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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree
Autoren: Alan Dean Foster
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Drallar auf Moth beheimatet ist. Können Sie das bewerkstelligen?«
    Der Techniker wirkte leicht beleidigt. »Ich kann alles bewerkstelligen – wenn Sie es bezahlen können. Bis nach Santos V und Dis und weiter bis nach Terra. Sie sprechen von einer Menge Parsecs, Freund.«
    »Zum Teufel mit den Parsecs! Stellen Sie die Verbindung her!«
    Der Techniker schüttelte den Kopf. »Ich berühre keinen einzigen Knopf, ehe nicht irgendwie die Finanzierung geklärt ist.« Eine Hand schwebte über Instrumenten, die nichts mit der Bedienung des Senders zu tun hatten.
    Ethan schluckte. »Geben Sie Code Zweiundzwanzig Doppel-R CDK ein.«
    Argwöhnisch gab der Mann die Kombination ein. »Mächtig kurzer Code. Das soll doch nicht irgendein übler Scherz sein, oder?«
    Einige Augenblicke verstrichen, bevor die Worte UNBEGRENZTER KREDIT auf dem kleinen 3-D-Schirm in Ellbogenhöhe des Technikers erschienen. Die Augenbrauen des Mannes wanderten nach oben. Er starrte seine beiden Besucher mit offenem Mund an, doch auf dem Monitor war nicht mehr zu sehen, keine weiteren Details, keine Erklärung. Nur die zwei Worte.
    »Wie haben Sie Zugang zu so einem Konto bekommen?«
    September legte gerade genug tranhaftes Grollen in seine Stimme, um drohend zu wirken. »Sind Sie Bulle oder Kommunikationstechniker?«
    Der Mann zuckte die Achseln und wandte sich seinen Instrumenten zu. »Verdammt lange Strecke«, brummte er. »Muß mindestens fünfzig Stationen zusammenschalten.«
    »Sie können alles bewerkstelligen, oder wie war das?« zog Ethan ihn freundlich auf.
    September beugte sich zu ihm herunter und flüsterte: »Und wie bist du an so einen Code gekommen?«
    »Collette du Kane«, erinnerte Ethan seinen riesenhaften Begleiter. »Sie hat mir gesagt, ich solle diesen Code benutzen, wenn ich je etwas brauche.«
    »Eine Frau, ganz nach meinem Herzen.« September hatte die übermollige Industriellentochter nicht vergessen, die zusammen mit ihnen auf Tran-ky-ky notgelandet war. Sie hatte Ethan die Ehe angeboten und war abgewiesen worden.
    »Machen wir in ihrer Abwesenheit keine Witze über sie«, tadelte Ethan seinen Freund. »Besonders da sie für das hier bezahlt.«
    Entgegen seiner Prahlerei brauchte der Techniker zehn Minuten, um die Verbindung herzustellen. Außerhalb der Blase standen sich die Funktionäre, die Ethan verspottet hatten, die Beine in den Bauch und versuchten vergeblich, durch die milchige Kunststoffkuppel zu spähen.
    Der statische Schnee auf dem Schirm vor Ethan klärte sich langsam und die ersten Töne wurden hörbar. Sie waren verzerrt und unverständlich, was bei der zurückgelegten Entfernung keine Überraschung war. Der Techniker fluchte leise vor sich hin, als er seine Instrumente justierte.
    Tiefraumstrahlen reisten durch jenen mysteriösen Bereich, der als Null-Raum bekannt war, wohingegen KK-Schiffe sich ihren Weg durch den Plus-Raum pflügten. Dazwischen eingekeilt, in dem Bereich, der Normalraum genannt wurde, befanden sich Sonnen, Sternnebel und Lebewesen. Großer Ruhm und ein Leben ohne Sorgen erwarteten den Physiker, der einen Weg fand, Schiffe durch den Nullraum zu bewegen – was die Reisezeit zwischen den Sternen von Wochen auf Minuten reduzieren würde. Unglücklicherweise kehrte alles, was sich in diese irre Dimension wagte, völlig verdreht und vermatscht aus ihr zurück. Versuchstiere, die durch den Nullraum geschickt wurden, erreichten ihr Ziel als Brei. Das dämpfte den Enthusiasmus potentieller intelligenter Nachfolger. Bisher waren Bilder und Töne alles; was die Wissenschaftler des Commonwealth wieder zusammenzusetzen wußten.
    Das Bild wurde deutlicher und zeigte einen Mann hinter einem Hartholzschreibtisch, der ebenso massig war wie September, aber keinesfalls so groß. Seine Haut war ebenholzschwarz und sein Bart ergoß sich über seine Brust wie Wellen über einen Strand. Obwohl sein Körper den größten Teil des Bildes ausfüllte, konnte Ethan ein paar Details erkennen. Da war der Schreibtisch mit den Intarsien aus seltenen, edlen Hölzern, eine Glaswand und in der Ferne dahinter eine im Lichterglanz erstrahlende Stadt: Drallar. Bis jetzt nur ein Name auf Dokumenten der Gesellschaft. Es gab keinen Grund für Außendienstler, Moth zu besuchen. Tatsächlich handelte es sich, wie er gehört hatte, um eine etwas hinterwäldlerische Welt, größtenteils unbevölkert und nur aufgrund ihrer extrem freizügigen Handelspolitik so erfolgreich. Ein Ergebnis davon war, daß eine beträchtliche Zahl der
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