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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller
Autoren: Adam-Troy Castro
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gab den Blick frei auf die satte, kastanienbraune Maserung einheimischer Hölzer, die die Schotts säumten, und die glitzernden goldenen Abschlüsse, die sämtliche Verkleidungen schmückten. Die Lampenfassungen an der Decke wurden von heiteren Engelsgestalten umarmt. An einem Pfeiler in der Mitte des Raums fand sich ein Becken mit sprudelndem Seewasser und einem schimmernden, silbernen Fisch, der mich mit einem Gesicht verblüffte, das eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem eines älteren Menschen hatte, fleischige Nase und eingesunkene blaue Augen inklusive. Wenn sich seine Lippen im Verein mit seinen Kiemen hinter den Wangen öffneten, sah er aus, als beabsichtige er, sich zu beklagen oder etwas unfassbar Kluges von sich zu geben. Da war eine gewisse Familienähnlichkeit mit den Bettelhines zu erkennen. Ich fragte mich, wem das genmanipulierte Wesen wohl schmeicheln sollte, und beantwortete die Frage gleich selbst: irgendeinem Bettelhine-Patriarchen natürlich. Das war nicht die Art der Unsterblichkeit, die ich mir gewünscht hätte.
    Beschleunigungskräfte waren an Bord nicht von Bedeutung. Wie Layabout selbst war auch diese Kabine mit ganz speziellen Gravitationssystemen ausgestattet, die stets angenehme 0,8 g lieferten, von denen sie nicht um den Bruchteil eines Prozents abwichen, ob die Kabine nun im Aufstieg, im Abstieg oder im Trockendock war. Sessel und Sofas waren kunstvoll mit Schnitzereien verzierte Antiquitäten von der Sorte, die mutmaßlich in mehr Welten gedient hatte als ich, ohne dass sie auch nur die geringsten Gebrauchsspuren aufwiesen. Das Sichtfenster - das aus einem Material bestand, auf dem kein Fingerabdruck haften wollte, nicht einmal, als ich meine verschwitzte Hand flach an das »Glas« presste - nahm die gesamte Außenwand des allgemein zugänglichen Aufenthaltsraums und, wie sich herausstellen sollte, auch der uns zugewiesenen Suite ein und bot einen umfassenden Panoramablick auf den Planeten in der Tiefe. Der keilförmige Abschnitt Xanas, der im Tageslicht lag, war mit mehr Grün gesegnet, als die meisten von Menschen bewohnten Welten in ihrer Geschichte hatten am Leben erhalten können.
    Arturo führte uns zu einer der vier Suiten auf unserer Ebene, in der wir ein Bett vorfanden, das groß genug war, um nicht nur mich und die Porrinyards aufzunehmen, sondern außerdem noch ein halbes Dutzend weiterer Personen, die wir vielleicht hätten einladen wollen. (Es gab, so sagte er, eine weitere Ebene mit Suiten, die nicht ganz so luxuriös ausgestattet waren, womit die Kabine Schlafplätze für insgesamt dreißig Personen zu bieten hatte.)
    Nach einem einschüchternden Rundgang - im Zuge dessen uns all die anderen Wunder gezeigt wurden, die uns in unserem Quartier zur Verfügung standen - führte er uns zurück in die zentrale gute Stube mit dem Fisch, der mir nach wie vor Unbehagen bereitete, und zeigte uns eine Bar, gefüllt mit den edelsten alkoholischen Getränken aus hundert Welten und den beliebtesten Narkotika aus hundert weiteren. In einer speziellen Ausbuchtung der Bar lag ein echtes Buch mit richtigem Papier - gebunden in ein Material, das sich organisch anfühlte -, welches sich als eine Speisekarte der verfügbaren Delikatessen erwies und umfangreicher war als manche Enzyklopädie.
    »Bitte, machen Sie es sich bequem«, sagte Arturo, als die Porrinyards und ich dankbar auf den Sitzmöbeln zusammenbrachen. »Ich fürchte, es wird noch eine Stunde oder länger dauern, bis alle anderen Passagiere an Bord und wir abflugbereit sind.«
    »Es gibt noch andere Passagiere?«
    »Ja. Zwei von Mr Bettelhines Kindern, drei Bettelhine-Angestellte und zwei persönliche Gäste. Ich glaube, es könnten noch mehr kommen, aber danach werden Sie die Bettelhines fragen müssen, wenn sie eingetroffen sind.«
    »Sie waren nicht die Zielpersonen der heutigen Attentatsversuche. Warum sind sie nicht längst hier?«
    »Sie hätten hier sein sollen, Counselor. Die jungen Bettelhines und ihr Gast sind ausdrücklich von der Oberfläche gekommen, um Sie zu begrüßen, und mehrere andere Personen sind zu verschiedenen Zeiten an Bord gekommen, während wir auf Sie gewartet haben. Dann jedoch mussten wir uns der Unannehmlichkeit beugen, all diese namhaften Persönlichkeiten aus Sicherheitsgründen von der Station zu evakuieren. Nun, da die Docks von Layabout wieder geöffnet wurden, können sie zur Station zurückkehren und sich für die gebührende Reise nach Xana wieder zu uns gesellen.«
    Interessant. Ich
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