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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option
Autoren: Jon Land
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Meter entfernt. Er bückte sich danach, während sie eine Kette von ihrem Gürtel in seine Richtung schwang.
    Sie kann mich nicht treffen. Sie hat keine Zeit, um richtig zu zielen …
    Blaine wandte den Blick von ihr ab und griff nach der Pistole. Es überraschte ihn, daß er sie problemlos erreichte, denn er hatte nicht erkannt, daß Lace nach seiner anderen Hand zielte, nach der mit dem Zünder. Er fühlte, wie sich die Kettenglieder in sein Gelenk gruben, schrie vor Schmerz auf und mußte den Zünder loslassen. Das Gerät flog in hohem Bogen durch die Luft, und Blaine spürte einen weiteren heftigen Schmerz in seiner Hand, als Lace ihn zurückzerrte. Er hatte die Pistole mit den Fingerspitzen berührt, sie jedoch nicht festhalten können.
    Benommen erwartete McCracken den sicheren Tod, als Rasin die Maschinenpistole auf ihn richtete. Plötzlich machte eine zweite große Gestalt einen Satz durch die offene Tür. Johnny Wareagles Stab prallte hart gegen Rasins Rippen. Dessen Maschinenpistole wurde nach oben gerissen, und die erste Salve zog ein unregelmäßiges Muster über die gegenüberliegende Wand.
    Augenblicklich ließ Lace die Kette los und warf sich in Wareagles zweiten Schlag, der auf sie gerichtet gewesen war. Die Wucht des Schlags brachte Johnny kurz aus dem Gleichgewicht, und die große Frau rammte eine Schulter in seine Seite. Beide taumelten durch die Tür auf den Gang hinaus.
    Blaine sah, wie Rasin hektisch an der an einem Gurt über seiner Schulter hängenden Maschinenpistole hantierte. Er wußte, daß der Wahnsinnige wieder auf ihn zielte, und traf daher blitzschnell die Entscheidung, nach dem Zünder und nicht nach der Pistole zu springen. Er konnte das Risiko nicht eingehen, daß die arabischen Delegierten den Tunnel mit dem Gamma-Virus verließen, während er mit Rasin kämpfte. Er schlitterte bis zum Rand des Teppichs und kam neben dem Zünder auf dem Parkett zu liegen. Seine ausgestreckte Hand hatte gerade den roten Knopf gefunden, als Rasins verzweifelte Salve überall um ihn herum Holzsplitter aus dem Boden riß. Er rollte sich zur Seite, um dem nächsten Feuerstoß auszuweichen, als der Boden zu zittern begann. Der Tunnel unter dem Königlichen Palast war unter der Wucht der Explosionen zusammengebrochen. Der Knall ließ sämtliche Fensterscheiben der Bibliothek zerspringen, und Glasscherben flogen über den liegenden McCracken hinweg und bohrten sich in den Boden.
    »Ahhhhh!«
    Rasins Schrei ging nur um einen Sekundenbruchteil dem Rat-tat-tat seiner Maschinenpistole voraus, als er erneut auf McCracken schoß. Doch Blaine befand sich schon wieder in Bewegung, rollte sich über die Glasscherben ab und hechtete zu den Regalen, die ihm Deckung verhießen.
    Wareagle war noch immer der Ansicht, den Sieg davontragen zu können. Im Nahkampf hatte er durch den Stab zwar keinen Vorteil mehr, doch dafür konnte er auf seine Kraft zurückgreifen, und der hatte die Frau nichts entgegenzusetzen. Seltsamerweise ging ihm nicht einmal der Gedanke durch den Kopf, daß er gegen eine Frau kämpfte. Seine Gefühle enthüllten ihm einen Geist, der innen so schwarz war wie außen die Lederkleidung.
    Johnny spürte, wie er mit dem Rücken gegen die Wand prallte, und trieb sein Knie hart in den muskulösen Leib der Frau. Der Stoß warf sie zu Boden, und der Indianer wollte nachsetzen und den Stab gegen ihre Kehle schwingen, um sie zu zerschmettern.
    Erst, als er schon zu der Bewegung angesetzt hatte, sah er, wie der Krummsäbel zu ihm emporschwang. Nur starke, erfahrene Kämpfer konnten dieses schwere Schwert mit der scharf gebogenen Klinge richtig einsetzen. Im letzten Augenblick sprang er zurück und verschaffte sich mit einer scharfen Wendung den Platz, den er brauchte, um das Schwert mit seinem Stab aufzuhalten. Die schwere Klinge grub sich ins Holz, konnte es jedoch nicht durchtrennen.
    Lace riß die Waffe sofort wieder los und holte zu einem zweiten Schlag gegen ihn aus. Doch Wareagle hatte damit gerechnet und konterte, indem er vorsprang. Damit konnte er den Hieb im Ansatz mit dem unteren Ende des Stabes abfangen, während er das obere mit derselben Bewegung senkte und der Frau ins Gesicht schlug.
    Lace schrie vor Schmerz auf; ihr Wangenknochen war gebrochen. Wareagle wollte dem Kampf mit einem Schlag gegen ihre Kehle ein Ende machen, solange sie noch benommen war. Doch Lace gelang es, dem Hieb auszuweichen und Johnny einen Tritt gegen das linke Knie zu versetzen. Er stürzte, behielt jedoch die
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