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Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Die Gelbe Maske Kommissar Morry

Titel: Die Gelbe Maske Kommissar Morry
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Sutton befehlend.
    „Jetzt hab' ich's!" sagte Derek leise.
    „Nun?"
    „Sie sind nicht wegen des Wagens gekommen. Die alte Mühle interessiert Sie gar nicht. Es wäre für Sie ein leichtes gewesen, sich rechtzeitig ein passendes Fahrzeug zu beschaffen. Zur Not hätten Sie eins stehlen können."
    „Ich bin kein Wagendieb", meinte Sutton. „Und beschaffen? Das ist nicht so leicht, wie Sie denken mögen. Mich kennt in der Umgebung jedes Kind. Wenn ich ein Auto kaufe oder leihe, und man erfährt, daß ich am gleichen Abend spurlos verschwunden bin, muß das zu bestimmten, sehr naheliegenden Schlüssen führen."
    „Und trotzdem sind Sie nicht wegen des Wagens hier!" erklärte Derek. „Sie wollen nur erreichen, daß ich Ihren dummen Vorschlag annehme. Sie wollen durchsetzen, daß ich nichts unternehme, um Claire wieder herbeizuschaffen."
    Sutton nagte an der Unterlippe herum und schwieg.
    „Sie haben die Rechnung ohne den Wirt gemacht", erklärte Sutton. „Ich werde Strafanzeige stellen."
    „Nein, das werden Sie nicht!" sagte Sutton.
    „Wollen Sie mich daran hindern?"
    „Allerdings!"
    „Und wie, wenn ich fragen darf?"
    „Damit!" sagte Sutton und machte eine bezeichnende Geste mit der Pistole.
    „Sie wollen mich töten?"
    „Vielleicht. Es sei denn, Sie schwören mir, uns keine Schwierigkeiten zu machen."
    „Sie sind ein Kindskopf!"
    „Ich meine es ernst, Cheerwater. Wenn man so weit gegangen ist wie ich, gibt es kein zurück mehr."
    „Wie weit sind Sie denn gegangen?" fragte Derek.
    „Ich habe weder Zeit noch Lust, jetzt darüber zu Sprechen", sagte Sutton.
    Derek machte einen weiteren Schritt nach vorn.
    „Stop!“ schrie Sutton.
    Derek blieb stehen. Seine Kinnmuskeln bewegten sich. „Ich will Ihnen sagen, was passiert ist, Sutton . . . Sie haben meine Frau entführt!"
    Sutton lachte kurz und hart. „Lächerlich!"
    „Claire befindet sich in Ihrer Gewalt! Sie sahen keine andere Möglichkeit, sich ihrer zu bemächtigen."
    „Wir befinden uns doch nicht im Mittelalter!" unterbrach Sutton mit zuckenden Lippen.
    „Manche Menschen hören nie auf, sich mittelalterlich zu gebärden. Mörder gehören dazu . . . und im gewissen Sinne auch Sie, Sutton!"
    „Sie sind von Sinnen."
    „Warum weigern Sie sich, mich noch einmal mit Claire sprechen zu lassen?"
    „Ich erfülle damit Claires ausdrücklichen Wunsch. Natürlich ist es für sie keine Kleinigkeit, all das, was gewesen ist, einfach über Bord zu werfen. Sie zieht es vor, ohne eine letzte Aussprache wegzugehen. Können Sie ihr das verdenken? Sie will Streit, Ärger und unnütze Vorwürfe vermeiden."
    „Ich habe nicht vor, ihr etwas vorzuwerfen. Ich will nur von ihr hören, daß sie freiwillig mit Ihnen geht. Und ich will sie davor warnen."
    „Ach so, Sie glauben, ich sei ein Schuft, der Claire nach kurzer Zeit sitzen läßt?"
    „Allerdings, das glaube ich."
    „Unsinn! Ich liebe Ihre Frau. Hätte ich sonst so radikal mit allem gebrochen, was mich an diese Stadt bindet?"
    „Sie haben das nicht nur Claires wegen getan. Sie wissen genau, daß Ihnen hier schon bald ein großer Skandal droht. Unabhängig davon, daß der Mörder noch immer hinter Ihnen her ist, müssen Sie damit rechnen, daß wir die Ursache der Mordserie entdecken und gleichzeitig herausfinden, weshalb Sie Fred Spinster mit hunderttausend Dollar schmierten. Zusammengenommen waren diese Gründe bestimmend für Ihren Entschluß, Apron Town für immer den Rücken zu kehren."
    „Und wenn es so wäre? Sie können mich nicht daran hindern, meinen Entschluß in die Tat umzusetzen."
    „Wofür haben Sie Spinster das Geld gegeben?"
    „Das gehört nicht hierher!"
    „Er sollte den Mörder aufspüren und umbringen, nicht wahr?"
    Suttons Lippen zuckten erneut. „Und wenn es so wäre?"
    „Ich dachte es mir..."
    „Spinster hat mich betrogen", erklärte Sutton. „Er hat nie daran gedacht, den Mörder zu fassen. Er hat mir eine Komödie vorgespielt, um sich in den Besitz von hunderttausend Dollar zu setzen. Nun, er hat seine Strafe bekommen. Es ist bitterste Ironie, daß er das Opfer jenes Mannes wurde, den er beiseite räumen sollte und angeblich getötet hatte."
    „Sie wissen, was das bedeutet?“ fragte Derek.
    Sutton legte die Stirn in Falten. „Nämlich?"
    „Es ist anzunehmen, daß der Mörder noch mit Spinster gesprochen und dabei erfahren hat, daß Sie Spinster den Auftrag gaben, ihn zu töten."
    Sutton befeuchtete sich die trocken gewordenen Lippen mit der Zungenspitze. „Und wenn es so
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