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Die Hoellenaxt

Die Hoellenaxt

Titel: Die Hoellenaxt
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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alles?
    Er wusste es nicht. Er hatte keine Ahnung, er schüttelte auch den Kopf, denn er hatte etwas gesehen, was ihm nicht in den Kram passte. Es stand zwischen Bett und Wand. Es war ein Gegenstand, den er noch nie zuvor in diesem Zimmer gesehen hatte.
    Er schloss die Augen, öffnete sie wieder und musste zugeben, dass dieser Gegenstand nicht verschwunden war. Er wollte ihn auch nicht als einfachen Schatten ansehen oder als eine Einbildung. Das musste etwas anderes sein.
    Was war es?
    Miller atmete schwer. Er hatte das Gefühl, es gar nicht sehen zu wollen. Das war die eine Seite. Aber es gab noch eine andere. Er wusste, dass es den fremden Gegenstand gab und er irgendwie hergekommen sein musste.
    Um es genau zu erfahren, gab es nur eine Möglichkeit. Er musste das Licht einschalten.
    Es gab einen Nachttisch und darauf stand eine Lampe. Die brauchte er nur anzuknipsen, um alles zu erkennen.
    Er schaltete die Lampe ein. Dann drehte er den Kopf und schaute dorthin, wo der Gegenstand stehen musste.
    Er stand auch noch dort.
    Es war die Axt aus seinem Traum!
    ***
    Rod Miller dachte an nichts und er wagte nicht, auch nur ein Wort zu sagen. Er fühlte den Schwindel in seinem Kopf, er hatte das Gefühl, sich mit dem Bett zu drehen, und schloss rasch die Augen.
    Er konnte nicht sprechen. Seine Kehle kam ihm verklebt vor, und er spürte den schweren Herzschlag in der Brust.
    Rod Miller atmete tief ein. Erst als er das einige Male getan hatte, ging es ihm besser. Er konnte sich wieder normal bewegen, und er war auch in der Lage, über gewisse Dinge nachzudenken.
    Es gab die Axt!
    Das war kein Traum. Das Riesending stand in seinem Zimmer! Das schwere Eisenstück hielt sie im Gleichgewicht, und so schaute er auf den langen Stiel, der sich ihm präsentierte.
    Rod Miller tat nichts!
    Er hockte noch immer im Bett und dachte nach. Was er da sah, das konnte nicht wahr sein. So etwas gab es nicht, durfte es nicht geben, und doch war es vorhanden. Er brauchte nur den Arm auszustrecken, um die Axt zu berühren. Genau das tat er nicht. Er traute sich nicht. Er schüttelte den Kopf.
    Es war einfach zu verrückt. Er wollte nichts mit ihr zu tun haben. Sie sollte wieder verschwinden und zurück in seine Träume kehren.
    »Los, hau ab«, flüsterte er, »verschwinde, denn du gehörst nicht hierher. Ich will dich nicht mehr sehen, weg mit dir …«
    Die Axt blieb.
    Er schrie sie an.
    Sie bewegte sich nicht!
    Miller schüttelte den Kopf. Seine Wangen waren ganz rot geworden, der Schweiß stand ihm auf der Stirn, und allmählich wurde ihm klar, dass er tatsächlich nichts ändern konnte und sich mit den Tatsachen abfinden musste.
    Es ging ihm Verschiedenes durch den Kopf. So richtig in eine Reihe bringen konnte er das alles nicht. Er wusste nicht, wie er sich das erklären sollte.
    Die Axt war da.
    Aber warum?
    War sie für ihn? Wenn ja, was sollte er damit? Holz hacken? Nein, er hatte keinen Kamin. Er konnte sie nehmen und wegschaffen. Oder auch verkaufen.
    Ja, das war eine Idee. Die Axt über das Internet verkaufen. Wer sie dann besaß, das war ihm egal. Die Idee war so gut, dass er sogar anfing zu lächeln.
    Er rieb seine Hände. Das Lächeln blieb bestehen, als er sich erneut auf die Axt konzentrierte. Er schaute sie noch mal genau an und fühlte sich bestätigt.
    Ja, das war die Waffe, die ihn in seinem Traum verfolgt, aber nicht erwischt hatte.
    Sie befand sich zwischen Bett und Wand. Er musste erst seine Arme ausstrecken, um sie an sich nehmen zu können. Dann hielt er sie mit beiden Händen fest und zog sie zu sich heran.
    Sie war schwer, schwerer, als er es gedacht hatte. Darüber wunderte er sich so sehr, dass er den Kopf schüttelte. Er stellte sie zwischen seine Beine. Den Griff hielt er noch fest, hatte den Blick gesenkt und hörte plötzlich etwas in seinem Kopf.
    »Jetzt gehöre ich dir.«
    Rod Miller schrak zusammen. Damit hatte er nicht gerechnet. Er schluckte und wurde blass.
    Und wieder hörte er die Stimme. »Jetzt gehöre ich dir.«
    Der Mann stöhnte auf. Er bekam einen roten Kopf. Seine Augen traten zwar nicht aus den Höhlen, aber der Blick war und blieb starr auf die Axt gerichtet, und er dachte auch an die Stimme.
    Wer hatte da gesprochen?
    Etwa die Axt?
    Nein, das war unmöglich. Eine Axt konnte nicht sprechen. Sie war nur ein Werkzeug.
    Unmöglich?
    Plötzlich stand das Wort in großen Buchstaben vor seinem geistigen Auge. Nein, das galt nicht mehr. Er hatte einen unmöglichen Traum hinter sich. Einen Traum, der
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