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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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und gleichzeitig etwas von der Verzweiflung über Ihr augenblickliches, tristes Dasein. Ihre Enttäuschung ist verständlich. Nach New York muß Ihnen Apron Town wie eine Verbannung erscheinen!"
    „Ich bin zufrieden."
    „Zufrieden vielleicht, aber auch glücklich?"
    „Ich habe keine Lust, mit Ihnen das Thema Glück zu diskutieren."
    „Fürchten Sie sich davor?" fragte Sutton. „Ich könnte Ihnen alles geben, was Sie zum Glück brauchen, Claire."
    „Ich bin nicht käuflich!" sagte Claire, die sehr blaß geworden war. „Je früher Sie das begreifen, desto besser!"
    „Sie sind unzufrieden. Im tiefsten Winkel ihres Herzens spüren Sie, daß ich recht habe. Sie ahnen, daß ich der richtige Partner für Sie wäre, aber Sie haben nicht den Mut, das zuzugeben."
    „Gehen Sie endlich!"
    Sutton schüttelte den Kopf. „So rasch werden Sie mich nicht los, Claire", murmelte er leise. „Ich werde wiederkommen, so oft es notwendig ist."
    „Ich verachte Sie!"
    „Das ist eine Lüge. Ich glaube Ihnen nicht. Sie sind nur wütend, weil ich Sie durchschaue und in der Hand habe."
    „Sie haben mich nicht in der Hand! Derek wird mich verstehen, wenn ich ihm den lächerlichen Kuß beichte."
    „Warum tun Sie's dann nicht?"
    Claire zuckte die Schultern. „Ach, ich weiß nicht."
    Sutton lachte. „Sie fürchten, daß er in die Luft gehen könnte. Er läßt Ihnen manches durch und duldet es, daß Sie den Männern auf harmlose Weise den Kopf verdrehen, aber er würde es wenig schätzen, zu erfahren, daß Sie mich geküßt haben."
    „Warum kommen Sie immer wieder auf diesen lächerlichen Kuß zurück? Wollen Sie mich erpressen?"
    „Nein, Claire. Ich will Ihnen nur klarmachen, daß Sie sich im Irrtum befinden, wenn Sie sich einreden, daß dieser Kuß keine Bedeutung habe. Für mich ist er wie ein Symbol. Ohne dieses Symbol würde ich gar nicht den Mut gefunden haben, Ihnen nachzustellen."
    „Eines Tages wird das jemand sehr, sehr weh tun", prophezeite Claire mit düsterem Gesichtsausdruck.
    „Sie denken an Cheerwater?"
    „Ich spreche nicht von Derek, ich meine Sie!"
    Sutton blickte Claire stumm an. Zwischen seinen Augen hatte sich eine steile, tiefe Falte gebildet. „Das eröffnet ganz neue Perspektiven”, murmelte er.
    Claire hob die Augenbrauen. „Ich verstehe Sie nicht."
    „Haben Sie einen Freund?" fragte er.
    „Fangen Sie schon wieder an?"
    „Ich meine es ernst. Haben Sie einen Freund; einen Mann, der mich haßt, weil..." Er unterbrach sich und legte mit verkniffenen Augen den Kopf zur Seite. „Oder weiß Cheerwater, daß ich Ihnen seit einigen Wochen nachstelle?"
    Claire schwieg. „Warum antworten Sie nicht?" fragte Sutton.
    „Welche Erwiderung erwarten Sie denn?"
    „Wenn der Leutnant nämlich wüßte . . begann Sutton murmelnd und schüttelte den Kopf. „Nein, das ist wohl ausgeschlossen."
    „Was ist ausgeschlossen?"
    „Daß Cheerwater eine Komödie inszenierte, um mich aus der Stadt zu jagen!"
    „Ich begreife noch immer nichts."
    „Darf ich mich setzen?"
    „Bitte. Aber betrachten Sie das nicht als Einladung für einen längeren Aufenthalt."
    „Keine Angst. Ich habe Ihnen ja noch nicht den Grund meines Kommens erklärt. Hätten Sie Lust mit mir einen längeren Urlaub zu verbringen, Claire? Das Vergnügen wird Sie nicht einen Cent kosten. Stellen Sie sich vor: Acapulco, Europa, meinetwegen Monte Carlo oder Paris; was würden Sie davon halten?"
    „Ein absurder Gedanke! Wie kommen Sie nur darauf?"
    Sutton lächelte. „Mir geht es nicht nur darum, Sie in meiner Nähe zu haben. Es gibt für mich gute Gründe, Apro Town den Rücken zu kehren. Ich habe eine Mordandrohung erhalten. Man will mich umbringen."
    „Soll das ein Witz sein?"
    „Mit diesen Dingen scherzt man nicht. Einen Augenblick lang erwog ich den Gedanken, ob nicht Ihr Mann der Anrufer gewesen sein könnte, ob er sich vielleicht diesen Trick aus- gedacht hat, um mich bis auf weiteres aus Apron Town und damit aus Ihrer Nähe zu verbannen. Aber Cheerwaters Stimme ist anders. Sie ist warm und dunkel und sie ähnelt in keiner Weise der kalten, messerscharfen Stimme des Unbekannten."
    „Man will Sie umbringen?" fragte Claire, die sich noch immer nicht von dem Erstaunen erholt hatte, in das Suttons Worte sie gestürzt hatten. „Ja, warum denn?"
    „Das hat man mir leider nicht gesagt."
    Claire holte tief Luft. „Und Sie konnten auch nur eine Sekunde lang glauben, daß Derek sich dahinter verbirgt?"
    „Er hätte einen Grund."
    Sie sind von
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