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Die Herzensdiebin

Titel: Die Herzensdiebin
Autoren: Christina Dodd
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Markenblazer aus Ziegenleder, dazu gestreifte Popelinhosen.
    Schließlich war da noch der alte Bradley Benjamin, der wie ein stattlicher Südstaaten-Gentleman gekleidet war. Einerseits blieb er erschrocken auf Abstand zu den anderen Gästen aus der Kunstszene, die ihm suspekt waren, andererseits empfand er Mitleid und Zuneigung für seine Tochter, die er erst seit kurzem kannte und um deren Aufmerksamkeit er buhlte. Aber sein Knochenmark wies all die erforderlichen Merkmale auf, und seine Bereitschaft — nein, sein Bedürfnis —, sich als Spender zur Verfügung zu stellen und Sharon zu helfen, hatte Vater und Tochter miteinander versöhnt.
    Ein interessantes Paar war zu der Hochzeit in Washington gestoßen: ein großer, breitschultriger Mann italienischer Herkunft mit einer großen, hübschen Blondine am Arm. Devlin hatte die beiden gleich erkannt; es handelte sich um seinen Halbbruder Roberto Bartolini und dessen neue Frau Brandi. Auch diese Gäste fügten sich alsbald in die ungleiche Hochzeitsgesellschaft ein, dank Meadows offener Art und Robertos italienischem Sinn für die Großfamilie.
    Mittlerweile telefonierten sie manchmal mit den neuen Verwandten, und für Devlin war die Vorstellung nicht länger fremd, draußen in der Welt noch andere Brüder zu haben.
    Nach dieser ersten Hochzeit hatten Meadow und Devlin zunächst in Washington gelebt. Meadow hatte sich weiter um die Künstlerkolonie gekümmert, und von Woche zu Woche nahm ihr Leibesumfang zu. Auf den Pendlerreisen von einer Küste zur anderen hatte Devlin auch noch die anderen Freunde seiner Frau kennenlernen dürfen, nämlich die Hunters, eine Familie mit russischen Vorfahren.
    Sharon erhielt das Knochenmark ihres Vaters — und wäre beinahe gestorben. Devlin brach jetzt noch der Schweiß aus, wenn er daran dachte, wie versteinert Meadows Miene gewesen war, als ihre Mutter auf ihren eigenen Wunsch hin das Krankenhaus verlassen hatte, um zu Hause sterben zu können.
    Doch sie hatte überlebt, und Devlin wusste nicht, ob es an Willows Geburt oder an Sharons hartnäckigem Wunsch gelegen hatte, unbedingt länger als Grace zu leben, dass Sharon wieder gesund geworden war.
    Ein paar Monate nach Willows Geburt feierten Meadow und Devlin ihre Hochzeit und die Taufe der kleinen Willow im Secret Garden Hotel , und zwar im geheimen Garten beim Wasserfall. Es hatte sich, sehr zur Freude von Grace, um eine »echte« Trauung gehandelt, die ein geweihter Methodist durchführte. Meadow trug ein edles Hochzeitskleid, Devlin war standesgemäß im Anzug, und alle anderen Gäste, selbst Sharon und River, waren dem Anlass entsprechend gekleidet.
    Eddy konnte nicht zu der ersten Zeremonie in Washington aus Europa kommen, gab dann aber eine brillante Brautjungfer ab.
    Die ersten beiden Hochzeiten hatten sie für ihre Eltern abgehalten.
    Diese Zeremonie auf dem Strand in Mallorca im warmen Licht der untergehenden Sonne war für sie.
    Als Meadow und Devlin die Gelübde gesprochen hatten und sich wieder den lächelnden Gästen zuwandten, wusste er, dass er Meadow mit Herz und Seele gehörte.
    Und sie wusste, dass sie immer in seinem Herzen sein würde.
    Sie schaute sich im Kreis der Familie und der Freunde um.
    Sah ihre Mutter, die den Krebs besiegt hatte, sah ihren Vater, der sich auf seine stille Art mit seiner Tochter freute und nur deshalb wahre Begeisterung zeigte, da er nun die Gelegenheit hatte, die berühmten Glasbläserzentren in Europa zu besichtigen. Sie sah Grace, deren Hut und Frisur ruiniert waren, die aber dennoch ganz verliebt in ihre Enkeltochter war. Sie sah Willow, die sich Großmutters Hut aufsetzte und auch noch nach der teuren Sonnenbrille griff. Ihr Blick wanderte zu Nummer Vier, der nervös wirkte, da er sich das Rauchen abgewöhnt hatte. Und zu Bradley Benjamin, der, Gott stehe ihm bei, auf seine alten Tage eine Art Hawaiihemd, kurze Hosen und Sandalen mit Socken trug.
    Und sie sah Devlin, der nach wie vor seinen rauen Charme versprühte, immer noch ihr gehörte und ... Gott sei Dank lebte. Albträume verfolgten sie wegen der Ereignisse in dieser Dachkammer. Immer wieder wachte sie nachts schweißgebadet auf, da sie das Blut sah, das Devlin verloren hatte, ehe die Rettungssanitäter die Blutung stoppen konnten. Sie hatte befürchtet, er könne nie wieder richtig laufen. Doch er hatte den Krankenhausaufenthalt und die Rehamaßnahmen überstanden, und wenn sie nachts aufwachte und sich eng an ihn schmiegte, erwiderte er jedes Mal ihre Küsse.
    Er hatte
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