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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree
Autoren: Alan Dean Foster
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ihnen eine normale Kommunikation mit dem Rest der Zivilisation via Null-Raum verwehrt gewesen war, glichen sie die verlorenen Jahre aus, indem sie den Sender rund um die Uhr nutzten. Dem Anschein nach handelte es sich dabei um offizielle Angelegenheiten, in Wirklichkeit aber wollten sie einfach nur reden.
    Die Lösung für das Problem des Zugangs war nicht vom Problem der Kosten zu trennen. Löste er es nicht, konnte er gar nicht daran denken, den Hauptsitz der Gesellschaft anzurufen.
    Skua begleitete ihn zu der glitzernden, unterirdischen Kommunikationszentrale. Gemeinsam betrachteten sie die Traube der Regierungsfunktionäre und Wissenschaftler, die vor der Sendekonsole versammelt waren. Der eigentliche Bildschirm und die dazugehörigen Instrumente waren in einer Blase aus rauchigem Acryl eingeschlossen. Sobald jemand seine oder ihre Kommunikation beendet hatte, betrat jemand anderes die Blase. Ständig trafen Neuankömmlinge ein. Die Zahl der Wartenden stieg und fiel, sank aber nie unter ein Dutzend.
    Skua besah sich die Reihe der hoffnungsfrohen Bittsteller. »Wie willst du dich dazwischen drängeln? Und wenn dir das gelingt, wie willst du dafür bezahlen? Mit deinem Pensionsanspruch? Das ist kein Anruf bei deiner Tante Tilly, weißt du.«
    Ethan lächelte zuversichtlich. »Du hast in beiden Punkten recht, aber ich werde es hinkriegen. Glaube ich wenigstens.«
    Er schob sich, September im Schlepptau, mit den Schultern und häufigen Entschuldigungen an verärgerten und neugierigen Angehörigen des Außenpostens vorbei, bis sie direkt vor dem Eingang der Sendeblase standen.
    »He du«, schrie einer der Wartenden, »stell dich gefälligst hinten an!«
    »Entschuldigung.« Ethan ließ sein überzeugendstes Lächeln aufblitzen. Es war ein Vertreterlächeln, ein professionelles Lächeln; gut einstudiert, und unendlich oft geübt, von subtiler Wirksamkeit. »Vorrangsverbindung Stufe Eins.«
    Ein süffisantes Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht des Bürokraten, der als nächster an der Reihe gewesen wäre. »Vorrangstufe eins? Ich kenne Sie nicht. Sie gehören nicht zur Verwaltung oder zur Forschung. Haben Sie auch nur eine Ahnung, was Vorrangsstufe Eins kostet? Das Jahresgehalt der kompletten Küchenmannschaft würde dafür nicht reichen.« Er bedachte sie beide mit einem zweifelnden Blick. Mit ihrer durch die Zeit auf dem Eis mitgenommenen Kleidung, mußte Ethan zugeben, sahen er und September wohl nicht so aus, als könnten sie sich irgend etwas leisten.
    Er lächelte den Mann einfach an. »Wir werden sehen. Wenn Sie recht haben, sind wir in weniger als einer halben Minute da drin und wieder draußen, stimmt’s?«
    Der Bürokrat vollführte eine übertriebene Verbeugung, wies mit einer großartigen Geste auf die Blase. »Dann wollen wir nicht unnötig Zeit verschwenden, ja?« Die hinter ihm stehende Frau drehte sich zu ihrer Freundin um und kicherte.
    Sobald der Funktionär im Innern fertig war, traten Ethan und September ein. Einige der weiter hinten Stehenden wären vielleicht geneigt gewesen, Ethan das Recht zu bestreiten, sein Glück zu versuchen, aber niemand schien geneigt, einen Streit mit jemand vom Zaun zu brechen, der die Statur Septembers hatte, und genau deshalb hatte Ethan ihn mitgenommen.
    Der Vermittlungstechniker war müde, kurz vor dem Ende seiner Schicht, aber nicht zu müde, um die Neuankömmlinge unsicher zu mustern. Er war blond und hellhäutig; Ethan kam zu dem Schluß, daß seine Vorfahren auf Tran-ky-ky weit heimischer gewesen wären als alle anderen Menschen.
    »Zu welcher Abteilung gehört ihr zwei? Ich sehe keine Abzeichen.«
    »Keine Abteilung.« Ethan ließ sich in den Sendestuhl gleiten, als gehöre er ihm und versuchte gleichzeitig seine Nervosität zu verbergen. »Ich möchte eine private Verbindung. Vorrangsrufe Eins.«
    Der Techniker strich sich über seinen goldenen Bürstenschnitt. Ein einzelner langgezogener Ring baumelte an seinem durchlöcherten rechten Ohrläppchen. »Eine private Verbindung? Vorrangstufe Eins? Das heißt, daß alle Kanäle zwischen hier, und wo immer sie anrufen wollen, freigemacht werden müssen.«
    »Ich bin mir dessen bewußt.«
    »Und Sie wissen, was das kostet? Die dazu nötige Zeit und Energie? Selbst wenn es Drax IV ist, und das ist die nächste Welt mit einer Empfangsstation, ist die Zahl der nötigen Relais…«
    »Ich möchte nicht mit Drax IV sprechen. Ich möchte über eine geschlossene Leitung mit dem Haus Malaika sprechen, das in der Stadt
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