem Film, in dem Dr. Q am Schluß von seinem Folteropfer, einer Frau, betäubt und in das chinesische Kabinett gesperrt wurde, um von den darin gefangenen Ratten bei lebendigem Leibe aufgefressen zu werden. Im Bild war nur noch Dr. Qs Kopf zu sehen, der aus dem Schränkchen ragte. Über der lauten melodramatischen Musik hörte man Dr. Q schreien.
    »Was soll das alles?« fragte Craig Case.
    »Ruhig«, sagte Richard Purdue. »Da stimmt doch etwas nicht.«
    »Ja«, sagte Karl Birk. »Die Szene ist zu lang. Das Feuer müßte längst brennen.«
    Banner erinnerte sich nur dunkel an den Film, doch er kannte noch das Ende. Während Dr. Q gefoltert wurde, steckte die wahnsinnige Frau das Laboratorium in Brand. Als die wütenden Dorfbewohner die Asche durchsuchten, fanden sie das offene chinesische Kabinett und den entstellten Körper der Frau – doch keine Spur des verrückten Arztes. Was natürlich die Möglichkeit offenließ, daß Dr. Q in weiteren Filmen auftrat.
    »Zusätzliche Aufnahmen? Eine herausgeschnittene Szene?« fragte Birk.
    »Nein«, sagte der Regisseur. »Wir haben damals nur einen Durchlauf gemacht . . .«
    Dorothy Robinson begann zu schreien, als der Schwarzweiß-Film plötzlich in dramatische Farben überging.
    »Grundgütiger Himmel!« sagte Birk atemlos. »Das ist ja echt! «
    Und während die Anwesenden noch entsetzt auffuhren, zuckte der Scheinwerfer an der Wand wieder auf und richtete sich auf das verzerrte Gesicht...
    »Das – ist – doch – nicht – möglich ...«, sagte jemand, als die Drähte, die die Skulptur Dr. Qs bewegt hatten, wieder in Aktion traten.
    Doch es gab keinen Zweifel, daß das halb verzehrte Fleisch, das freigelegt wurde, als die Kapuze angehoben wurde, zur Leiche Uriah Kantoffs gehörte.
    »Er – wie so viele aus Ihrem Kreis – hat sich meine Schöpfungen selbst zugesprochen«, sagte Leander Maxwell freundlich von der Leinwand. »Er bestand darauf, daß der Erfolg der Gestalt von Dr. Q allein auf seine schauspielerischen Fähigkeiten zurückzuführen war. Doch wie Sie eben gesehen haben, brauchte er nicht gerade große schauspielerische Fähigkeiten, um sich die Lungen aus dem Hals zu schreien – oder nicht? Er hat sein letztes Erlebnis schon gestern gehabt, denn ich wollte mich ausführlicher mit ihm allein befassen. Ich hoffe, daß nun niemand von Ihnen beleidigt ist.«
    Er lachte leise.
    »Das wäre ganz überflüssig, denn jeder von Ihnen wird sehr bald vor der gleichen Wahrheit stehen. Ja, es ist Zeit für Sie, Ihr letztes Abenteuer zu beginnen. Ich werde Ihnen später erläutern, worum es im einzelnen geht. Doch jetzt wollen wir anfangen. Es ist Zeit, daß Sie mein Labyrinth betreten!«
    Die Leinwand verdunkelte sich, und das Licht erlosch.
    Im selben Augenblick glitt ein Stück Wand zurück und enthüllte die Dunkelheit der
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