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Die Gamnma Option

Titel: Die Gamnma Option
Autoren: Jon Land
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Krummsäbel.
    Hiroshi war mit genauso einer Klinge getötet worden.
    »Miststück«, murmelte McCracken leise.
    Die große Frau grinste ihn an.
    »Ihr wart doch zu zweit, oder?« fauchte Blaine sie an. »Was ist los, wird die andere gerade von jemandem flachgelegt?«
    Laces Lächeln gefror. Ihre Lederjacke saß so eng, das sie lange, harte Muskelpakete enthüllte, die sie jahrelang mit Bodybuilding aufgebaut haben mußte. Rasin mochte ein Schlappschwanz sein, doch diese Frau war überaus gefährlich. McCracken mußte seine Strategie überdenken, besonders, da ihm die Prellungen, die an der Barrikade die Einschläge der Kugeln im Kevlar-Panzer verursacht hatten, wahrscheinlich einen Teil seiner Kraft und Schnelligkeit nahmen.
    Na los, geh mir an die Gurgel, forderten Laces Blicke ihn auf, doch Blaine unterdrückte seinen Haß auf sie. Wenn er ihn nicht ihm Zaum hielt, konnte er zur falschen Zeit die falsche Reaktion hervorrufen. Bleib beim Thema, mahnte er sich, bleib beim Thema!
    »Wie haben Sie es gemacht, Rasin?« fragte er. »Wie haben Sie den größten Schwindel der Geschichte durchgezogen, seit Elvis sich einbalsamieren ließ, nur um seine Fans zu narren?«
    »Es war eigentlich ganz einfach. Der echte Hassani bat in den letzten Tagen des verlorenen Krieges mein Volk um Asyl. Er hoffte wohl, nach dem Sturz seines Landes in Israel weiterhin ein gutes Leben führen zu können, und mein Haß auf die Araber ließ ihn annehmen, daß er mir so einiges zu bieten hatte.«
    »Und das hatte er auch, oder? Mehr, als er jemals vermutet hatte.«
    »Er verriet mir alles, was ich wissen mußte, um seine Stelle einzunehmen. Tage, Wochen der Verhöre. Am Anfang war mein Plan nur eine Wunschvorstellung, doch je mehr ich erfuhr, desto mehr war ich bereit zu glauben, daß er mit den richtigen Vorbereitungen funktionieren könne. Der Militärputsch nach Khomeinis Tod war zu einem unglaublichen Glücksfall geworden. Als die Revolutionswächter Hassani aufforderten, aus dem Exil heimzukehren, kam statt dessen ich.« Sein Gesicht strahlte vor Triumph. »Stellen Sie sich vor, Hassani nahm mit mir Kontakt auf, kaum einen Monat, nachdem sich Eisenstadt wegen Gamma an mich gewandt hatte.«
    »Sie haben natürlich sofort die Verbindung gesehen«, sagte Blaine, doch sein Blick blieb auf Lace gerichtet, die groß und bedrohlich neben dem Wahnsinnigen stand.
    »Natürlich. Gamma war in der Tat ein bedeutender Fund, doch um mein wahres Ziel zu erreichen, um die nächste Generation von Israelis führen zu können, brauchte ich einen ausgeklügelten Plan, um die Waffe effektvoll einzusetzen.«
    »Sie wollten ein Held sein, und so haben Sie ein Szenario verfaßt, um einer zu werden.«
    »Wenn Sie es so ausdrücken wollen, ja. Hassani hatte meine Größe, und auch unser Körperbau ähnelte sich. Ein Maskenbildner erledigte den Rest. Nachdem ich vor vier Monaten in ein selbstauferlegtes Exil gegangen war, konnte ich seine Rolle übernehmen. Vorher und auch oft danach habe ich ein Double benutzt. Die Frau, die Sie in diese Sache hineingezogen hat, hat es getötet.« Er lachte erneut. »Sie war wohl ziemlich schockiert, als sie fliehen wollte und ich sie auf dem Flughafen abfing. Sie hat mich nicht erkannt. Bis ich sie verhört hatte, wußte ich nicht, wie hervorragend meine Verkleidung in Wirklichkeit war.«
    »Aber es hat alles geklappt, nicht wahr? Die Militanten der arabischen Welt fraßen Ihnen aus der Hand und bettelten um mehr. Sie müssen wirklich ein verdammt guter Schauspieler sein.«
    »Meine Entschlossenheit hat mir geholfen, McCracken, etwas, was gerade ein Mann wie Sie verstehen müßte. Wie ich diese Schweine verabscheue! Sie sahen das Feuer in meinen Augen und haben es fälschlicherweise für Leidenschaft für ›ihre‹ Sache gehalten. Ich habe den Großteil meines Lebens erfahren müssen, was das für Leute sind, was sie antreibt. Ihr ganzes Dasein wird von Träumen der Vernichtung gelenkt. Für sie ist das Leben der Tod. Sie können einfache Vergnügungen nicht schätzen und verspüren nicht den geringsten Drang, jemals in Frieden zu leben. Glauben Sie es mir ruhig. Sie werden niemals einen Frieden aushandeln, und wenn doch, dann nur, um ihn zu hintertreiben und für ihre Zwecke zu nutzen. Seit fünftausend Jahren frönen sie der Barbarei, und daran wird sich nie etwas ändern.«
    »Also war Ihnen die ›Invasion‹ der vereinigten radikalen Araber in zweierlei Hinsicht nützlich. Zum einen lieferte sie der israelischen Regierung den
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