Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Fahrt der Slanderscree

Die Fahrt der Slanderscree

Titel: Die Fahrt der Slanderscree
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Armeen befehligen. Es wird viele Kämpfe geben. Nicht alle werden durch süße Worte davon zu überzeugen sein, sich der Union anzuschließen. Unsere Generäle würden deine Fähigkeiten willkommen heißen.«
    »Du bist ein Schatz, Elfa.« Ethan verspannte sich, aber Hunnar bleckte nur grinsend die scharfen Eckzähne. September hatte kräftig dem hiesigen Schnaps zugesprochen. »Aber ihr braucht mich nicht. Mit euren vereinten Kräften seid ihr imstande, auch den mächtigsten unwilligen Stadtstaat zu besiegen. Braucht mich nicht, um ihnen Vernunft beizupuhlen. Ich war einfach nur im Weg und würde irgendeinem ehrgeizigen Tran-Krieger den Ruhm stehlen. Möchte nicht der Karriere von jemand im Wege stehen. Hab das schon mal gemacht, und es verfolgt mich immer noch. Außerdem habe ich auch meine eigenen Angelegenheiten, um die ich mich kümmern muß.«
    Ethan warf ihm einen scharfen Blick zu. »Welche Angelegenheiten? Du hast mir nie was von irgendwelchen Angelegenheiten erzählt, zu denen du zurück mußt.«
    »Was hast du denn geglaubt, was ich vorhab, Jungchen? In Rente gehen?« Er zwinkerte. »Da ist diese alte Freundin, der ich das Versprechen gegeben hab, sie bei ihren Studien auf einer dieser kürzlich entdeckten Welten am Ende des Spiralarms zu unterstützen. Fuspin – nein, Alaspin heißt der Planet. Sie ist Archäologin. Sitzt mir seit Jahren im Nacken, daß ich ihr bei einem ihrer Projekte zur Hand gehe. Müßte immer noch da draußen sein, in fremden Überbleibseln herumstochern und sich die hübschen Fingernägel schmutzig machen. Hat mir erzählt, daß dieses Alaspin eine Dschungelwelt ist. Und nach den hiesigen Einschränkungen, da bin ich durchaus reif für ein bißchen Schwitzen und Schwüle. Also werde ich mich so schnell wie möglich dahin aufmachen, sobald wir hier wegkommen.« Er lächelte Elfa an.
    »Noch mal: Nimm’s nicht persönlich. Eure Welt hat durchaus ein belebendes Klima, aber für uns Menschen schon ein bißchen zuviel davon. Ihr werdet also verstehen, warum wir uns verabschieden.«
    »Wir bemühen uns.« Sie legte September die warme Tatze auf den Unterarm. »Wir können euch viel bieten, aber keinen Ersatz für die Heimat.«
    Heimat, dachte Ethan. Hatte er eine Heimat? Andere Nächte, andere Städte, auf anderen Welten, immer und immer wieder. Wenn irgend etwas Heimat war, dann lange Leere zwischen den Sternen. Das Nichts ist meine Heimat, sinnierte er und versuchte schnoddrig darüber hinweg zu gehen, mußte aber feststellen, daß er begann, sich unwohl zu fühlen, als er ernsthaft über die Sache nachdachte. Reisen, einen Vertrag unterzeichnen, Weiterreisen. Selbst an seine Ursprungswelt erinnerte er sich nur schwer.
    Und was, wenn er seinen Job los war und nicht zurück bekam? Was dann? Zur nächsten zivilisierten Welt und eine neue Anstellung suchen?
    Nein, noch hatte er einen Job, noch war er Verkaufsrepräsentant des Hauses Malaika. Er mußte von dieser Voraussetzung ausgehen. Das war alles, was ihm an Sicherheit noch verblieben war. Vielleicht hatte Elfa recht. Vielleicht würden seine Vorgesetzten Verständnis haben. Eins war sicher: So eine Entschuldigung für lange Abwesenheit hatten sie noch nie gehört.
     
    Er fragte sich, ob seine Muster immer noch im Lagerhaus des Zolls aufbewahrt wurden, als die Slanderscree wieder im Hafen von Brass Monkey festmachte. Der Eisklipper würde warten, bis seine geehrten menschlichen Passagiere in einem ihrer Himmelsboote zurück zu den Sternen fuhren. Außerdem mußten die Vorräte des großen Schiffs für die lange Heimreise aufgefrischt werden.
    Eins hatte Ethan schon beschlossen: Sollte er seinen Job tatsächlich los sein, würde er seine einfachen Handelsgüter an sich nehmen und sie Hunnar und Elfa geben. Mochte die Gesellschaft ihn doch verklagen – wenn sie ihn finden konnte. Ein moderner Trägheitselement-Raumheizer war für Tran ein kleines Vermögen wert.
    Während ihrer vergangenen, langen Reise hatten die Techniker des Außenpostens eine Tiefraumstrahl-Anlage erhalten und installiert. Zum ersten Mal seit der Errichtung des Außenpostens waren seine Bürger imstande, direkt mit dem übrigen Commonwealth zu kommunizieren, ohne auf das monatliche Versorgungsschiff warten zu müssen. Die Schwierigkeit, der sich Ethan bei dem Versuch der Kontaktaufnahme mit seinen Vorgesetzten gegenüber sah, lag darin, daß der Strahl von Bürokraten und Forschern, die lange gelitten und geschwiegen hatten, auf Monate ausgebucht war. Nachdem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher