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Die Feriendetektive

Die Feriendetektive

Titel: Die Feriendetektive
Autoren: Ulrich Mihr
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Verdächtiges ereignen würde.
    Karl war fest entschlossen, einen Fisch zu fangen und die zwanzig Mark zu gewinnen. Nur wollte er sich auf keinen Fall dabei erwischen lassen. Jetzt saß er mit Tina auf dem Steg am Weiher und wartete ungeduldig.
    Pünktlich um sechs erschienen Fred und Eddi. Zuerst zeigten die feindlichen Parteien einander das Wettgeld. »Fangen wir an«, sagte Fred dann und trat unschlüssig an den Forellenteich.
    Ja, da in der Mitte stand ein ganzer Schwarm Fische, und Fred hatte auch schon eine Idee, wie er sie an den Rand locken wollte. Er zog zwei Brötchen aus der Tasche und warf kleine Krümel in die Mitte des Teiches und dann immer näher an den
    Rand. Zuletzt legte er die Semmelbröckchen so nahe ans Ufer, daß er sie mit der Hand hätte erreichen können. Wie Pfeile schossen die Forellen heran, Wasser spritzte kurz auf, und die Bröckchen waren verschwunden.
    Wieder warf er Köder ins Wasser, und dann legte er sich mit Eddi auf die Lauer. Schoß ein silberner Pfeil heran, so versuchten sie genau in dem Augenblick zuzupacken, in dem der Fisch an der Oberfläche war. Aber je weiter sie sich vorbeugten, desto weniger schienen sich die Forellen für Brötchen zu interessieren. Endlich flitzte wieder eine heran. Klatsch! Freds Hand fuhr ins Wasser — aber die Forelle war weg.
    Karl strahlte über das ganze Gesicht. Die beiden hatten offensichtlich keine Ahnung. Was sie da versuchten, war völlig zwecklos. Vergnügt ging er mit Tina zu dem schmalen Zufluß vom Weiher zum Teich. Aber dort stand kein Fisch. Fred und Eddi waren viel zu laut. »Seid doch leiser —so verscheucht ihr sie nur!« rief Karl.
    Aber die beiden warfen Erdklumpen und Zweige ins Wasser, um so die Fische an den Rand zu treiben. »Red keinen Quatsch«, rief Fred zurück. »Wir machen es auf unsere Art und du auf deine. Du wirst schon sehen...«
    Der Ehrgeiz hatte sie gepackt, vor allem weil Tina dabei war. Sie wollten unbedingt einen Fisch fangen und zeigen, was sie konnten. Und so vergaßen sie ganz, daß sie nur gekommen waren, um Karl ans Messer zu liefern.
    Karl entschloß sich zu warten, bis Fred und Eddi aufgeben würden. Inzwischen hockte Heinrich auf der Eiche und schaute spazieren. Auf einmal hörte er ein knackendes Geräusch. Er blickte hinunter. Auf dem Pfad pirschte sich der dicke Herr Weißmann voran. Der Gasthof lag doch in der anderen Richtung?! Hastig formte er seine Hände und versuchte den Taubenruf nachzuahmen. Pfffft. Verflixt! Es klappte nicht! Gestern hatte er es doch geschafft. Noch ein Versuch — ff ff —, Heinrich fiel vor Aufregung fast vom Baum. Endlich kam ein Ton: Huuuuuuu-huu. Es klang eher wie ein Heulen, und eine Taube wäre nie darauf hereingefallen. Aber Karl und Tina hörten den seltsamen Laut. »Da kommt wer!«
    »Los, hauen wir ab!«
    Fred und Eddi sahen auf. »Ihr wollt euch bloß drücken. Was’n los? Bleibt hier! Feigling!!«
    Tina und Karl liefen den Weg zu Tim hinauf. Sie winkten ihm, und er rannte hinterher.
    »In das neue Versteck!« keuchte Karl im Laufen. Sie rannten zur Schonung hinunter, hoben den Waldrebenvorhang auf und schlichen den Gang entlang zum Weiherufer zurück. Als sie an dem Häuschen vorbeikamen fühlte sich Karl einen Augenblick lang unbehaglich. Sie lauschten durch das Gebüsch. Heinrich gurrte immer noch, aber jetzt klang es schon echter.
    Plötzlich war da ein Männerbaß: »Wo ist der Kerl?! Was?? Weggelaufen? Ihr seid echte Helden!«
    Fred und Eddi schienen sich ziemlich wortreich zu verteidigen.
    »Mensch, die haben den Dicken alarmiert!« flüsterte Tim. »Deshalb waren die so wild auf diese seltsame Wette!«
    Karl wurde ganz blaß. Hätten Fred und Eddi nicht den Fehler gemacht, selbst unbedingt etwas fangen zu wollen, dann wäre er sicherlich erwischt worden. Er atmete auf. Das hätte leicht schiefgehen können!
    »Wir müssen hier warten, bis sie weg sind«, meinte Tina. »Heinrich wird schon so klug sein und auf seinem Baum bleiben.«
    Unten am Ufer schimpfte Herr Weißmann immer noch mit Fred und Eddi: Dumme Lausbuben seien sie, unfähig, einen Plan durchzuführen! Sie sollten sich ja nicht wieder bei ihm blicken lassen! Wutschnaubend stapfte er davon.
    Er schimpfte laut vor sich hin.
    Karl und Tina versteckten sich noch eine Weile am Bienenhaus. Dann riefen sie Tim heran und holten Heinrich ab, der inzwischen vom langen Baumhocken ganz steif war. »Puuuh«, sagte er. »Um ein Haar hätte ich keinen Ton herausgebracht!«
    »Ist ja noch mal gut
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