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Die geheime Reise

Titel: Die geheime Reise
Autoren: Isabel Abedi
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treffen würde. Ob ich glauben würde, dass es auch für dich okay wäre. Ich hab Ja gesagt. Ist es okay?«
Wanja nickte und griff nach Mischas Hand. Ich habe einen Bruder, dachte sie und musste plötzlich lachen und weinen in einem Atemzug. Jo hatte Jolan totgeschwiegen, aber Wanja hatte immer gewusst, dass sie einen Vater hatte. Mischa dagegen hatte sein ganzes Leben im Glauben verbracht, das Arschloch wäre sein Vater. Er hatte von Jolan nicht einmal gewusst. Sie dachte an das Bild des blonden Jungen, das Jo in Jolans Zimmer gesehen hatte.
»Wann bist du denn geboren?«, fragte sie leise. Mischa nahm ihr Jolans Bild aus der Hand und steckte es zurück in seine Tasche. »Am 30. August 1990. Und du?«
»Am 19. September 1991.« Wanja rechnete. »Da warst du ein Jahr und einen Monat alt. Aber erinnern kannst du dich nicht an ihn, was?« Mischa schüttelte den Kopf und Wanja dachte, wie seltsam es war, einen Vater gemeinsam zu haben, den man nicht gehabt hatte. Diese Jahre würde ihnen Jolan auch jetzt nicht zurückgeben können. Und er würde ihnen einiges erklären müssen.
Die Uhr sprang auf 16:03. Dann auf 16:04. Und mit jeder Sekunde, die verging, formten sich in Wanjas Kopf die Bilder zu einem Ganzen. Jos Gesicht, als Mischa damals in ihrer Küche gesessen hatte. Der suchende Blick von Mischas Mutter, als sie Wanja damals die Tür geöffnet hatte. Jos Reaktion Silvester, als Mischa das Porträt von Wanja mitgebracht hatte. Das Porträt, dass sie mit der Post an Jolan geschickt hatte.
Der Flieger landete pünktlich. Wanja und Mischa schoben sich vor die Leute, die sich vor dem Gate versammelt hatten. Auch die ältere Dame stand jetzt wieder in ihrer Nähe, gab sich aber sichtliche Mühe, die beiden keines Blickes zu würdigen.
Dann öffnete sich die Tür. Die Fluggäste kamen heraus. Frauen, Kinder, Männer, allein, zu zweit, zu dritt, Familien, Geschwister, Großeltern, Geschäftsreisende. Manche wurden abgeholt, manche suchten nervös die Menge ab, andere eilten allein davon.
Als Jolan hinter der Tür erschien, hielt Wanja noch immer Mischas Hand. Ihr Vater war kleiner als in ihrer Vorstellung und anders, so anders als Taro. Doch es war ihr Vater, und als er auf sie zukam, sah Wanja vor ihrem inneren Auge plötzlich den Zirkus Anima. Er verließ Imago und zog weiter. An einen neuen Ort.
    Danksagung
B ei Danksagungen von anderen muss ich immer heulen, auch wenn ich gar nicht gemeint bin.
    Jetzt, endlich, darf ich auch eine schreiben!
    Ich danke:
    Martina M. Oepping für ihr bleistiftfeines Gespür, ihre stärkende Zuversicht und ihr »Sesam öffne dich«.
    Gerd Rumler für seine Blitzreaktion zum ersten Kapitel – und für den ganzen großen Rest!
    Susanne Krebs fürs Finale, ihre klugen Anmerkungen, ihr »weniger ist mehr« und für alle Smileys!
    Dem Zirkus Roncalli und der Zirkusschule TriBühne für den Zirkus Anima.
    Jochen für gelbe Stunden.
    RoxAnn und Rolf für den Drucker in letzter Minute.
    Dem Café Schotthorst für meinen Büroplatz am Fenster.
    Meinen Freundinnen Regina (für die Rettung des zündenden Funkens vor dem Papierkorb); Conny (dafür dass sie Taro sehen konnte) und Lisa (für die Grüße an Amon und die Frage der Zeit).
    Malek und Natalie dafür, dass sie meine Geschwister sind.
    Meiner Tochter Inaié für ihre alles entscheidende Kritik zum ursprünglichen Anfang.
    Meiner Tochter Sofia für alle Wimpernwünsche, Maskottchen und Glücksbilder. (Sie haben gewirkt!)
    Lena für Flora.
    Meiner Maximurkelmutter für die ansteckende Liebe zum Lesen und für alles begeisterte »Lies-Lies«. Du bist mein Rückenwind!
    Meinem Mann Eduardo für die Musik und für das, was er schon wusste, als ich es noch nicht glaubte. Eu te amo!
    Zum Schluss danke ich Wanja dafür, dass sie gekommen und geblieben ist – die ganze, lange Zeit.
Wanja bekommt Einladungen. Einladungen zu einer Ausstellung namens Vaterbilder . Das Besondere daran ist, dass niemand sonst diese Einladungen sehen kann und dass die Ausstellung in einem Museumsraum stattfindet, den es eigentlich gar nicht gibt. Wanja kommt in einen Saal, in dem geheimnisvolle Porträts gezeigt werden. Sie darf sich eines davon aussuchen – aber kaum berührt sie es mit der Hand, da wird sie mit magischen Kräften in das Bild hineingesogen. Wanja findet sich in einem Land namens Imago wieder und der Luftakrobat Taro, den sie dort kennen lernt, scheint so etwas wie der Vater zu sein, den sie sich immer gewünscht hat. Doch Imago ist ein Land voller
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