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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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sein, daß man alles unternehmen wird, um mich vor dem Anschlag zu beschützen. Wenn der Kerl die Stirn hat, das Morddatum telefonisch bekanntzugeben, muß er schon einige gute Trümpfe in seinen Karten haben."
    „Wenn du hier bleibst, haben wir die besseren!" erklärte der Sheriff selbstsicher.
    Sutton grinste matt und ziemlich spöttisch. „Dein Selbstvertrauen in allen Ehren, aber du wirst mir, hoffe ich, nicht böse sein, wenn ich mich in diesem ganz speziellen Fall nicht darauf verlassen möchte."
    Cheerwater räusperte sich. „Da gibt es noch einen Punkt zu bedenken."
    „Nämlich?" fragte Sutton.
    „Der Anruf kann einen bestimmten Zweck verfolgen. Vielleicht will der Unbekannte Sie nur dazu veranlassen, Apron Town den Rücken zu kehren."
    „Der Leutnant hat recht", meinte Sheriff Bride aufgeregt. „Der unbekannte Anrufer weiß wahrscheinlich genau, wie schwierig es hier in Apron Town für ihn ist, an dich heranzukommen. Deshalb versucht er mit einem Trick, dich zur Flucht zu bewegen. Er will dir nur folgen und dich dort vornehmen, wo keine Polizei in der Nähe ist."
    „Hm", machte Sutton. „Da ist natürlich etwas dran, aber ich werde dem Kerl keine Chance geben, meinen Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Ich reise ins Blaue. Ich werde darauf achten, daß mir niemand folgt und irgendwo absteigen, wo es mir gefällt. Ich werde mein Quartier oft wechseln und dafür sorgen, daß nicht einmal ein zweiter Sherlock Holmes meine Fährte aufnehmen könnte."
    „Haben Sie Feinde, Mr. Sutton?" fragte der Leutnant.
    Sutton grinste matt. „Wer hat die nicht? Ich habe mit dieser Frage gerechnet und sie mir im übrigen auf der Fahrt zum Office des Sheriffs selber vorgelegt. Ja, ich habe Feinde, aber ich wüßte keinen zu nennen, der soweit gehen würde, einen Mord zu wagen. Ich bin Geschäftsmann, Leutnant. Da ist es nur natürlich, daß man gelegentlich einen Konkurrenten an die Wand drückt und Abschlüsse tätigt, die einem anderen zum Verhängnis werden."
    Cheerwater nickte, ohne etwas zu äußern.
    „Das Ganze gefällt mir nicht!" brummte der Sheriff und rieb sich die Nase, „Daß so etwas ausgerechnet in Apron Town passieren muß, unvorstellbar! Ich war bis jetzt so stolz auf die Tatsache, daß das Verbrechen in dieser Stadt keinen Nährboden finden konnte."
    „Warum sollte es ausgerechnet vor Apron Town halt machen?" fragte Sutton spöttisch. „Übrigens muß ich dich — und auch Sie, Leutnant — dringend darum bitten, meine Information zunächst streng vertraulich behandeln zu wollen. Ich habe keine Lust, den Inhalt unseres Gesprächs morgen in der Lokalzeitung wiederzufinden."
    „In diesem Punkt kannst du ganz beruhigt sein. Wir haben nicht vor, dem Unbekannten irgendwelche Hinweise oder Anhaltspunkte für unser weiteres Handeln zu liefern."
    „Darum geht es nicht. Ich habe keine Lust, in den Augen der Einwohner als Feigling dazustehen; man würde mir meine Flucht vielleicht verübeln."
    „Die Presse erfährt nichts!" versicherte Sheriff Brink.
    „Umso besser", meinte Sutton und erhob sich. Er blickte den Leutnant an. „Ich habe noch ein persönliches Anliegen, mein Lieber. Es ist nur eine Frage."
    „Schießen Sie los!"
    „Glauben Sie, daß Ihre Frau Lust hätte, sich als Fotomodell zweihundert Dollar zu verdienen?"
    „Wieso gerade Claire?"
    „Sie ist schlank und attraktiv; genau das Richtige für die Bilder, die ich für meinen neuen Prospekt brauche. Natürlich muß sich erst herausstellen, ob sie so fotogen ist, wie ich hoffe."
    „Ich werde mit ihr sprechen", versicherte Cheerwater.
    „Die Sache eilt", meinte Sutton. „Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich auf der Heimfahrt an Ihrem Haus stoppe und mit Ihrer Frau über das Projekt verhandle?"
    „Bitte, ganz wie Sie wollen."
    „Vielen Dank, Leutnant." Sutton ging zur Tür. Er legte die Hand auf die Klinke und sagte: „Ich nehme an, Sie haben jetzt alle Hände voll zu tun, um den Unbekannten zu finden. Ich wünsche Ihnen für Ihre Bemühungen viel Erfolg. Vielleicht hängt von Ihrer Arbeit mein Leben ab."
     
    *
     
    Claire Cheerwater öffnete auf Suttons Klingeln die Tür. Als sie den Industriellen vor sich sah, zeichneten sich in ihren Zügen Schrecken und Verblüffung ab. Sutton lächelte. „Hallo", sagte er. „Darf ich einen Augenblick eintreten?"
    „Wie können Sie es wagen, hierher zu kommen?" fragte Claire halblaut und schaute über die Schulter des Mannes ängstlich auf die Straße. „Wenn man Sie hier sieht!"
    „Ich komme
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