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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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gehört."
    „Daß es ausgerechnet den armen Mr. Sutton erwischen mußte, den fabelhaftesten Mann der Stadt!"
    Claire und Derek tauschten einen spöttischen Blick aus, während Mary Brown fortfuhr: „Ein Mann, der Millionen besaß..."
    „Die Million!" unterbrach Derek und blickte Claire an. „Wo hat er das Geld?"
    „Ich weiß, daß er irgend etwas in den Kofferraum gepackt hat", sagte Claire.
    Derek verließ das Wohnzimmer und hastete ins Freie. Er öffnete den Kofferraum seines Wagens. Zwei braune Reisetaschen standen darin. Hinter sich hörte er Schritte.
    Es war Sheriff Brick.
    „Hallo, Leutnant, was haben Sie da?"
    „Eine Million Dollar", sagte Derek.
    Brick blieb abrupt stehen. Er sah Sutton auf dem Boden liegen.
    „Das ist der Besitzer der Million", erklärte Derek.
    „Ein toter Millionär!" murmelte Brick. Er schaute Derek an. „Wie ist es passiert?"
    „Das erkläre ich Ihnen drinnen, Sheriff."
     
    *
     
    Der Mann, der die Fahrkarte gelöst hatte, warf einen raschen Blick auf seine Uhr. Er hatte noch zehn Minuten Zeit bis zur Abfahrt des Zuges. Er trat an einen Zeitungskiosk und kaufte die neuesten Ausgaben der Fortune und des ,Life' Magazins.
    Er legte sie obenauf auf eine moderne, karierte Reisetasche und bewegte sich dann zur Sperre. An der Sperre lehnte ein junger Mann, der Pfeife rauchte und alle Reisenden genau betrachtete. Der Mann mit der Reisetasche zögerte.
    Es gab noch eine zweite Sperre; dort stand kein pfeiferauchender junger Mann. Der Mann mit der Reisetasche ging zu dieser Sperre. Gerade, als er sie passieren wollte, legte sich ihm eine Hand auf die Schulter. Der Mann erstarrte und ärgerte sich über diese Reaktion. Der Hand, die auf seiner Schulter lag, konnte dieses jähe Erschrecken nicht entgangen sein.
    Betont langsam und überrascht wandte er sich um. „Bitte?" fragte er. „Was wünschen Sie?"
    „Würden Sie mir bitte folgen?" fragte Derek.
    „Wer sind Sie denn, junger Mann?"
    „Ich bin Detektivleutnant Cheerwater."
    Die Züge des Mannes mit der Reisetasche wurden vielleicht um eine Schattierung blasser, ansonsten behielt er Haltung und Würde. „Gut, ich komme."
    „Wo haben Sie Ihre Pistole, Mr. Bakersfield?“
    Es dauerte einige Sekunden, bevor die Antwort kam. „In der Tasche."
    Der junge Mann mit der Pfeife kam herangeschlendert. „Das ist mein Assistent", erklärte Derek. „Er wird hinter uns bleiben. Ich sage das nur für den Fall, daß Sie irgendwelche Dummheiten Vorhaben."
    „Keine Angst", sagte Bakersfield. „Meine Mission ist erledigt."
    „Da sind Sie fein raus", meinte Derek. „Meine beginnt nämlich erst."
    „Sie brauchen sich deshalb kein Kopfzerbrechen zu machen", erklärte Bakersfield gelassen. „Ich werde Ihnen behilflich sein, den Knoten zu entwirren."
    „Sie wollen ein Geständnis ablegen?"
    Bakersfield nickte. „Ich denke, das wird das beste sein."
    Sie verließen den Bahnhof und schritten zu dem wartenden Wagen. Der Fahrer saß schon am Steuer.
    Bakersfield blieb plötzlich stehen und blickte Derek an. „Seit wann wissen Sie es?"
    „Seit gestern."
    „Ich verstehe. Sutton hat vor seinem Tod geplaudert, nicht wahr?"
    „Er hat es versucht, aber mehr als die ersten drei Buchstaben Ihres Namens brachte er nicht über die Lippen. Nein, ich habe Louis Ward zum Sprechen gebracht."
    Bakersfield seufzte. „Es war mein Fehler, daß ich ihn schonen wollte. Wissen Sie übrigens, daß Sutton den Versuch unternommen hat, mich töten zu lassen?"
    „Ja."
    Bakersfield starrte geradeaus. „Ich entdeckte Spinster durch einen Zufall. Als ich ihn vor mir hatte, wollte er sich freikaufem. Er erzählte mir, daß er von Sutton den Auftrag bekommen habe, mich zu töten. Ja, er bot mir sogar das Geld, das Sutton ihm dafür gegeben hatte."
    „Warum haben Sie es nicht, genommen?"
    „Ihnen müßte allmählich klar geworden sein, daß ich nicht aus materiellen Interessen mein Gewissen belud. Ich wollte Suttons schmutziges Geld nicht. Mir ging es nur darum, für den Tod meiner armen Schwester Vergeltung zu finden."
    „Warum haben Sie so lange damit gewartet?" fragte Derek. „Warum sind Sie nicht zum Gericht gegangen und haben Anzeige erstattet? Sie hatten kein Recht, so zu handeln!"
    „Ich weiß, aber ich wollte vermeiden, daß man die Tat als Jugendtorheit der Betroffenen hinstellt und die Täter glimpflich davon- kommen läßt."
    „Sie haben den ersten Teil meiner Frage noch nicht beantwortet", sagte Derek. „Weshalb haben Sie mit der Ausübung Ihrer
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