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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller
Autoren: Adam-Troy Castro
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kontroverses Thema. Diejenigen, die für Ihren Fall zuständig sind, haben ausführlich und mit beachtlicher Erbitterung über einen Zeitraum, der in unserer Wahrnehmung das Äquivalent mehrerer Jahre darstellt, darüber debattiert, ehe wir beschlossen haben, im Sinne der guten Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen zu handeln.
    Da ihre Denkprozesse nach menschlichem Ermessen mehr oder weniger augenblicklich abliefen, dürfte diese Kontroverse in Echtzeit kaum mehr als den Bruchteil einer Sekunde erfordert haben. Muss ich davon ausgehen, dass ich mit dieser Sache noch nicht fertig bin?
    Wir können diesen Punkt weder bestätigen noch dementieren.
    Können Sie mir dann wenigstens verraten, ob die Unsichtbaren Dämonen etwas damit zu tun haben?
    Sie sind stets in der Nähe, ähnlich wie wir stets in der Nähe sind. Aber im Hinblick auf ihre mögliche Beteiligung an den derzeitigen Ereignissen verbieten uns die gegenwärtigen Verfahrensbedingungen die Freigabe dieser Information. Wir können diesen Punkt weder bestätigen noch dementieren.
    Wieder einmal kam mir meine Rolle in dem Krieg zwischen der KIquellen-Majorität und den sogenannten Unsichtbaren Dämonen zu unberechenbar vor, um einen einfachen Vergleich mit dem Bauern im Schachspiel anzustellen. Sie sind diejenigen, die mich gedrängt haben, diese beschissene Einladung anzunehmen. Was können Sie mir erzählen?
    Kurzes Zögern. Ich wusste, es war bedeutungslos, bedachte man ihre Rechengeschwindigkeit. Solche Pausen schienen fest in ihr Kommunikationsmodell eingebaut zu sein, um zu meinen Gunsten jene Augenblicke hervorzuheben, in denen meine Fragen besonderer Überlegungen für wert befunden wurden. Die nächsten Tage werden sehr schwierig für Sie.
    Inwiefern?
    Sie werden sich bald mit den widersprüchlichsten Impulsen intelligenten Verhaltens konfrontiert sehen: Verrat im Namen der Loyalität, Betrug im Namen der Liebe, Tyrannei im Namen der Freiheit, Korruption in den Herzen derer, die denken, sie selbst würden von den reinsten Motiven angetrieben werden. Dieser Attentatsversuch sollte lediglich als ein Randproblem betrachtet werden, dennoch können wir Sie darüber in Kenntnis setzen, dass es nicht der letzte sein wird, dem Sie bis zum Abschluss dieser Angelegenheit ausgesetzt sein werden. Auch wird es nicht die letzte Sache sein, in die Sie persönlich verwickelt sein werden. Einige von uns denken, wir müssten uns Sorgen um Ihre Fähigkeit machen, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Wir hoffen, Sie werden den Schock überleben.
    Das ist nicht gerade wenig.
    Ich freute mich wirklich darauf, die Bedingungen meines Vertrages mit diesen Kreaturen zu erfüllen, was zufällig darauf hinauslief, eine Möglichkeit zu finden, sie alle, KIquellen und Unsichtbare Dämonen gleichermaßen, von ihrem unsterblichen Elend zu erlösen.
    Genau darum ging es im Wesentlichen bei dem Krieg zwischen diesen beiden Faktionen. Die KIquellen hatten jegliches Interesse am Leben verloren und wollten sterben. Die Unsichtbaren Dämonen in ihrem Kollektiv wollten jedoch an dem geplanten Massenselbstmord nicht teilhaben. Ich hatte mich der Seite der KIquellen angeschlossen, weil die Unsichtbaren Dämonen zugegeben hatten, für das Massaker auf Bocai verantwortlich zu sein. Ich wusste immer noch nicht, welchen raffinierten Schalter sie umgelegt oder welchen Vorteil sie sich davon versprochen hatten, dass sie uns so etwas Schreckliches angetan hatten. Aber ich wollte beide Seiten weghaben und die Menschheit frei von ihren Machenschaften wissen.
    Ich wollte es so sehr, dass ich hierhergekommen war, an diesen Ort, der unter der Herrschaft von Leuten stand, die mit dem Tod handelten.
 
    Per Hytex forderte ich von meinem Kontaktmann Artis Bringen Informationen über den vermissten Bard Daiken an. Ich war gerade fertig, als Pescziuwicz zurückkam. Er sah aus wie ein Mann, dessen Geburtstagsparty mit zu vielen Tränen und zu wenig Kuchen geendet hatte.
    »Ihr hypothetischer dritter Attentäter hat sich nicht materialisiert, ebenso wenig wie irgendwelche anderen Klauen Gottes. Damit bleiben uns Hunderte wütender Reisender, aber kein Grund, eine tiefer gehende Verschwörung zu vermuten.«
    »Sie übersehen etwas.«
    »Vielleicht. Aber selbst wenn, dann ist das etwas, das ich nicht finden konnte, obwohl ich die ganze Station in einen Engpass getrieben habe, der unsere An- und Abreisepläne noch tagelang ins Chaos stürzen wird. Sie werden es mir nachsehen, wenn ich mich mit der Behauptung
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