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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes
Autoren: Arthur Schurig
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Statthalters, in Santiago unter Segel. Unter den Mitfahrern waren Pedro von Alvarado, Francisco von Montejo, Alonso von Avila, Bernal Diaz und andere, die später auch am Feldzuge des Cortes teilgenommen haben.
    Grijalva, eine unselbständige Natur, hielt sich ängstlich an den Wortlaut der ihm von Velasquez mitgegebenen Weisungen. Er erkundete die Küste von Yukatan, wagte es aber nicht, eine Ansiedelung zu gründen, so sehr ihm seine Gefährten dazu rieten. Nach einigen Tauschgeschäften mit den Eingeborenen kehrte er nach Kuba zurück. Alvarado war schon vom Tabasko aus mit Beutestücken zurückgesandt worden.
    Diego Velasquez war mit dem geringen Erfolge der Unternehmung nicht zufrieden, erkannte aber den Zukunftswertdessen, was Grijalva festgestellt hatte, und bereitete sofort eine neue Unternehmung ebendahin vor. Den Oberbefehl erhielt Ferdinand Cortes.
    Fünf Monate nach der Abfahrt von Kuba erreichte das Geschwader des Cortes die – von Grijalva 1518 so benannte – Insel San Juan de Ulloa, das Ziel seiner Fahrt. Es war am Grünen Donnerstag des Jahres 1519. Bis dahin hatten sich verschiedene Zwischenfälle zugetragen, die uns Bernal Diaz in seinen Denkwürdigkeiten getreulich berichtet. (Vgl. das daraus mitgeteilte Stück S. 341 ff.) Von Bedeutung ist die Landung an der Mündung des Grijalva-Stromes, den Cortes meist den Tabasko nennt. Hier fand das erste Gefecht auf dem Boden Neu-Hispaniens statt, die sogenannte Schlacht am Tabasko, am 25. März 1519. Cortes focht mit 500 Mann zu Fuß, 12 Reitern und 6 Geschützen. Die Ritter, von ihm persönlich geführt, entschieden den Kampf. Auf der Seite der Gegner sollten fünf große Haufen zu je 8000 Mann, also insgesamt 40000 Mann, gestanden haben. Dies ist zweifellos stark übertrieben, wie man schon an den angeblich geringen Verlusten der Spanier erkennt, selbst wenn diese, wie man annehmen darf, in Wahrheit größer waren. Nicht nur Bernal Diaz, sondern beinahe alle alten spanischen Erzähler pflegen die zahlenmäßige Überlegenheit und die Verluste der Feinde ins Unglaubliche zu steigern, die eigene Einbuße hingegen zu verringern, um die Tapferkeit ihrer Landsleute um so mehr strahlen zu lassen.
    Am Karfreitag, am 22. April 1519, betraten die Spanier das Festland, und zwar an der Stelle, wo seit dem Ende des 16. Jahrhunderts das jetzige Verakruz steht, der Haupthafenort des heutigen Freistaates mit 25000 Einwohnern. Bereits in den ersten Tagen erhielt Cortes durch indianische Häuptlinge zunächst noch unklare Kunde vom damaligen großen ReicheMexiko und seinem gefürchteten Könige Montezuma. Der Auftrag, den Diego von Velasquez dem Generalkapitän erteilt hatte, erheischte zwar nichts als die Erkundung der Küste, verbunden mit dem Erwerb von etwas Gold durch Tauschhandel, und vielleicht noch die Auffindung eines Hafens. Aber es unterliegt keinem Zweifel, daß Ferdinand Cortes an jenem Grünen Donnerstag den Entschluß gefaßt hat, eine stattliche Kolonie am Meere zu gründen und das Hinterland bis weit in das Innere zu erobern. Und als ihm der Name Montezuma als der eines mächtigen und reichen Fürsten zum erstenmal entgegenklang, erkannte er sofort das erste Ziel seines Feldzuges: die 80 mexikanische Meilen (450 Kilometer) entfernte Hauptstadt dieses Herrschers, an dessen Stelle zu treten, von Stund an sein Traum und Wille war.
    Acht Tage nach der Landung trafen bereits die erste Gesandtschaft Montezumas an Cortes ein und mit ihr die Gastgeschenke, die einen fabelhaften Reichtum des Landes verrieten. (Vgl. die Aufzählung auf S. 386 ff.) Dieses Gold und Silber, diese Perlen und Smaragde, Federstickereien, Stoffe und Schmiedearbeiten in einem Gesamtwerte von mehreren Millionen Mark sollten die ihm gefährlich und verdächtig erscheinenden Fremdlinge bewegen, das Land wieder zu verlassen, aber gerade der Anblick aller dieser Schätze und Kostbarkeiten war es, was die beutegierigen Abenteurer verführte, den ihnen zuerst allzukühnen Eroberungsgedanken ihres Führers schließlich gutzuheißen. Daß ein Zug in das unbekannte Innere des Landes mit großen Gefahren und vielen Mühsalen verknüpft sein mußte, war wohl jedem von vornherein unzweifelhaft, aber der Golddurst verscheuchte alle Bedenken. Die unternehmungslustige Schar der Ritter und Kriegsknechte ging also auf den Vorschlag des Cortes ein und erwählte den Generalkapitän des Diego Velasquez zu ihrem General, der nun seinerseits gelobte, niemandem mehr Untertan und gehorsam sein zu wollen als dem
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