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Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Die Gilde von Shandar: Die Spionin

Titel: Die Gilde von Shandar: Die Spionin
Autoren: Mark Robson
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Femkes Bericht enthielt eine gewisse verdrehte Logik, doch bislang tat sie sich mit der Art ihrer Präsentation keinen Gefallen.
    »Und zu welchem Zweck brauchtet Ihr das ganze Gold, Botschafterin Femke? Die meisten guten Alibis sind für weit weniger zu beschaffen.«
    Femke lächelte und nickte bei der Entgegnung des Königs anerkennend.
    »Das stimmt, Euer Majestät, aber wir brauchten das Geld nicht für ein Alibi – ganz im Gegenteil. Wir brauchten das Geld, um den besten Killer der Welt anzuheuern. Seine Dienste waren noch nie billig, aber ich brauchte genug Geld, um ihn dazu zu bringen, ganz kurzfristig einen Anschlag zu verüben. Ich wusste bereits früh in dieser Reihe von traurigen Ereignissen, dass hinter den Morden dieser bestimmte Killer steckte. Er hat es mir in der Nacht, in der Graf Dreban ermordet wurde, selbst gesagt. Dieses Geständnis würde vor Gericht niemals standhalten, da wir allein waren und mein Wort gegen seines stehen würde. Seine Alibis für die Zeit der beiden Morde waren wasserdicht, und hochrangige Thrandorianer würden bezeugen, wo er zur gegebenen Zeit gewesen war. Er sagte auch, dass beides Auftragsmorde waren. Wie er das fertiggebracht hatte, wusste ich erst, als es zu spät war. Ich hatte gehofft, Euch beweisen zu können, dass er ein Mörder ist, indem ich ihn auf frischer Tat ertappe. Daher stellten Danar und ich ihm eine unserer Meinung nach perfekte Falle.«
    »Euer Majestät …«, protestierte Lord Brenden, der versuchte, Femkes Geschichte Einhalt zu gebieten, da er die Blicke der Leute bemerkte. Femke hatte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit, und sie begannen, ihrer Geschichte Glauben zu schenken. Das war für seine Beweisführung gefährlich. Niemand kannte die Macht einer gut erzählten Geschichte besser als er selbst.
    »Ruhe, Brenden, Ihr hattet Eure Chance. Lasst die Dame ausreden. Bitte, Femke, fahrt fort. Da Lord Danar starb, nehme ich an, dass etwas schiefgegangen ist.«
    »Was schiefgegangen ist, Euer Majestät, war, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dass ich gleich zwei Auftragsmörder zum Preis von einem bekomme. Ich hatte fälschlicherweise die ganze Zeit angenommen, dass mein Gegner persönlich für den Tod des Barons und des Grafen verantwortlich war. Verantwortlich war er wohl, aber beide Male war nicht er es, der das Messer geführt hat. Er hat die Morde in Auftrag gegeben . Mein Irrtum kostete Danar das Leben. Ich war mir sicher, Danar vor einem – mir bekannten – Mörder schützen zu können, aber es kam mir nie in den Sinn, dass der Killer, auf den ich es abgesehen hatte, mit einem zweiten zusammenarbeiten würde.«
    »Ihr habt also Lord Danar nicht vor den Mördern schützen können, sie haben ihn umgebracht, und dann habt Ihr es auch nicht geschafft, sie zu fangen?«, wollte König Malo wissen.
    »Nicht ganz, Euer Majestät. Mein Ziel war es, den Mörder zu schnappen, der seine Finger im Spiel hatte, und das habe ich auch getan – zwei sogar.«
    »Es tut mir leid, Lady Femke. Eure Geschichte ist zwar sehr interessant, aber bislang habe ich noch keinen einzigen Beweis für das gesehen, was Ihr sagt. Warum sollte Euch jemand glauben?«
    »Nun, Majestät, Ihr habt die wahren Beweise noch nicht gesehen. Ich zeige Euch eine Verbindung zwischen den beiden Mördern, die sich nicht leugnen lässt. Während der eine wasserdichte Alibis hat, konnte der andere solche Vorsichtsmaßnahmen nicht treffen. Ich kann dem Gericht beweisen, dass der zweite Mann an der am besten geeigneten Stelle saß, sowohl um Baron Anton zu ermorden als auch um mir den Mord in die Schuhe zu schieben. Der Mord an Graf Dreban ist schwerer zu beweisen, aber wenn ich die ersten beiden Verbindungen erst hergestellt habe, dann ergibt sich schnell das ganze Bild. Wenn Ihr darum bittet, dass alle Leute im Gerichtssaal ihre Hände mit den Handflächen nach vorne auf Schulterhöhe halten, Euer Majestät, dann werdet Ihr sehen, was ich meine.«
    Es wurde unruhig im Saal, Gemurmel wurde laut und viele Leute betrachteten unwillkürlich ihre Hände. Reynik bemerkte, dass besonders Kalheen blass aussah und seine Hände feucht wurden. Mit einem kurzen Blick auf Shalidar, der immer noch an seinem Platz saß, bereitete er sich darauf vor, sofort zuzuschlagen, wenn es notwendig war. Es würde bald passieren und er wollte Femke nicht enttäuschen. Wenn Kalheen zu fliehen versuchte, würde er nicht weiter als ein paar Schritte kommen.
    König Malo sah keinen Grund, Femkes Bitte abzulehnen, also befahl
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