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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option
Autoren: Jon Land
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Grund, Sie willkommen zu heißen und den Einsatz Ihrer Waffe zu dulden. Und zum anderen gibt sie Ihnen die Möglichkeit, Gamma in allen arabischen Ländern gleichzeitig freizusetzen. Denn das Virus befindet sich natürlich in den Reagenzgläsern, die Sie Ihren ›Delegierten‹ gegeben haben.« Blaine atmete tief ein und fuhr dann fort. »Sie behaupten, das Leben sehr zu schätzen. Wie konnten Sie es dann über sich bringen, diese Aktion durchzuführen, wo Sie doch genau wußten, was Bachmanns Tests ergaben und wieso die Amerikaner die Waffe nicht eingesetzt haben, als sich ihnen die Möglichkeit bot?«
    »Über mich bringen?« fragte Rasin verständnislos. »Aber Mr. McCracken, genau darauf hoffe ich doch.«
    »Auf das Ende der Menschheit?«
    »Kaum. Wir können anderen Ländern – Länder, die wir auswählen – das Gegenmittel zur Verfügung stellen … natürlich nur, wenn sie bereit sind, dafür einen gewissen Preis zu bezahlen.«
    »Es geht Ihnen nicht darum, Israel zu beherrschen. Es geht Ihnen um die ganze Welt.«
    »Israel wird die Welt beherrschen, mit mir als Führer«, berichtigte Rasin. »Und haben wir nicht …«
    Rasin hielt inne, als sich Lace plötzlich zur Tür umdrehte.
    »Es kommt jemand den Gang entlang«, sagte sie.
    »Vielleicht Tilly, nachdem sie unsere Freunde zum Tunnel geführt hat?«
    »Nein. Ein … sehr großer Mann.«
    »Überprüfen Sie das.« Als sie zögerte, fügte er hinzu: »Ich werde Mr. McCracken selbst erledigen.«
    Johnny Wareagle konnte nicht mehr sagen, wie vielen Wachen er auf seinem Weg zur Bibliothek begegnet war. Es hatte sich nicht als notwendig erwiesen, auch nur eine davon zu töten, obwohl sie dieses Schicksal vielleicht vorgezogen hätten, wenn man bedachte, was die erzürnten Massen mit ihnen anstellen würde, die jeden Augenblick den Palast stürmen konnten.
    Er hatte die Uzis wegen des Geräusches, das sie machten, wenn sie auf seinem Rücken aneinanderschlugen, schon frühzeitig zurückgelassen, doch er war durchaus nicht waffenlos. Er hatte im ersten Stock einen Besen gefunden und sich dessen Stiel abgebrochen, einen fast anderthalb Meter langen Stab von einem Zoll Durchmesser aus hartem Olivenholz. Nicht der beste Stab, den er jemals geschwungen hatte, doch er hatte sich schon als tauglich erwiesen.
    In einem Gang im zweiten Stock hörte Wareagle plötzlich Stimmen. Eine davon war die McCrackens, die andere kannte er nicht. Doch über dem Klang dieser Stimmen spürte Wareagle eine böse Präsenz, kalt, bedrohlich und so tödlich wie kaum eine andere, die er jemals gefühlt hatte. Er schloß die Hände fest um den Stab und ging weiter.
    »Vorausgesetzt, Bachmanns Schlußfolgerungen treffen zu und Ihr … Plan funktioniert, wie Sie es hoffen …«, McCracken versuchte Zeit zu schinden. »Und was dann?«
    »Der Neuaufbau der Zivilisation, praktisch aus dem Nichts, doch diesmal unter der richtigen Führung. Die Juden, die so lange verachtet, verfolgt und vernichtet wurden, werden die ganze Welt beherrschen. Eine Welt ohne Araber, Nazis und mit niemandem, der ihnen nachfolgen könnte.«
    »Nicht ganz«, erwiderte McCracken ironisch. »Soviel gestehe ich Ihnen ein, Rasin. Ich habe schon viele Verrückte gesehen, doch Ihre Ziele kommen mir aufrichtiger vor als die der meisten anderen. Eine Schande, daß Sie sie nicht werden durchsetzen können.«
    »Reden Sie doch keinen Unsinn. Auch Sie können das Unvermeidliche nicht mehr verhindern.« Doch Blaines Gesichtsausdruck deutete Zuversicht und Entschlossenheit an. Rasin war plötzlich nervös. »Die Kleidung, die Sie tragen. Ich kenne diese Kleidung …«
    »Ach ja? Ich fand sie zufällig am Ende eines bestimmten Tunnels, durch den ich in den Palast hereinkam. Ich nehme an, man hat sie dort für eine Reihe von Arabern hinterlegt, die sie anziehen sollten, um unerkannt aus der Stadt zu kommen.«
    »Sie bluffen!«
    Blaine zeigte ihm den Minizünder, den er vor dreißig Sekunden aus seiner Tasche gezogen hatte. »Ich nehme an, diese Araber befinden sich jetzt im Tunnel. Keine Angst, ich habe darauf geachtet, meinen Plastiksprengstoff genau an den richtigen Stellen anzubringen. Der gesamte Tunnel wird einstürzen.«
    »Sie dürfen den Zünder nicht betätigen! Sie dürfen es nicht!«
    »Lassen Sie Ihre Waffe fallen, Rasin.«
    »Nein! Lace … halten Sie ihn auf!«
    Als sich Blaine zur Tür umdrehte, sprang die riesige, in Leder gekleidete Frau hindurch. Die Waffe, die er hatte fallen lassen müssen, lag nur einen
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