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Die Feriendetektive

Die Feriendetektive

Titel: Die Feriendetektive
Autoren: Ulrich Mihr
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Tim blickte nach oben. Der Vogel strich gerade ab. Was mochte ihn gestört haben?
    Wollte er ihn warnen? Vorsichtig spähte er um den Stamm herum...
    Verflixt! Der Dicke schnaufte den Trampelpfad herauf und suchte immer noch nach ihnen! Das Ufergestrüpp hatte er schon hinter sich. Höchstens zwanzig Meter trennten sie noch. Jetzt blieb er stehen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. In den Hochwald konnte Tim nicht flüchten. Zwischen den großen Bäumen würde der Wirt ihn sehen. Und bis zu den Büschen hätte er keine Deckung! Zudem hielt er ja auch noch die Fische in den Händen. Blieb nur die Eiche! Das war die Rettung. Schnell schob Tim die beiden Fische mit den Köpfen voraus in die Gesäßtaschen seiner Hose und kletterte den mächtigen Stamm hinauf. Ein paar dünne, verkümmerte Äste boten einen schwachen Halt. Die untersten Meter waren die gefährlichsten, dann deckten ihn die dichtbelaubten Äste. Der Wirt merkte nichts. Tim stieg immer höher in das grüne Laubdach und machte es sich schließlich in der luftigen Höhe einer Astgabel bequem.
    Aber schon knackte es direkt unter der Eiche. Der Dicke war in der Nähe, Tim hörte ihn leise fluchen: »Diebische Brut! Aber euch erwisch’ ich noch! Dafür garantiere ich!«
    Denkste! dachte Tim, und als er den Häher wieder in den Fichten rätschen hörte, nickte er ein vergnügtes Dankeschön für seine Warnung.
    Der Wirt hatte aufgegeben und schnaufte jetzt zum Weiher zurück. Tim kletterte ein Stück hinunter, um hier auf Karl und Tina zu warten.
    Die beiden waren dem Wirt beinahe in die Arme gelaufen. Karl hatte Tina gerade noch vor dem Pfad zu Boden ziehen können. Anscheinend wollte er den wartenden Tim erschrecken, denn er pirschte sich lautlos von hinten an den Eichenstamm heran. Mit einem plötzlichen »Huh!« sprang er auf ihn zu. Aber da war kein Tim! »Na, so was!« rief er. Von oben ertönte ein Lachen. »Eher bin ich!« rief Tim. »Ich fange fliegende Fische!« Rasch kletterte er hinunter und erzählte sein Erlebnis mit dem schnüffelnden Wirt.
    Karl nickte zufrieden. »Das hat ja prima geklappt! Jetzt kommt, ich weiß einen tollen Platz, wo wir uns die Fische braten können!«
     

Die geheime Feuerstelle
     
    Zu dritt kletterten sie den steilen Hang hinauf und kamen bald in einen Buchenhochwald. Der Berg fiel mindestens hundertfünfzig Meter tief ins Tal ab. Vereinzelt ragten Felsen auf, und der Waldboden war mit rotbraunem Buchenlaub und grünen Pflanzen bedeckt.
    Karl lief voran und führte sie zu einem einzelstehenden Felsen, über dem ein Fleckchen blauer Himmel zu sehen war. Vom Berg her konnte man ganz leicht auf den Felsen hinaustreten. Dort war eine große freie Fläche mit einem herrlichen Ausblick — das ganze Tal lag vor ihnen, und in der Ferne lag das Dorf. Sie fühlten sich wie die einzigen Menschen auf der Welt. Der Fels war so hoch, daß er die größten Buchen überragte. Wie eine Insel in einem grünen Meer kam er ihnen vor.
    Hier lag Karls geheime Feuerstelle. Auf seine Anweisung sammelten Tina und Tim Holz; feine, dünne Zweige, später auch dickere, aber keine Äste, denn sie wollten ein rauchloses Feuer machen, wie Karl sagte. Er nahm inzwischen die Forellen aus. Erst schnitt er den Fischbauch bis zu den Kiemen auf. Dann holte er die Innereien heraus und schnitt den Schlund hinter den Kiemen ab. Mit dem Daumennagel schob er die einem Blutgerinnsel ähnelnden Nieren an der Wirbelsäule heraus, schabte mit dem Messerrücken den Schleim von der Fischhaut und wischte sie innen und außen sauber.
    Tina kam gerade vom Holzsammeln zurück und sah entsetzt zu, wie Karl seine Hände am Hosenboden abputzte. Sie seufzte und setzte sich ein Stück von ihm entfernt in eine Felsmulde. Was war das für ein Junge!
    Karl schob den Forellen nun dünne, elastische Buchenspieße durchs Maul und stieß das angespitzte Ende ein Stück von innen in das Schwanzfleisch. In der Bauchhöhle der Fische war der Spieß durchstochen. Durch diesen Schlitz steckte er ein etwa drei Zentimeter langes Hölzchen und drehte die Forelle so, daß ein kleines Kreuz den leeren Bauch aufspreizte und die Hitze überall hinkonnte.
    Dann verschwand er einen Augenblick und erschien mit einer Flasche. »Öl!« erklärte er. »Hab’ ich hinter dem Felsen versteckt.«
    Die Feuerstelle war sorgfältig aus Steinen gelegt; die Ritzen dazwischen waren mit Lehm abgedichtet, um Brandgefahr zu vermeiden. Tina reichte Karl stumm das Holz zu.
    Er schichtete zuerst
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