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Die Hoellenaxt

Die Hoellenaxt

Titel: Die Hoellenaxt
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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ja niemanden, der ihn stoppen konnte.
    Doch, ich!
    Das wurde mir plötzlich klar. Zuerst musste ich den Bus stoppen, danach konnte ich mich um die Axt kümmern, die sich im Moment irgendwo zwischen den Sitzen verborgen hielt und sich bestimmt auf eine neue Attacke vorbereitete.
    Ich erreichte den Fahrer. Mein fiel Blick durch die breite Frontscheibe und ich sah, dass der Bus durch seine Fahrt Aufsehen erregt hatte. Die anderen Autos hatten es nicht leicht, ihm auszuweichen. Viele Fahrer hupten.
    Noch lastete der Fuß des Fahrers auf dem Gaspedal. Ich musste bremsen und auch lenken.
    Es waren Sekunden der Entscheidung. Ich musste auch an die mörderische Axt denken und drehte kurz den Kopf, um nach hinten zu schauen.
    Verdammt, sie war schon da!
    Diese Tatsache flutete wie ein Schrei durch meinen Körper. Ich sah sie und konnte ihr nicht ausweichen. Die Axt war bereit zum Wurf. Diesmal musste sie sich nicht erst überschlagen. Sie konnte bleiben, wie sie war.
    Und sie kam.
    Sie war auf mein Gesicht gezielt, und sie hätte bestimmt getroffen, wenn ich mich nicht zur Seite hätte fallen lassen. Zudem geschah noch etwas. Ich prallte mit meinem Körper gegen den Fahrer, brachte ihn durch den Stoß aus seiner Lage auf dem Lenkrad, und das bewirkte, dass der Bus jetzt außer Kontrolle geriet.
    Er schwenkte nach links. Direkt hinein in eine scharfe Kurve. Ich konnte den Ruck nicht ausgleichen. Es war mir nicht mehr möglich, normal zu stehen, die Fliehkraft zerrte an mir, sie drückte mich zur Seite, und jetzt fuhr der Bus eine Strecke, wie sie nicht auf dem Plan stand.
    Von draußen hörte ich das Schreien und das Hupen. Etwas bäumte den Bus hoch, dann krachte er wieder auf die Straße, bekam noch mal einen Schub und prallte gegen ein Hindernis.
    Ich wusste nicht, welches es war, ich spürte aber die Folgen!
    Da lag ich schon halb auf dem Boden. Mit dem Kopf prallte ich gegen einen Sitz, was nicht besonders tragisch war, doch dann zerrten andere Kräfte an mir, die mich in die Höhe reißen wollten, aber auch das war noch nicht das Letzte. Ich wurde zwischen den Sitzen und auch irgendwie im Gang umhergewirbelt. Ich schützte meinen Kopf mit beiden Armen und hoffte, dass mich die Scherben der geborstenen Scheiben nicht erwischten.
    Noch einige Male ruckte der Bus. Draußen ging etwas mit einem lauten Getöse zu Bruch, dann kam der Wagen abrupt zum Stehen.
    Und plötzlich wurde es still …
    ***
    Es war keine richtige Stille, sondern nur eine von mir gefühlte, weil zuvor alles um mich herum von Lärm erfüllt gewesen war.
    Ich lag auf dem Boden, und wenn ich ein wenig den Kopf anhob und dabei in Richtung meiner Füße schaute, sah ich sie umgeben von Splittern.
    Sofort fiel mir die Axt ein. Einige Male hatte ich sie gesehen, doch jetzt zeigte sie sich nicht. Von draußen her hörte ich den Wirrwarr der Stimmen, und plötzlich war auch wieder die Axt zu sehen. Sie hatte sich aus ihrem Versteck gelöst und schwebte in meine Richtung. Und sie war schnell.
    Diesmal lagen alle Vorteile auf ihrer Seite, denn so schnell kam ich nicht weg.
    Die Axt war da.
    Und dann schwebte sie über mir …
    ***
    Suko blieb dicht hinter dem Bus, der seine normale Strecke fuhr, aber nicht dort hielt, wo er eigentlich halten sollte.
    Rod Miller begriff das nicht. »Der fährt einfach weiter«, flüsterte er. »Das ist verrückt. Warum tut er das?«
    »Es wird schon Gründe geben.«
    »Die Axt?«
    »Unter anderem.«
    Miller sagte nichts mehr. Er atmete nur schwer und richtete seinen Blick wieder auf den Bus, der an den Haltestellen vorbei fuhr, was die dort wartenden Menschen mit Drohgebärden und Flüchen quittierten oder einfach nur erstaunt waren.
    »Und jetzt?«
    »Bitte, behalten Sie die Nerven und die Ruhe«, sagte Suko. »Wir haben noch alles im Griff.«
    »Glaube ich nicht.«
    »Dann kann ich Ihnen auch nicht helfen. Aber ich kann Sie verstehen. Sie sind schließlich der Auslöser gewesen.«
    Miller nickte. »Ja, aber ich konnte wirklich nichts dafür.«
    Der Bus fuhr weiter. Und er kam auch nicht von der Straße ab.
    Doch das änderte sich plötzlich. Das sahen Suko und Miller zur selben Zeit, aber nur Miller sprach es aus.
    »Was soll das denn? Schauen Sie mal! Der Bus fährt nicht mehr so gerade!«
    »Das sehe ich.«
    »Der schwankt sogar!«
    Suko gab keine Antwort. Sie befanden sich dicht hinter dem Bus.
    »Das geht nicht gut«, flüsterte Miller, »schauen Sie mal, wie der Bus schwankt. Der – der – wird nicht mehr gelenkt, oder? Das
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