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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller
Autoren: Adam-Troy Castro
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Schritten.

2
KÖNIGLICHE KUTSCHE
 
    Die Sicherheitssperre auf Layabout bereitete Tausenden von Reisenden an diesem Tag so einige Unbequemlichkeiten, worüber sich manche von ihnen lang und breit beklagten, während Pescziuwicz alle Männer und Maschinen unter seinem Kommando mit der Aufgabe betraute, meinen hypothetischen dritten Attentäter aufzuspüren.
    Zusätzliche Gepäckkontrollen wurden durchgeführt, Passagiere nach dem Zufallsprinzip zum Verhör heraus gewunken, und ein oder zwei Reisende mussten sogar eine Leibesvisitation über sich ergehen lassen, nachdem sie sich zu der empörten Frage »Wissen Sie eigentlich, wer ich bin?« hatten hinreißen lassen.
    (Ja, wir wissen, wer Sie sind. Sie sind jemand, der nicht annähernd so wichtig ist, wie er sich einbildet. Wir werden Ihnen das nun auf eine Weise demonstrieren, die Ihr Selbstbild in angemessenem Maß justieren wird, ein für alle Male. Bitte beugen Sie sich vor. Das wird wehtun.)
    Da zwischen dem Attentat auf mich und der vorsorglichen Schließung der Station bereits vier Fahrstuhlkabinen Layabout in Richtung Planetenoberfläche verlassen hatten, wurden zusätzliche Sicherheitskräfte zur staubigen Endstation Anchor Point berufen und angewiesen, alle Passagiere bei der Ankunft in Gewahrsam zu nehmen. Eine Maßnahme, die zur Festnahme Hunderter weiterer Personen führen würde, von denen die meisten recht erzürnt reagieren dürften, wenn sie erst erkannt hatten, dass ihre jeweilige Position innerhalb des Kundenkreises oder der Belegschaft der Bettelhines nicht ausreichte, sie für über jeden Verdacht erhaben zu erklären.
    Der dritte Attentäter, sollte es einen geben, tauchte nicht auf. Pescziuwicz konnte die Spur der beiden uns bekannten Bocai zur Grace zurückverfolgen, einem Bursteeni-Passagierschiff, das gerade zehn Stunden vor mir auf Layabout angekommen war. Aber er konnte keine Beweise für irgendwelche besonderen Interaktionen zwischen den Bocai und anderen Passagieren entdecken. Tatsächlich hatten sie mit niemandem auffallend interagiert, abgesehen von einigen Imbissverkäufern, die sie in den Stunden besucht hatten, in denen sie auf mich gewartet hatten.
    Dank der Reisedokumente kannten wir ihre Namen. Die Porrinyards hatten mich vor Veys Naaiaa gerettet, und ich hatte einen Shaarpas Tharr ausgeschaltet. Obwohl die Überwachungsmonitore auf der Station jeden ihrer Schritte aufgezeichnet hatten, würde es Monate dauern, sie mit denen aller anderen Zivilisten abzugleichen, die sich zur gleichen Zeit auf der Station aufgehalten hatten. Bis dahin hätten sich alle weiteren potenziell Verdächtigen kreuz und quer über Xanas zwei bewohnbare Kontinente verteilt oder eine Koje auf einem von mehr als einem Dutzend Schiffen belegt, die alle möglichen Ziele im bekannten Raum anflogen.
    Keine der Durchsuchungen förderte eine weitere Klaue Gottes zutage oder einen weiteren Bocai. Unter den Reisenden, die derzeit die Station Layabout passierten, waren alle möglichen Rassen vertreten - von Menschen bis hin zu Tchi, Bursteeni, Riirgaanern, K'cenhowten, Cid und Mundt -, unter denen nur ein paar waren, die möglicherweise einen hochmoralischen Groll in Hinblick auf ein Verbrechen hegten, das an den relativ unbedeutenden Bocai begangen wurde. Besondere Aufmerksamkeit wurde den K'cenhowten zuteil, deren Spezies die exotische Waffe hervorgebracht hatte, und den Bursteeni, da es eines ihrer Schiffe war, das die beiden bekannten Attentäter hergebracht hatte. Aber auch das hatte eher die Qualität einer Formalität, basierend auf nichts weiter als purem Diensteifer. Pescziuwicz würde in dem winzigen Zeitraum, der seinen Leuten blieb, um Hunderte von Reisenden und beinahe ebenso viele Stationsbedienstete zu überprüfen und wieder zu entlassen, gar nichts beweisen können.
    Irgendwann im Lauf der zwei Stunden, die nötig waren, um Pescziuwicz dazu zu bringen, dem zunehmenden Druck von der Oberfläche nachzugeben und uns als erste Reisegruppe die Freigabe für den Transport auf den Planeten zu erteilen, gab ich auf und fragte: Sie sind nicht zufällig in der Stimmung, einfach mal nachzugeben und mich aufzuklären, oder?
    Die KIquellen-Schnittstelle in meinem Kopf reagierte nicht immer auf direkte Fragen, erwies sich aber heute als recht gesprächig. Es tut uns leid, Andrea. Ihr Nutzen für uns ist begrenzt, wenn wir Sie in jeder gefährlichen Lage an die Hand nehmen. Allein, Sie vor dem Angriff von hinten zu warnen, war unter den Angehörigen unserer Art ein
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