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Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung
Autoren: Frances Watts
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wollen.«
    Darum gingen sie zu den anderen zurück.
    »Noch vier Stunden, dann sind wir zu Hause«, sagte Alex. »He, Schwesterherz, weißt du noch, wie sauer Horatius war, weil er dachte, er müsse nur von Smiggins nach Stubbins, um uns zu finden, und wie er dann ganz bis nach Schambel gehen musste?« Er kicherte.
    »Aber wie ist er denn darauf gekommen, dass ihr nach Stubbins gehen würdet?«, fragte Alistair.
    »Hmmm«, machte Alex. »Gute Frage.«
    »Etwas habe ich überhaupt nicht richtig begriffen«, sagte Alice. »Also, Herr Groll hat doch gesagt, er hätte zwei Mäuse gesehen, eine graue und eine schwarze, diemit einer Leiter vor dem Fenster standen. Als wir dann auf Horatius und Sophia gestoßen sind, haben wir natürlich gedacht, dass sie die Entführer seien. Aber wenn sie wirklich die Entführer waren, wie kommt es dann, dass sie nicht wussten, wo du bist? Schließlich hat sich herausgestellt, dass sie dich tatsächlich hatten entführen wollen, aber Herr Groll muss sie wohl vertrieben haben. Du warst da ja schon weg, aber das haben sie doch nicht wissen können, weil sie überhaupt nicht dazu gekommen sind, auf die Leiter zu steigen. Trotzdem haben sie es gewusst. Deshalb sind sie uns gefolgt, um dich zu finden ... Und dann waren sie ganz überrascht, als wir auch nicht wussten, wo du bist.«
    Alice war stehen geblieben und starrte gedankenverloren in die Ferne. »Vielleicht hat es ihnen jemand von der FUG gesteckt? Ein Doppelagent?« Sie sah kurz besorgt aus, dann murmelte sie: »Nein, Onkel Ebenezer hätte der FUG doch gesagt, dass wir nicht wussten, wo du abgeblieben warst. Wer kann es dann gewesen sein?«
    »Jetzt komm, Schwesterherz«, drängte Alex. »Wir sind fast zu Hause. Kannst du nicht gleichzeitig gehen und nachdenken? Das kann doch nicht so schwer sein.«
    »Wie willst du das denn beurteilen?«, fuhr Alice ihn an. »Du denkst doch nie nach!«
    Alistair musste fast lachen, weil Alex so gekränkt dreinblickte. Wenn etwas ihm das Gefühl gab, fast wieder zu Hause zu sein, dann war es das Streiten seiner Geschwister.
    »Keine Sorge«, sagte er zu Tibby Rose, die seine streitsüchtigen Geschwister besorgt anstarrte. »So sind sie immer. Das ist ganz normal.«
    »Nein!«, rief Alice plötzlich aus.
    »Was ist?«, fragte Tibby Rose.
    »Das kann doch nicht sein.«
    »Was denn?«, fragte Alistair.
    »Aber es muss so sein!«
    »Nun spuck’s schon aus«, forderte Alex sie unwillig auf.
    »Frau Zetland!«
    »Was ist mit Frau Zetland?«, fragte Alistair. Ihm fiel auf, dass Alex’ weißes Fell im Mondlicht ganz gespenstisch aussah.
    »Nein!«, sagte jetzt auch Alex.
    Alistair seufzte. »Würdet ihr beide mal mit euren ›Nein!‹ aufhören und endlich sagen, was ihr meint?«
    »Also gut«, sagte Alice. »Aber es wird dir nicht gefallen.«
    »Vor allem, weil du der Liebling von Frau Zetland bist«, ergänzte Alex.
    »Obwohl das vielleicht auch zu ihrer Schau gehört hat«, sagte Alice.
    »Gut möglich«, sagte Alex nickend.
    Alistair war allmählich ziemlich verärgert über seine Geschwister. »Raus damit«, sagte er durch zusammengebissene Zähne.
    »Frau Zetland ist eine Spionin«, stellte Alice kurz und bündig klar.
    »Was?« Alistair sah seine Schwester verwundert an. »Was redest du da für Zeug?«
    »Wer ist Frau Zetland?«, fragte Tibby Rose.
    »Sie wohnt unter uns«, erklärte ihr Alex. »Und sie backt richtig gute Kekse.«
    »An dem Morgen, als wir aufgebrochen sind, um dich zu suchen«, sagte Alice zu Alistair, »haben wir sie im Treppenhaus getroffen. Sie hat uns gefragt, wo wir hingehen und warum du nicht bei uns bist. Wir wollten ihr keinen reinen Wein einschenken, deshalb haben wir gesagt, wir seien unterwegs nach Stubbins und du seiest schon vorausgegangen. Sie war die einzige Person, mit der wir geredet haben – sie muss es gewesen sein, die Horatius und Sophia den Tipp gegeben hat, uns zu folgen, um dich zu finden. Und sie muss auch der Grund sein, warum die beiden so viel über uns wussten.«
    Etwas bedrückter als vorher nahmen sie ihren Weg nach Smiggins wieder auf. Doch als Alistair dann die ersten Häuser seiner Heimatstadt sah, musste er an sich halten, um nicht loszulaufen. Auf einmal spürte er seine schmerzenden Füße und müden Beine nicht mehr.
    Als sie sich dann jedoch ihrem Wohnblock näherten, bekam seine Hochstimmung einen Dämpfer. Er wusste ja inzwischen, dass Smiggins nicht mehr so sicher war, dass Gefahr lauerte. Aber ihm war nicht klar gewesen, dass die Gefahr
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