Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hoellenaxt

Die Hoellenaxt

Titel: Die Hoellenaxt
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
Vom Netzwerk:
Kopf spürte. Eine Hand war das bestimmt nicht.
    Und schon hörte er wieder die Stimme. »Ich bin es, und wenn ich zudrücke, dann könnte ich deinen Kopf spalten. Du siehst, du hast keine Chance. Und so ergeht es allen, die sich uns in den Weg stellen. Sei dankbar, dass ich dich ausgesucht habe.«
    Rod Miller wusste nicht, was er tun sollte. Obwohl ihn die Axt auf dem Kopf berührte, deutete er ein Nicken an und sagte dann: »Okay, ist schon gut.«
    »Was heißt das?«
    »Du bist der Chef.«
    »Danke.«
    »Sonst noch was?«
    »Ja, denn diese Nacht ist noch nicht vorbei. Was ich dir gesagt habe, das muss bewiesen werden, und deshalb werden wir gleich aufbrechen.«
    Miller war von dem Vorschlag überrascht worden. »Und dann?«, fragte er mit leiser Stimme.
    »Dann holen wir uns etwas Startkapital …«
    ***
    Suko hatte es geschafft, sich vor der Weihnachtsfeier zu drücken, ich leider nicht. Ich war von Sir James dazu verdonnert worden, daran teilzunehmen.
    Ebenso wie Glenda Perkins, die sich amüsierte und alles sehr spaßig fand.
    Sie flirtete zudem heftig mit einigen Kollegen aus anderen Abteilungen, sodass ich mir vorkam wie ein frustrierter Weihnachtsmann, dem der Sack mit den Geschenken gestohlen worden war.
    Für Getränke war auch gesorgt worden. Irgendjemand hatte unter anderem eine Winterbowle mitgebracht, die wegen ihrer Gewürze etwas Besonderes sein sollte, was ich allerdings nicht nachvollziehen konnte. Sie war nicht nach meinem Geschmack. Ich leerte mein Glas trotzdem und stellte es dann schnell zur Seite, um zum Wasser zu greifen, denn ich hatte nicht vor, mich an diesem Abend zu betrinken, auch wenn das Bier schon lockte. Das heißt, ein Glas konnte ich mir genehmigen. Es war ein Fass, das jemand aus Deutschland hatte kommen lassen.
    Sir James hatte mich entdeckt und kam auf mich zu. Auch er hielt ein Glas in den Händen. Darin schimmerte allerdings goldbrauner Whisky. Er blieb stehen, nickte mir zu und schaute mich an.
    »Ich sehe, dass es Ihnen sehr gefällt, John.«
    »Ja, einer der schönsten Abende des Jahres.«
    Sir James tippte gegen meine Brust. »Da muss man durch, John, ja, da muss man durch.«
    »Ich weiß. Aber im nächsten Jahr klinke ich mich aus.«
    »Mal schauen. Trotzdem noch viel Spaß.«
    »Danke.«
    Der Superintendent grinste und zog davon. Er wusste genau, wie gern ich hier hockte oder stand und das Wasser langsam in mich hineinlaufen ließ.
    Wann konnte man verschwinden?
    Ich hatte keine Ahnung. Die Feier konnte sich noch mindestens zwei Stunden hinziehen. Die Leute wurden immer lustiger, und auch ich blieb nicht verschont. Ein Kollege aus der Rechnungsabteilung oder aus einer ähnlichen Bude sah mich und blieb vor mir stehen. Er hatte schon einiges gekippt. Auf seinem Kopf saß eine Nikolausmütze mit einem Bommel. Er glotzte mich an und schwankte leicht.
    »Ha, der Geisterjäger. Wie toll …«
    »Ja, so richtig nett.«
    »Und? Jagen Sie keine Geister?« Er fing an zu kichern. »Ist doch bald Mitternacht.«
    »Wenn Sie das sagen.«
    »Ja, ja«, brabbelte er, »da müssen Sie doch mitmachen. »Huuu …« Er wollte sich krummlachen und setzte zum Glück seinen Weg fort.
    Ich atmete auf und dachte daran, dass ich noch etwas bleiben musste. Aber wenn die Ersten anfingen zu tanzen, dann würde es an der Zeit sein zu gehen.
    Man hatte auch eine Bar aufgebaut. Mitarbeiter der Catering-Firma bedienten dort. Sie hatten auch einige Snacks serviert. Ich stellte mein Glas ab und überlegte, ob ich noch etwas essen sollte, als ich eine weiche Frauenstimme hörte.
    »Aha, der Herr Sinclair ist auch da.«
    Ich drehte mich um und sah eine Kollegin aus der anderen Abteilung. Sie gehörte zur Sitte, sah aber in diesem Fall nicht besonders sittlich aus.
    Das himbeerfarbene Kleid saß eng. Über die Schultern hatte sie locker einen Schal geworfen, dessen grüne Tupfen in die winterliche Atmosphäre passten.
    Ich lächelte die Frau mit dem lackschwarzen Haar an, die etwas Ähnlichkeit mit Julia Roberts hatte.
    »Das hier soll ja auch Dienst sein«, sagte ich.
    »Hat man mir auch zu erklären versucht.«
    »Aber Sie haben es nicht geglaubt.«
    »So ist es.« Sie tippte gegen meine Brust. »Und was macht man da, John Sinclair?«
    »Ganz einfach. Man fügt sich.«
    »Ach? Muss man das?«
    Ich lächelte. »Ich habe mich schon gefügt.«
    Sie nickte. »Ich auch.« Dann lächelte sie wieder. »Das Fügen müsste reichen. Meinen Sie nicht?«
    »Ich spreche nicht dagegen.«
    Ihre Stimme wurde etwas
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher