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Die Entfuehrung

Die Entfuehrung

Titel: Die Entfuehrung
Autoren: Frances Watts
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warf ihm einen Blick zu, dann öffnete er vorsichtig das Fenster und die Fensterläden und spähte hinaus.
    Davor schwebte ein sehr missmutiger Uhu.
    »Oswald!«, sagte Alistair schuldbewusst, als der Uhu ihn erzürnt ansah und sich auf der Fensterbank niederließ.
    »Aha, hier seid ihr also? Ich nehme an, ihr habt euch für sehr schlau gehalten, mir so einfach davonzulaufen. Nun, ich kenne zwei Mäuse, die euch dafür streng tadeln werden. Die arme Slipper war ganz außer sich vor Sorge, als ich zurückkam und ihr berichtete, was ihr angestellt habt. Hmpf.« Er wandte den Blick Alistairs Onkel zu und sagte: »Sie schickt euch das hier.« Damit ließ er Ebenezer eine Nachricht in die Hand fallen.
    Gerade hatte er die großen Schwingen ausgebreitet, um davonzufliegen, da sprang Tibby Rose auf, die mit Alistairs Ausgabe der Schatzinsel auf dem Sofa gesessen hatte. »Warte!«, sagte sie.
    Der große Vogel zögerte.
    »Oswald«, sagte Tibby zaghaft, »es tut mir wirklich leid,dass wir dir Schwierigkeiten bereitet haben. Ich weiß, dass du ziemlich wütend auf uns bist, aber vielleicht könntest du mir trotzdem einen Gefallen tun?«
    »Einen Gefallen?«, schnaubte der Uhu. »Das kannst du vergessen.« Aber vielleicht ging es ihm doch ans Herz, wie niedergeschmettert Tibby aussah, denn er sagte barsch: »Na gut, um was handelt es sich?«
    »Könntest du Großvater Nelson und Großtante Harriet vielleicht eine Nachricht überbringen? Ich würde sie gerne wissen lassen, dass es mir gut geht.«
    Der Uhu starrte sie unter seinen buschigen Augenbrauen ernst an, dann seufzte er. »Eine Nachricht bin ich ihnen ja wohl schuldig, denke ich, nachdem ich die letzte verschluckt habe. Aber beeil dich mit dem Schreiben, ich kann nicht den ganzen Abend warten.«
    Tibby Rose strahlte. »Danke, Oswald!«
    Onkel Ebenezer holte ihr einen Stift und Papier, und eilig schrieb Tibby Rose eine Botschaft. Dann faltete sie das Papier. »Und bitte sag Slipper Pink und Happy Thompson, wie leid es uns tut, dass wir nicht auf dich gewartet haben, wie versprochen«, sagte sie und steckte dem Uhu die Nachricht in den Schnabel.
    Oswald stieß ein ungeduldiges Hu-huh aus, schlug ein-, zweimal mit den Schwingen, hob von der Fensterbank ab und verschwand in der Nacht.
    Ebenezer starrte dem riesigen Vogel leicht benommen nach. »Netter Kerl, was?«
    Beezer, die bei Oswalds Stimme aus der Küche gekommen war, fragte jetzt: »Was steht drin?«, um ihren Mann an die Nachricht in seiner Hand zu erinnern.
    Alistairs Onkel faltete schnell das Stück Papier auseinander und las laut vor: » Lieber Ebenezer, liebe Beezer, ich weiß kaum, wie ich Euch das sagen soll, aber wir haben soeben die wunderbare Botschaft erhalten, dass Rebus und Emmeline am Leben sind! Am Leben? Sie sind am Leben?!«
    Beezer schlang die Arme um den Hals ihres Mannes. Die Drillinge standen mit offenen Mündern da und sahen zu. Alistairs Herz begann wie wild zu schlagen. Konnte das denn wahr sein? Aber wie ...? Wo ...?
    »Lies weiter!«, drängte er seinen Onkel.
    »Sie sind in einem Gefängnis in Gerander – wahrscheinlich auf der Insel Atticus –, wo sie schon seit ein paar Jahren gefangen gehalten werden. Oje!«
    Alistair erstarrte, als Ebenezer die Schultern hängen und die Hand mit dem Brief fallen ließ. Mit der anderen Hand bedeckte er sich das Gesicht. »Oh, mein armer Bruder ...«, flüsterte er. »Und die liebe Emmeline ...«
    Dann nahm er sich den Brief wieder vor und fuhr fort: »Lasst Euch versichern, dass jede Anstrengung unternommen wird, sie zu befreien ...« Er las eine Weile stumm weiter und runzelte die Stirn, dann sagte er: »Hier ist auch was über dich, Alistair: Leider muss ich Euch mitteilen, dass Alistair den geheimen Unterschlupf verlassen hat. Wir haben ihn kurz in Souris getroffen, zusammen mit einem Mäusemädchen namens Tibby Rose. Er hatte vor, zu Euch zurückzukehren. Wir machen uns große Sorgen um die beiden. Bitte richtet uns über Oswald aus, ob Ihr von ihm gehört habt   ... Duweißt, dass ich mich wirklich sehr freue, dich hierzuhaben, Alistair, aber du hättest vor Slipper Pink und Happy Thompson wirklich nicht so einfach davonlaufen dürfen. Ach was, was sage ich da? Ich bin so froh, dich zu sehen, es ist mir egal, dass du ungehorsam gewesen bist! Ihr müsst Smiggins umgehend verlassen ... Aha, genau, wie wir dachten. Wie Ihr wahrscheinlich wisst, ist in Gerander viel passiert. Ein spezielles FUG-Treffen soll in Stetson abgehalten werden ... Das liegt,
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