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Die Hoellenaxt

Die Hoellenaxt

Titel: Die Hoellenaxt
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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persönlich, aber er war ihm trotzdem nicht fremd. Und das hatte einen Grund. Er kannte diesen Mann von Beschreibungen und vom Foto her.
    Das musste dieser Miller sein.
    Miller war also hier, aber die Axt sah Suko nicht. Er konnte sich trotzdem vorstellen, dass Miller wusste, wo sie zu finden war. Möglicherweise hatte er sie versteckt.
    Suko ging zu ihm. Er näherte sich Miller von hinten, sodass dieser ihn nicht bemerkte. Auch nicht, als er ihm schon den Atem in den Nacken blasen konnte.
    Erst als er ihm auf die Schulter tippte, fuhr Miller herum. Furchtbar erschreckt, als hätte man ihn aus einem tiefen Schlaf gerissen.
    Suko lächelte. Dar Kerl sagte nichts. Er schnappte nur nach Luft, schloss kurz die Augen und grinste dann verlegen.
    »Rod Miller?«, fragte Suko.
    Jetzt erwischte den Mann die nächste Überraschung. Er schluckte, dann nickte er. »Ja, das bin ich.«
    »Schön, dann habe ich ja den Richtigen.«
    »Wie – wieso das denn?«
    Suko zeigte seinen Ausweis.
    Der Mann vor ihm saugte zischend die Luft ein. Er hörte nicht, was ihm der Polizist zu sagen hatte, denn etwas anderes passierte. Der Bus startete.
    Beide schauten hin, und Rod Millers Stöhnen war deutlich zu hören.
    »Was ist?«
    »Jetzt fährt er.«
    »Na und? Ist das so ungewöhnlich?«, fragte Suko.
    »Nein, nein, das ist es nicht.« Miller drehte sich wieder Suko zu und senkte den Kopf. »Nein, nein, nicht …«
    »Aber?«
    Miller winkte ab. »Schon gut.«
    Suko wollte es nicht auf sich beruhen lassen. Hier hatte er die Chance, den Fall ein Stück voranzubringen.
    »Es ist keinesfalls gut«, sagte er. »Wir werden uns noch ein wenig unterhalten müssen, Mister Miller.«
    »Wieso?«
    »Sie wissen, um was es geht?«
    »Nein.«
    »Aber Sie kennen meinen Kollegen John Sinclair. Der hat in der vergangenen Nacht mit Ihnen gesprochen.«
    Miller schwieg.
    »Ich weiß alles«, sagte Suko. »Sie können mir also nichts vormachen.«
    »Nein, ich …«
    »Bitte, erzählen Sie nichts. Sie waren der Mann, der eine Axt bei sich hatte. Sie hielten sie nicht in der Hand, sie schwebte neben Ihnen her, das hat mein Kollege genau gesehen. Es hat keinen Sinn, wenn Sie leugnen.«
    Miller sagte nichts, er wunderte sich nicht mal darüber, wie gut dieser Mann informiert war. Er überlegte, ob er einen Fluchtversuch wagen sollte. Nein, das würde nichts bringen. So wie der Polizist aussah, war er schneller als er.
    »Ja, es stimmt.«
    Suko nickte und lächelte. »Sehr gut. Es hat auch einen Toten in der letzten Nacht gegeben. Einen gewissen Ashley Cole. Kann es sein, dass Sie ihn kennen?«
    Rod Miller wusste, dass es keinen Sinn hatte, wenn er versuchte, alles zu leugnen.
    »Ich habe ihn nicht getötet.«
    »Das war die Axt«, erklärte Suko. »Das wissen wir. Aber Sie sind dabei gewesen.«
    »Ja.«
    »Und Sie haben nicht versucht, es zu verhindern.«
    »So ist es. Es war nicht möglich. Das – das – konnte ich gar nicht. Die Axt ist eine besondere Mordwaffe. Sie gehorcht mir nicht. Sie tut, was sie will.«
    »Das wissen Sie genau?«
    »Ja.«
    »Und woher?«
    Miller starrte Suko mit einem schiefen Blick an. Sein Gesicht war schweißnass geworden. Er verzog die Lippen, bevor er wieder etwas sagen konnte.
    »Ich habe sie mir nicht ausgesucht. Es ist umgekehrt gewesen. Ich bin von ihr ausgesucht worden. Sie ist plötzlich bei mir aufgetaucht.«
    »Ach? Und wie kam das?«
    Die überraschende Antwort erfolgte sofort. »Sie hat sich praktisch aus meinen Träumen gelöst.«
    »Und weiter?«
    »Als ich erwachte, war sie da. In meinem Schlafzimmer hat sie geschwebt. Als hätte mir die Hölle ein kostbares Geschenk gebracht. Ja, so ist es gewesen.«
    Suko hatte erst lachen wollen. Das unterdrückte er allerdings, als er in das Gesicht des Mannes sah. Darin war keine Falschheit zu lesen. Der versuchte nicht, ihm etwas unter die Weste zu jubeln, was er sagte, stimmte wahrscheinlich.
    »Und weiter?«
    »Was wollen Sie denn hören?«
    »Alles.«
    Miller schnappte nach Luft. Er fuhr mit dem Handrücken über seine Stirn und stöhnte leise auf.
    »Reden Sie, Miller!«
    »Das ist alles so furchtbar und nicht zu glauben.«
    »Lassen Sie das meine Sorge sein.«
    »Ja, schon gut. Aber die Wahrheit ist so unglaublich, dass Sie mich auslachen werden.«
    »Bestimmt nicht.«
    Miller hatte sich entschlossen zu reden und schien auch irgendwie froh zu sein, es zu können. Er sprudelte los und sagte dabei eigentlich nur einen Satz.
    »Die Axt hat Kontakt mit mir
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