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141 - Ein Killer namens Ballard

141 - Ein Killer namens Ballard

Titel: 141 - Ein Killer namens Ballard
Autoren: A.F.Morland
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Ich trug meine Waffen nicht - weder den Colt Diamondback noch den magischen Flammenwerfer noch die silbernen Wurfsterne, die mir schon so oft wertvolle Dienste geleistet hatten. Ich war »nackt«, wenn man von dem Dämonendiskus absah, der an einer Kette um meinen Hals hing.
    Das war die Bedingung gewesen.
    Unbewaffnet sollte ich hierher kommen und mich mit einem gefährlichen Feind treffen.
    Mit Reenas, dem schwarzen Druiden!
    Er haßte mich, weil ich ihm seinen blauen Zeitkristall abgenommen hatte. Eine magische Waffe, die ihn wirksam geschützt hatte. Verblüffende Kunststücke hatte er damit vollbracht.
    Ganz klar, daß er den Kristall wiederhaben wollte, und er hatte auch schon versucht, ihn wieder in seinen Besitz zu bringen, aber es hatte nicht so ganz nach seinem Wunsch geklappt.
    Reenas hatte sich telefonisch bei mir gemeldet - mitten in der Nacht. Schlaftrunken hatte ich mich gemeldet. Als ich aber seine Stimme erkannte, war ich hellwach.
    »Was willst du?« hatte ich ihn angeherrscht.
    »Mit dir reden«, hatte er geantwortet.
    »Ich höre.«
    »Nicht am Telefon«, sagte der schwarze Druide. »Ich will dich sehen, Tony Ballard. Ein Gespräch unter vier Augen. Du kommst allein und unbewaffnet.«
    »Für wie naiv hältst du mich, Reenas? Denkst du, ich mache es dir so leicht?«
    »Es wird dir nichts geschehen«, sagte der schwarze Druide. »Auch ich werde unbewaffnet kommen.«
    »Du meinst, ohne deinen magischen Stockdegen.«
    »Ja.«
    »Und was ist mit deinem umfangreichen Wissen um die schwarze Magie? Legst du das auch ab? Du müßtest deinen Kopf beim Stockdegen lassen. Womit würdest du dann mit mir reden?«
    »Zieh die Sache nicht ins Lächerliche, Ballard!« sagte Reenas scharf. »Ich möchte dir einen Waffenstillstand anbieten. Bist du daran interessiert?«
    »Nachdem du versucht hast, mich umzubringen?«
    »Ich wollte mein Eigentum wiederhaben«, rechtfertigte sich der schwarze Druide, und ungeduldig fuhr er fort: »Also was ist nun? Kommst du?«
    »Na schön«, seufzte ich. »Wann und wo treffen wir uns?«
    Er sagte es mir.
    »Ich hoffe, du spielst nicht mit gezinkten Karten, Reenas!« sagte ich hart. »Auf so etwas reagiere ich nämlich verdammt sauer.«
    Und nun war ich am vereinbarten Treffpunkt, im frühesten Morgengrauen, allein, unbewaffnet, wie es Reenas verlangt hatte - jedenfalls beinaheich fröstelte. Der schwarze Druide beobachtete mich, davon war ich überzeugt. Er schien sich vergewissern zu wollen, daß ich tatsächlich niemanden mitgebracht hatte.
    Verflixt, er sah doch, daß niemand bei mir war. Warum zeigte er sich nicht endlich? Ich ging unter dem breiten, wuchtigen Stahlskelett eines riesigen Krans durch, versuchte meine Augen überall zu haben.
    Leider war wegen des Nebels die Sicht nicht optimal. Jede Schwade konnte Reenas in sich verstecken und urplötzlich vor mich hinstellen.
    Die Gefahr war nicht auszuschließen, daß ich dem schwarzen Druiden in die Falle ging. Reenas war ein mit allen Wassern gewaschener Halunke.
    Hinzu kam, daß er ein Freund von Zero war, einem Mitglied der Grausamen 5. Zero hatte meinen Freund Mr. Silver in magischem Eis festgesetzt, und Reenas sollte ihn für den Magier-Dämon mit Hilfe seines Zeitkristalls fortschaffen - was er auch getan hatte.
    Mittlerweile hatten wir Mr. Silver wieder. Daß Zero und Reenas das nicht paßte, war klar. Die Frage war: Was würden sie nun unternehmen? Zu welchem Schachzug würden sie sich entschließen? Gehörte Reenas’ Anruf bereits dazu?
    Ich kam mir irgendwie ausgeliefert vor, als stünde ich auf einem Präsentierteller. Das behagte mir nicht. Hatte mich der schwarze Druide etwa hierher gelockt, um sich ungehindert an meine Freundin Vicky Bonney heranmachen zu können?
    Bei diesem Gedanken lief es mir eiskalt über den Rücken. Ich habe nicht viele Schwachstellen, aber Vicky war eine.
    Ich bin jederzeit bereit, Kopf und Kragen zu riskieren, um gegen die schwarze Macht zu punkten. Kein Wagnis ist mir zu groß, solange es nur meine eigene Person betrifft.
    Wenn Vicky Gefahr droht, ist das für mich ein schmerzhafter Schlag unter die Gürtellinie.
    Die kalte, feuchte Luft strich wie eine körperlose Totenhand über mein Gesicht. Ich bedauerte schon fast, eingewilligt zu haben, hierher zu kommen.
    Mißtrauisch stach mein Blick in den Nebel. Reenas hatte verlangt, daß ich mich allein hier einfand, aber war auch er allein gekommen, oder hatte er seinen Freund Zero mitgebracht?
    Ich wollte endlich wissen, woran ich war,
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