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Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree
Autoren: Alan Dean Foster
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und Skua wieder in ihrer Unterwäsche und den silbrigen Überlebensanzügen steckten, hatten viele der führenden Edlen und Ritter Asurduns den Frischvermählten bereits ihre Glückwünsche und Geschenke zukommen lassen und sich verabschiedet. In einem anderen Teil der Burg hatte das offizielle Festessen begonnen. Rufe und Bruchstücke halb gesungener, halb gefauchter Lieder drangen in den Hofsaal.
    Ethan blieb zurück, während Skua sich fröhlich in die raue Feier stürzte. Sie konnten nicht in die Niederlassung des Commonwealth in Brass Monkey zurück, bis Hunnars Besatzung, die Matrosen und Soldaten des Eisklippers Slanderscree, ihr Gelage beendet hatte. Es war früher damit zu Ende, als er gedacht hatte. Es hätte ihn nicht überraschen dürfen – die Sofoldianer waren seit über einem Jahr nicht mehr in ihrer Heimatstadt Wannome gewesen. Inzwischen mußten ihre vielen Freunde und Verwandten sich fragen, ob dem großen Eisschiff etwas zugestoßen war und seine Besatzung nur noch aus auf dem Eis verstreuten Knochen bestand. Ethan und Skua waren nicht die einzigen, die zu Hause überfällig waren.
    Später am Abend, als das Fest sich seinem Ende näherte, zog Hunnar Ethan und Skua beiseite. Sie setzten sich mit Elfa an einen kleinen Tisch, der etwas abseits vom lärmenden Treiben der Hauptfeier stand.
    »Ich wünschte, wir könnten euch und euren Freund Williams überreden, noch ein wenig bei uns zu bleiben. Es gibt immer noch so viel, was wir lernen müssen.«
    »Milliken konnte zu seinem Bedauern nicht teilnehmen«, erwiderte Ethan, und beneidete im stillen ihren Freund, den Lehrer, um seine Entscheidung, die Hochzeit zu schwänzen und in Brass Monkey zurückzubleiben. »Ich bin sicher, daß es ihm genauso leid tut wie uns beiden, daß wir gehen müssen, aber wir sind einfach nicht dazu geschaffen, auf einer Welt wie Tran-ky-ky zu überleben.«
    »Ich würde sagen, daß ihr gut überlebt habt. Ihr seid ebenso findig wie jeder Tran.«
    September nippte an seinem Bierkrug und überließ hauptsächlich Ethan das Reden. »Du schmeichelst uns«, sagte Ethan zu Hunnar, »aber selbst wenn wir hier überleben könnten, möchten wir alle nach zu Hause zurück, genau wie deine Leute nach Wannome zurück möchten. Es ist an der Zeit. Ich bin kein berufsmäßiger Forscher und Abenteurer, weißt du. Diese ganze Geschichte, daß Skua, Milliken und ich auf eure Welt gekommen, bei eurer Stadt gelandet sind – das war alles ein Unfall.«
    »Genauso ist es«, bestätigte Skua. »Er ist Handelsreisender, jawohl, und das ist einer der unabenteuerlichsten Berufe, dem jemand aus dem Himmelsvolk überhaupt nachgehen kann.«
    »Du würdest alles aufgeben, was du unter uns erreicht hast?« Hunnar starrte Ethan aus weit geöffneten gelben Augen an. »Du könntest ein Edler meines Volks sein. Gewaltige Landstriche könnten dein sein. Die Slanderscree stünde dir auf den leisesten Wink zur Verfügung, um dich zu bringen, wohin immer du willst.«
    Ethan lächelte freundlich. Nach Tranmaßstäben war Hunnars Angebot äußerst hochherzig, aber es war ein unzureichender Ausgleich für eine Zentralheizung.
    »Danke, aber alles, was ich zur Zeit sehen möchte, ist eine große Stadt, strahlend vor verschwenderischem Licht und voll von naiven Käufern mit gut gefüllten Brieftaschen.«
    »Was ist mit deiner Absicht, unter uns Geschäfte zu machen, zu denen du, wie du erzählt hast, hierher geschickt wurdest?«
    »Nichts für ungut, aber ich habe irgendwie die Lust verloren, in dieser Gegend zu arbeiten. Ich werde irgendeinem anderen Repräsentanten meiner Gesellschaft diese Ehre überlassen. Ich gehe davon aus, daß ich immer noch angestellt bin, weißt du. Die meisten Handelshäuser sehen es allerdings nicht so gern, wenn ihre Angestellten sich ohne Erklärung ein paar Jahre frei nehmen.«
    »Aber wenn du deinem…« – Elfa kämpfte um das richtige Wort – »Meister erzählst, was alles passiert ist, wird er doch bestimmt Verständnis haben und dich wieder aufnehmen.«
    »Nicht Meister, einfach nur Handelsherr«, erwiderte Ethan gereizt; er hätte sich gern gekratzt, wollte aber nicht das Visier seines Anzugs öffnen. »Wenn ich allerdings mit dem großen Boß selbst sprechen könnte, wäre ich vielleicht imstande, ihn zu überzeugen. Bei meinem Bezirksleiter wird das nicht gehen, das weiß ich.«
    Sie richtete ihren durchdringenden Blick auf das Gesicht seines Gefährten. »Und was ist mit dir, Freund Skua? Ein Krieger wie du könnte ganze
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