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0092 - Einsatz der Todesrocker

0092 - Einsatz der Todesrocker

Titel: 0092 - Einsatz der Todesrocker
Autoren: Jason Dark
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Die Rocker standen dicht um das Feuer herum. Sie trugen nach wie vor ihre pechschwarze Lederkleidung, doch keine Helme auf den Köpfen. Die tanzenden Flammen warfen den rötlichschwarzen Widerschein über ihre Gesichter und verwandelten sie in skurrile Fratzen.
    Manche von ihnen verspürten doch so etwas wie Angst, aber ein Zurück gab es nicht für sie.
    Jetzt nicht mehr.
    Sie hatten auf Sharingo, ihren Anführer, gehört, der an den Teufel glaubte und die Macht des Guten verabscheute. Zuerst lachten sie darüber, aber dann kam einer von ihnen auf die Idee, einen Beweis für die Behauptung zu fordern.
    Lachend hatte Sharingo zugestimmt.
    Danach war er sehr ernst geworden. Deutlich klangen den Rockern seine Worte noch in den Ohren.
    »Wenn ich euch den Beweis vorlege, dann gibt es kein Zurück mehr. Dann seid ihr für alle Zeiten in seinem und meinem Bann. Ihr müßt mir gehorchen und jeden Befehl ausführen, den ich geben werde, denn ich rede für ihn. Wollt ihr das?«
    Die fünf Rocker überlegten nicht lange. Sie stimmten zu, wollten ihrem Anführer blind folgen.
    Einige glaubten wohl nicht so recht an die Worte des Anführers, aber sie würden sich wundern, wenn die Beschwörung einmal gelaufen war. Bereits jetzt, wo die ersten Anzeichen der nahenden bösen Macht zu spüren waren, hatten einige von ihnen Angst. Aber fliehen konnte keiner. Das Tal war eine Falle.
    »Was war das?« wurde Sharingo gefragt, als sich der Hauch am Ende der Schlucht verloren hatte.
    Sharingo lachte. »Der Teufel hat uns angeatmet. Er freut sich über unser Opfer.« Wild schaute Sharingo sich um. Er hatte ein von Pockennarben entstelltes Gesicht, ein weit vorspringendes Kinn und einen brutal aussehenden Mund. Irgendeine Laune der Natur hatte ihm keine Augenbrauen wachsen lassen, und allein sein Äußeres stempelte Sharingo zum Außenseiter.
    Diese Rolle hatte er in seinem Leben immer zu spüren bekommen. Als kleiner Junge ebenso wie als Heranwachsender. Aber er hatte zurückgezahlt.
    Eiskalt und erbarmungslos.
    Sharingo war zum Schrecken des südlichen Hochlands geworden. Ein ganzes Terrain zitterte unter seinem und dem Terror seiner Bande. Die Polizei war machtlos, weil es nie Zeugen gab, die gegen Sharingo aussagten.
    Die Angst verschloß allen den Mund.
    Und der Rockerfürst wütete weiter. Jedoch bekam er den Hals nie voll genug. Er wollte mehr – noch mehr. So forderte er die Mächte der Hölle heraus.
    Sie sollten ihm beistehen.
    Sharingo glaubte, unbesiegbar zu sein, wenn er mit dem Teufel einen Bund geschlossen hatte.
    Jetzt stand er mit dem Rücken zum Feuer und blickte seine fünf Getreuen an.
    »Satan verlangt eine Probe!« rief er laut gegen das Prasseln des Feuers an. »Jeder von euch wird einmal durch das Höllenfeuer schreiten, um anschließend geläutert und als Diener des Satans wieder herauszukommen. Wer macht den Anfang?«
    Niemand meldete sich.
    Sharingo lachte. »Das habe ich mir gedacht. Aber ihr müßt durch das Feuer. Es gibt für euch keinen anderen Weg. Wer kneifen will, der wird getötet!«
    Ernie, der Jüngste der Gruppe hob zaghaft seinen rechten Arm. »Wir werden verbrennen, wenn wir durch das Feuer schreiten.«
    »Das werdet ihr nicht«, rief Sharingo, »denn der Teufel persönlich steht euch bei!«
    »Den gibt’s doch nicht«, meinte Clint Sherman, ein junger Mann, der ausgezeichnet mit dem Messer umgehen konnte.
    »Und ob es den gibt!« Sharingo drehte sich um und deutete auf die Flammen. »Hier in diesem Feuer ist er. Das ist seine Heimat. Er wird euch beschützen. Glaubt mir, es gibt ihn.«
    Die Rocker schauten sich an.
    Nur Ernie senkte den Blick.
    »Was ist?« sprach Sharingo ihn an.
    Ernie trat von einem Fuß auf den anderen. »Ehrlich gesagt, mir gefällt das alles nicht. Ich habe Angst. Ich… ich kann es nicht glauben.«
    Wieder bewegten sich die Flammen, leckten gierig vor, berührten die Kleidung des Rockerchefs, aber sie setzten sie nicht in Brand. Unbeschadet stand Sharingo am Rand der Flammen.
    »Du willst nicht?«
    »Stimmt«, erwiderte Ernie verbissen, während seine Kumpane ihren Anführer anschauten und nicht glauben konnten, daß die Flammen ihm nichts taten.
    »Du bist dir über die Konsequenzen im klaren?« fragte Sharingo ihn lauernd.
    Ernie nickte trotzig.
    »Wer aussteigt, stirbt, das weißt du.«
    Ernie hob den Kopf. In seinen Augen flackerte plötzlich Angst, aber er wollte auch jetzt nicht nachgeben. »Du wirst es nicht wagen, mich zu töten. Du kannst gar nicht.
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