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Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Titel: Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter
Autoren: Campus
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Weltmärkten weiter an. Zu diesen Kosten kommen die externen Effekte durch CO 2 -Emissionen mit ihren dramatischen Auswirkungen auf den Planeten und die Stabilität seiner Ökosysteme.
    Gleichzeitig sinkt der Preis für die neuen grünen Energien aufgrund immer neuer technologischer Durchbrüche, zeitiger Markteinführung und zunehmender Massenproduktionsvorteile immer schneller. Die Kosten für photovoltaisch erzeugten Strom werden aller Erwartung nach um acht Prozent jährlich sinken, was seine Herstellungskosten alle acht Jahre halbiert. 51 Bei einem Anstieg des Strompreises um moderate fünf Prozent schätzt man, dass photovoltaischer Strom bereits 2012 in ganz Europa Netzparität erreicht (das bedeutet, dass die Kosten je kWh alternativ produzierten Stroms gleich oder kleiner sind als die für konventionellen, aus fossiler oder Atomenergie produzierten Strom). 52
    Das wachsende Missverhältnis zwischen den steigenden Kosten für herkömmliche fossile Energien und den sinkenden Kosten für erneuerbare ebnet den Weg für eine Umwälzung in der Weltwirtschaft und das Aufkommen eines neuen ökonomischen Paradigmas für das 21. Jahrhundert. |52| Die Zunahme kommerziell genutzter Solar- und Windenergie erinnert in ihrer Rasanz an die Zunahme von Personal Computern und Internetanschlüssen. Die ersten PCs für den Massenmarkt kamen Ende der 1970er Jahre auf den Markt. 2008 gab es bereits über eine Milliarde. 53 Damit vergleichbar verdoppelte sich die Zahl der Internetnutzer im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts auf zwei Milliarden im Jahr 2010. 54 Jetzt verdoppelt sich die Zahl von Solar- und Windenergieanlangen alle zwei Jahre, und es sieht ganz so aus, als nähmen sie in den nächsten beiden Jahrzehnten denselben Weg wie Internet und PCs. 55
    Die alten Energieindustrien sind freilich nach wie vor ein erheblicher Machtfaktor, vor allem aufgrund ihrer beträchtlichen finanziellen Mittel, mit denen sie Einfluss auf die staatliche Energiepolitik nehmen können. Staatliche Zuschüsse und andere Formen der Begünstigung blasen den alten Energiesektor künstlich auf und verschaffen ihm so einen unfairen Vorteil gegenüber der neuen Industrie für grüne Energien. Auch wenn die Öl-, Kohle-, Gas- und Atomindustrien widerwillig einräumen, dass die grünen Energien auf dem Vormarsch sind, so sind diese ihren Argumenten zufolge nicht robust und ausreichend genug vorhanden, um die Weltwirtschaft am Laufen zu halten. Ihrer Ansicht nach werden sie immer bestenfalls eine Ergänzung zu fossiler und Atomenergie sein. Einer näheren Überprüfung jedoch halten ihre Argumente nicht stand.
    Eine Stunde Sonnenschein liefert der gesamten Weltwirtschaft genügend Energie für ein ganzes Jahr. 56 Allein in der Europäischen Union eignen sich 40 Prozent aller Dächer und 15 Prozent der Gebäudefassaden für photovoltaische Anlagen. Einer Schätzung des Verbandes der Europäischen Photovoltaik-Industrie (EPIA) zufolge brächte die Installation von Solaranlagen auf allen geeigneten derzeit existierenden Gebäudeoberflächen 1500 Gigawatt Strom – das entspricht 40 Prozent des gesamten Strombedarfs der EU. 57
    Laut einer Studie aus dem Jahre 2007, so berichtet der
Scientific American
, hätte man durch die Umwandlung von nur 2,5 Prozent der Sonneneinstrahlung im Südwesten der Vereinigten Staaten den gesamten amerikanischen Stromverbrauch im Jahre 2006 decken können. Die |53| Studie kommt zu dem Schluss, dass bis 2050 diese Region 69 Prozent des amerikanischen Strombedarfs und 35 Prozent des gesamten Energiebedarfs decken könnte. 58
    Was die Solarenergie anbelangt, ist die EU 2009 mit einem Anteil von 78 Prozent der weltweit produzierten Photovoltaikenergie dem Rest der Welt um Längen voraus gewesen. Japan, die USA und China lagen hier deutlich zurück. 59
    2009 wurden in der Europäischen Union vor allem Windkraftanlagen installiert; sie stellen damit 38 Prozent aller neuen Energien. Die Windkraftindustrie, die gegenwärtig in Europa 200   000 Beschäftigte hat und 4,8 Prozent des Stroms produziert, wird Prognosen zufolge 2020 fast 17 Prozent des Stroms für den europäischen Markt produzieren. Sie wird dann fast eine halbe Million Menschen beschäftigen. 60
    Die Vereinigten Staaten verfügen über genügend Windressourcen, um die ganze Nation gleich mehrfach zu versorgen. 61 Im Oktober 2010 gaben Google und die Finanzfirma Good Energies Pläne bekannt, in eine fünf Milliarden Dollar teure 350 Meilen lange Unterwasserstromleitung
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