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Die Feriendetektive

Die Feriendetektive

Titel: Die Feriendetektive
Autoren: Ulrich Mihr
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seufzte. Er wäre gerne ein guter Schüler gewesen, wenn nur das Lernen nicht gewesen wäre. Tina lächelte ihn an. »Lange kann sie nicht mit dir schimpfen! Morgen sitzen wir schon im Bus nach Waldeck. Und in vier Wochen, wenn wir zurück sind, ist Gras darüber gewachsen.«
    »Hoffentlich«, sagte Tim und schaute zum Fenster hinaus.
     
    Zu Hause waren die Urlaubsvorbereitungen in vollem Gang. Herr Bundschuh hatte die Pässe und spanisches Geld vor sich liegen. Er studierte den Autoatlas.
    Frau Bundschuh packte im Schlafzimmer die Koffer. Als sie die Wohnzimmertür gehen hörte, lief sie hinüber. Tim zog sein Zeugnis aus der Schultasche. »Wir wissen seit zwei Wochen, was drinsteht«, sagte Herr Bundschuh. »Ich habe mit deinen Lehrern gesprochen.«
    Aber Frau Bundschuh nahm das Zeugnisheft in die Hand und las es eingehend. »Du bist auch in den Nebenfächern eine Note schlechter geworden«, sagte sie ernst.
    Herr Bundschuh schaute inzwischen Tinas Zeugnis an und meinte: »Es geht. Könnte aber besser sein. Ich glaube, die Ferienschule wird euch guttun!«
    »Vor allem Tim.« Frau Bundschuh legte das Heft auf den Tisch. Sie schaute ihren Sohn an. »Ich habe jetzt keine Zeit, um mit dir darüber zu reden. Ich muß packen. Aber heute abend möchte ich wissen, was du dazu zu sagen hast!«
    Sie ging hinaus, und Herr Bundschuh stand jetzt auch auf, weil ihm einfiel, daß er noch ein Wörterbuch kaufen mußte. Das alte hatten sie im letzten Jahr irgendwo liegen lassen.
    Tim sah ihm nach, wie er zielbewußt durch den Flur ging. Das ist ja noch mal glatt gegangen, dachte er erleichtert.
     

Ein uralter Diesel
     
    Am nächsten Morgen um sechs fuhr Herr Bundschuh die Geschwister zum Bahnhof. Dort stand schon der Bus, der die Ferienschüler nach Waldeck bringen sollte. Er war noch leer. Nur ein Betreuer der Ferienschule stand vor dem Bus. Er begrüßte Tina, Tim und den Vater. Herr Bundschuh unterhielt sich mit ihm über die Ferienschule. Die Kinder wurden ungeduldig.
    »Los, auf die hinterste Bank! Dort schaukelt es so schön!« rief Tina.
    Eilig verabschiedeten sie sich von ihrem Vater und stiegen ein. Tim war noch ein bißchen verschlafen und machte es sich gleich wieder gemütlich.
    Tina war neugierig, wer mitfahren würde. Ein paar jüngere Kinder stiegen ein und setzten sich in die ersten Reihen.
    Dann fuhr der Bus ab. In der ersten Vorstadt hielt er an einer Fabrikeinfahrt. Tina rutschte schnell auf die rechte Seite und schaute hinaus.
    Ein Junge stand neben einem Auto. Er beugte sich in das Wagenfenster hinein und lief dann rasch zum Bus. Schon war er im Gang und blickte sich um. Er hatte schwarze, lockige Haare, und auf seiner Nase saß eine funkelnde Metallbrille. Er ging direkt auf Tina zu.
    »Ich heiße Heinrich. Darf ich mich noch hierher setzen? Ich sitze nämlich gern in der letzten Bank.« Tim schlug die Augen auf und murmelte verschlafen: »Darfst du... Die letzte Bank ist bekanntlich die beste...«
    Tina und Heinrich lachten. Ja, das war echt Tim! Der Junge setzte sich neben ihn und meinte: »Wir treffen uns in der Ferienschule bestimmt in derselben Bank wieder!«
    Tim rieb sich die Augen und lachte jetzt auch. Immer wieder hielt der Bus, und immer wieder stiegen Kinder ein. Aber weil die drei auf der letzten Bank so viel miteinander redeten, setzte sich niemand mehr zu ihnen.
    Der Bus verließ die Stadt und fuhr auf die Autobahn hinaus. Vesperbrote wurden ausgepackt, die Kinder machten sich miteinander bekannt. Komisch, wenn man jemand, den man gar nicht kannte, zum erstenmal mit »du« anredete!
    Bald bogen sie von der Autobahn ab und hielten an einer großen Raststätte. Hier sollten bestimmt noch Schüler mitgenommen werden, die von ihren Eltern aus den nahegelegenen Ortschaften hierhergebracht worden waren. Alle blickten neugierig zum Fenster hinaus. Aber niemand war zu sehen. »Wir warten noch ein paar Minuten«, erklärte der Betreuer.
    Nach einer Weile hupte der Busfahrer, dann stieg er aus, stellte sich auf den Parkplatz und rauchte eine Zigarette.
    Auf einmal kam aus dem Rasthof ein Junge in einer schwarzen Jacke, die voll bunter Abzeichen war. Er rief etwas, das man im Bus nicht verstehen konnte, winkte und lief in den Rasthof zurück. Gleich darauf erschien er mit einem zweiten Jungen, der genauso aussah. Beide schlenderten lässig, als ob sie es gar nicht eilig hätten, auf den Bus zu. Als sie vor dem Fahrer einstiegen, sagte der: »Nun macht schon. Ich weiß was Besseres, als auf euch zu
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