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048 - Amöba saugt die Menschen aus

048 - Amöba saugt die Menschen aus

Titel: 048 - Amöba saugt die Menschen aus
Autoren: Larry Brent
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    Du läßt dich
nicht auf das geringste Risiko ein, ist das klar ?« fragte die Stimme am anderen Ende der Strippe.
    »Ja«, sagte
der Russe, ein stoppelhaariger, junger Bursche mit tiefliegenden Augen.
    »Sie sind für
diese Nacht beide im Hotel Moskwa einquartiert«, fuhr die ruhige, dunkle Stimme
fort. »Keiner von ihnen darf morgen früh auf der Dmitri Schostajow erscheinen .«
    »Sie können
sich auf mich verlassen .« Der junge Bursche kaute
nervös auf seiner Unterlippe. »Iwan Kunaritschew und Larry Brent werden den
morgigen Tag nicht erleben !«
     
    ●
     
    Larry Brent
befand sich in bester Stimmung. Vor vier Stunden war er in der Sowjetunion
eingetroffen. Aus Moskau wurde er von Iwan Kunaritschew, dem bärenstarken
Russen, mit einem Hubschrauber abgeholt.
    Der
Flugkörper gehörte der Armee. Auf höchste Weisung war die Freigabe erfolgt.
Obwohl weder Larry noch Iwan offiziell angefordert worden waren, bemühte man
sich, den beiden PSA-Agenten den Aufenthalt so angenehm und die Reise so bequem
wie möglich zu machen.
    Iwan
Kunaritschew war froh, wieder einmal in seiner Heimat zu sein. Er war schon
einige Tage vor Brent eingetroffen. X-RAY-3 wußte bis zuletzt nicht, ob der
gemeinsame Urlaub wirklich zustandekam . Bis zur
letzten Sekunde war dies fraglich erschienen, da der Amerikaner stark
eingespannt gewesen war. Wäre er nur einen Tag später aus den Staaten
abgereist, hätte er den Auslauftermin des Schiffes versäumt.
    Die beiden
Freunde saßen eine Zeitlang in der Bar und tauschten Erlebnisse aus.
    »Die Dmitri Schostajow ist auf der Suche nach neuen Guyots «,
erklärte Iwan Kunaritschew.
    Larry wußte,
daß so die untermeerischen Kuppen mit ebenem Gipfelplateau bezeichnet wurden.
Sie waren vulkanischen Ursprungs und stammten aus den Urzeiten der Erde. Diese
abgeflachten Inselberge kamen besonders im pazifischen Ozean vor. In der
letzten Zeit waren sowjetische Ozeanologen oft auf diese sogenannten Guyots gestoßen.
    Larry erfuhr,
daß das Team der Dmitri Schostajow bereits vor acht
Wochen einen neuen Guyot vermessen hatte. Nun sollte
dieser gewaltige Gipfel, der die stattliche Höhe von viertausendachthundert
Meter über dem Meeresboden erreichte, näher unter die Lupe genommen werden. Die
Dmitri Schostajow war nach ihrer Rückkehr mit einem
Bathyskaphen ausgestattet worden, mit dem Ozeanologen und Meeresbiologen in die
unbekannte Tiefe vorstoßen und dort forschen wollten.
    »Pjotr«, fuhr
Iwan Kunaritschew fort, »der Kapitän des Schiffes, hat mir zugesagt, daß wir
beide auch mit dem Bathyskaph tauchen dürfen. So ein Angebot ist nicht
alltäglich, und es ist auch nicht jeden Tag der Fall, daß man einen Guyot entdeckt .«
    Der Russe
strahlte. Iwan Kunaritschew benahm sich manchmal wie ein großer, ungehobelter
Junge. X-RAY-7 griff nach seinem Glas und drückte die Zigarette aus. Larry
Brent atmete auf. Der beißende Rauch, den die gefürchteten Selbstgedrehten
seines russischen Freundes entwickelten, zog als träger ,
blauer Schleier über die Köpfe der beiden Männer hinweg.
    Der Kellner
und das üppige Serviermädchen liefen die ganze Zeit über schon mit einem
süßsauren Gesichtsausdruck herum und warfen verstohlene und mißbilligende
Blicke zu dem Tisch hinüber, an dem Iwan Kunaritschew saß und rauchte. Auch sie
atmeten jetzt auf, als der Agent die Kippe im Ascher ausdrückte. Wahrscheinlich
dachten sie verzweifelt darüber nach, welche unheimliche Marke Kunaritschew
sich da zu Gemüte führte. Doch das war bisher noch jedermann ein Geheimnis
geblieben, denn Iwan Kunaritschew bezog den kohlenschwarzen Tabak aus
rätselhafter Quelle, und die Papierchen waren
neutral.
    » Khorosho «, sagte Kunaritschew, »dann wollen wir also hier
unsere Versammlung abbrechen .« Er warf einen Blick auf
seine Uhr. »Drei Minuten nach neun, Towarischtsch«, murmelte er. »So früh sind
wir in den letzten Jahren noch nie ins Bett gekommen. Urlaub machen ist eine
feine Sache. Man hat keine Sorgen und braucht sich nicht mit irgendwelchen
Problemen herumzuschlagen .«
    Brent
lächelte. »Ich traue dem Frieden noch nicht. Ich bin noch ganz in Fahrt. Wenn
jetzt das akustische Signal ertönte, und X-RAY-1 würde sich melden - es brächte
mich nicht mal aus der Ruhe .«
    »Du hast
Nerven«, entgegnete Iwan ernst. »Wenn man dich so reden hört, vergeht einem
gleich die Lust an der Siesta .«
    »Keine Sorge,
Brüderchen, er wird sich nicht melden. Er ist selbst daran interessiert, daß
wir bei Sport und Spiel
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