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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Rache so lange gewartet?"
    „Ich habe nicht gewartet", erklärte Bakers- field.
    „Erlauben Sie mal, der Tod Ihrer Schwester liegt immerhin mehr als zwanzig Jahre zurück."
    „Stimmt, aber erst kürzlich, zusammen mit dem Nachlaß meiner verstorbenen Mutter, bekam ich Jennys Tagebuch in die Hand. Es ist ein erschütterndes Dokument. Es hat mich aufgewühlt, wie nie etwas anderes zuvor. Es zeigt die seelischen Kämpfe, denen Jenny ausgesetzt war, und es offenbart die schreckliche Verzweiflung, in die sie durch diese gemeine Horde gestürzt wurde... jene Verzweiflung, die sie letzten Endes in den Tod trieb."
    „Es war ein Selbstmord", gab Derek zu bedenken.
    „Jenny hätte nie daran gedacht, aus dem Leben zu scheiden, wenn diese Clique nicht ihren Glauben an das Gute im Menschen restlos zerstört hätte! Für mich, war und ist jeder einzelne von ihnen ein Mörder." Er holte tief Luft und fuhr fort: „Erklären Sie mir nicht, daß sie nicht gewußt hätten, was sie taten. Sie waren alt genug, um für ihre Handlungen einzustehen. Lediglich Sutton unternahm später einen lahmen Versuch der Wiedergutmachung. Er ließ meiner Mutter fünftausend Dollar zukommen. Ich weiß, daß er damit nur auf simple Weise sein Gewissen entlasten wollte, und daß ihm zu jeder Zeit die fünftausend Dollar nicht mehr bedeuteten als ein Almosen. Aber ich wollte ihm einen Aufschub gönnen, ich hätte ihn vielleicht sogar geschont. Als ich jedoch erfahren mußte, daß er Spinster gedungen hatte, um mich zu töten, riß der Film..."
    „Sie durften diesen Männern nichts an- tun", sagte Derek ruhig. „Und das wissen Sie ganz genau!“
    „Die Gerichte haben einmal versagt... damals, als Jenny versuchte, ihr Recht zu finden." Bakersfields Stimme wurde höhnisch. „Sie werden begreifen, daß ich keine Lust verspürte, diese Herren ein zweites Mal zu bemühen."
    „Sie irren, Babersfield. Die Herren werden dieses Mal über Sie zu Gericht sitzen."
    „Ich fürchte mich nicht davor."
    „Sie wissen, was Sie erwartet?"
    „Ich kann es mir denken."
    „Sie sind Sutton gestern Abend bis zu meinem Haus gefolgt?"
    Bakersfield nickte. „Ich wollte ihn auf der Straße erwischen. Aber als er vor dem Verlassen seines Grundstückes zweimal in die Luft feuerte, wurde ich neugierig. Ich verfolgte seine Bemühungen, Ihre Frau zum Mitgehen zu veranlassen, und ich war dabei, als er sie in den Wagen legte, gefesselt und geknebelt. Ich wartete ab, ganz ruhig. Ich wollte ihn erst in dem Moment packen, wo er sicher war, die wichtigsten Hürden genommen zu haben."
    Der Fahrer trat auf die Bremse. „Wir sind da", sagte er überflüssigerweise.
    Derek nickte und schaute zum Fenster hinaus. Neben der Tür zum Office lehnten zwei Reporter mit umgehängter Kamera. Sie blickten neugierig in den Wagen.
    „Es geht los", meinte Derek. „Darf ich Sie bitten, aussteigen zu wollen, Mr. Bakersfield? Wenn Sie wollen, können Sie eine Zeitung vors Gesicht halten."
    „Warum denn?" fragte Bakersfield gleichmütig und kletterte ins Freie. „Ich bin bereit, für meine Handlungen geradezustehen!"
     
    *
     
    „Das beste Steak meines Lebens!" sagte Derek kauend und blickte seine Frau an, die ihm am Tisch gegenüber saß. „Ich liebe dich!"
    „Weil ich gut kochen kann?" fragte Claire lächelnd.
    „Das auch", meinte Derek.
    In diesem Moment klingelte es. Derek runzelte die Augenbrauen. „Verdammt!" sagte er. „Wollen diese Störungen denn kein Ende nehmen? Immer wieder Reporter! Was nützen mir die zehn Tage Urlaub, die ich gewissermaßen als Belohnung bekommen habe, wenn sie mit diesen dummen Interviews ausgefüllt sind?"
    Claire lachte. „Sei nicht albern! Genieße es lieber, ein berühmter Mann zu sein."
    Derek tupfte sich den Mund mit der Serviette ab und stand auf. „Berühmt!" brummte er. „Eine Beförderung mit entsprechender Gehaltserhöhung wäre mir lieber."
    „Das kommt noch", tröstete Claire.
    „Keine Klimaanlage ohne Beförderung!" seufzte Derek und verließ das Zimmer. Er ging durch den Flur und öffnete die Haustür. Draußen stand Mrs. Sutton, Sie trug ein schwarzes Kostüm und war sehr blaß.
    „Darf ich eintreten, Leutnant?"
    „Bitte, Madame; wir sind gerade beim Abendessen."
    „Es tut mir leid, daß ich Sie störe. Ich verspreche Ihnen, nicht lange zu bleiben."
    Claire erhob sich, als Mary Sutton das Wohnzimmer betrat.
    „Guten Abend." Sie trat an die kleine Kommode und stellte ihre Handtasche ab. Dann öffnete sie die Tasche und nahm einige
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