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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin
Autoren: Mark Robson
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Unklaren darüber, was geschah, wie der Ankläger. Er warf Femke einen wütenden Blick zu.
    »Euer Majestät, ich weiß, dass es ungewöhnlich ist, wenn ein Angeklagter einen Zeugen aufruft, doch ich bitte um Euer Verständnis«, erklärte Femke in der Hoffnung, dass der König seinen Teil ihrer Abmachung einhalten würde. Was er auch tat.
    »Nun gut, Femke, Ihr sollt Euren Zeugen haben. Bringt den Alchemisten Pennold her.«
    Die Türen öffneten sich und ein merkwürdig gekleideter alter Mann mit wirren weißen Haaren trat unsicher ein. Sein Haar stand in wirren Büscheln vom Kopf ab, und obwohl er glatt rasiert war, wirkte sein Gesicht schmuddelig. Die Farben seiner beschmutzten und angesengten Kleidung passten nicht zusammen. Pennold hatte es entweder versäumt, sich für seinen Besuch vor Gericht angemessen zu kleiden, oder er hatte gar keine besseren Kleider. Auf jeden Fall war der Anblick des alten Mannes für Femke wie ein Hauch frischer Luft. Sein Eintreten zauberte ein freundliches Lächeln auf ihr Gesicht. Er war offensichtlich voller Ehrfurcht vor seiner Umgebung. Auf seiner Schulter trug er einen Stoffsack, in dem sich etwas Schweres befand.
    »Meister Pennold, habt Ihr den Stein mitgebracht, wie ich Euch gebeten habe?«, fragte Femke den alten Mann, als er näher trat.
    »Was? Oh, den Stein! Ja, ja, natürlich, meine Liebe«, antwortete er abwesend. »Es hätte ja kaum Sinn gemacht, ohne ihn zu erscheinen, nicht wahr?«
    »Ausgezeichnet! Nun, Meister Pennold, würdet Ihr den Stein wohl bitte hier in die Mitte des Gerichtshofes legen? Vielen Dank. Euer Majestät, ich fürchte, bevor Ihr Eure Entscheidung bezüglich meiner Schuld an den drei Morden trefft, muss ich darum bitten, dass zuvor ein anderes Verbrechen berücksichtigt wird.«
    Im Saal wurde Gemurmel laut. Was wollte sie denn jetzt noch gestehen? Noch einen Mord? Der König hob die rechte Hand und Schweigen trat ein.
    »Fahrt fort, Femke. Um was für ein Verbrechen handelt es sich und welchen Anteil habt Ihr daran? Ich bin sicher, ich bin nicht der Einzige, der gespannt auf Eure Antwort wartet.«
    Femke hatte Reynik gesehen, als sie hereingekommen war, und hatte sein Zeichen bemerkt, das ihr anzeigte, wo im Gerichtssaal sich Shalidar befand. Reynik hatte seine rechte Hand auf die rechte Schulter gelegt und ihr damit gesagt, dass er oben auf der rechten Seite des Saals saß – der ungünstigste Ort, den sie sich vorstellen konnte. Er war weit weg von der Stelle, an der Pennold den Stein niederlegte. Trotz der Versicherungen des Alchemisten, dass er seine Wirkung in einem Raum dieser Größe sehr gut überall tun konnte, war sie nervös. Wenn es nicht klappte, dann machte sie sich vor dem gesamten thrandorianischen Gerichtshof zum Narren und ihren eigenen Kaiser gleich dazu. Wenn ihre Strategie nicht aufging, würde sie des dreifachen Mordes überführt werden. Auch wenn Kommandeur Sateris ihren Fall bewundernswert gut dargelegt hatte, führte er einen aussichtslosen Kampf gegen die Flut der Beweise. Sie an König Malos Stelle hätte gewusst, wie ihr Urteil ausfallen würde.
    »Euer Majestät, ich bin mir nicht sicher, ob der Überfall auf die königliche Schatzkammer dem königlichen Gericht allgemein bekannt ist, aber ich habe diesen Überfall zusammen mit Lord Danar ausgeführt.«
    Der ganze Gerichtssaal holte erschrocken Luft. Kurzfristig kam zorniges Gemurmel auf.
    »Ich habe den Fall geheim gehalten, um meinen Sicherheitsleuten die Gelegenheit zu geben, ihn zu untersuchen«, antwortete der König streng und missbilligend. »Da diese Untersuchung jedoch nicht länger notwendig zu sein scheint, werde ich höchst interessiert lauschen, warum Ihr mir den schlechten Dienst erwiesen habt, mir mein Gold zu stehlen.«
    »Nun, Euer Majestät, ich möchte nicht, dass Ihr denkt, wir hätten Euer Gold zu unserer persönlichen Bereicherung gestohlen. Unglücklicherweise benötigte ich für den Beweis meiner Unschuld eine größere Summe Geld. Wesentlich mehr Geld, als ich oder ein anderer normaler Mensch zur Verfügung hat. Da sich in den königlichen Schatzkammern meistens viel Gold befindet, und da Ihr es seid, dem ich meine Unschuld beweisen muss, schien es mir nicht unvernünftig, mir das Geld für eine Weile von Euch zu borgen.«
    Der größte Teil der Zuhörer schwieg schockiert bei Femkes Enthüllungen, doch ein paar, wie auch Lord Brenden, der plötzlich hüstelnd die Hand hob, um ein Lächeln zu verbergen, bemerkten den Witz, der darin lag.
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