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Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Titel: Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter
Autoren: Campus
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für Offshore-Windfarmen von Norfolk, Virginia, bis nach New Jersey weiter im Norden zu investieren. 62 Dieses neue Basiskabel gäbe den Staaten an der Ostküste die Möglichkeit, ihren Energiemix durch den Bau weiterer Offshore-Windfarmen mit grüner Energie anzureichern.
    Eine Studie über globale Windkapazitäten der Stanford University kommt zu dem Ergebnis, dass eine 20-prozentige Nutzung des verfügbaren Winds auf unserem Planeten siebenmal mehr Strom erzeugen würde, als die Welt heute braucht. 63 In städtischen und vorstädtischen Regionen werden einzelne Windturbinen in unmittelbarer Nachbarschaft bebauter Gebiete bis zum Ende des Jahrzehnts einen rasch wachsenden Anteil am grünen Windmarkt haben, schließlich kommen durch Millionen von Privathäusern, Büros und Industrieanlagen ständig neue Kapazitäten hinzu. US-Firmen wie Southwest Windpower bieten kleine Windturbinen an, die 25 bis 30 Prozent des Strombedarfs eines durchschnittlichen Privathauses liefern können. Sie kosten zwischen 15   000 und 18   000 Dollar und amortisieren sich in nur sieben Jahren.
    |54| Wasserkraft stellt gegenwärtig den größten Teil des weltweit produzierten grünen Stroms. Die Europäische Union erzeugt damit 180   000 Megawatt, die sich zum größten Teil auf riesige Kraftwerke verteilen. Das unerschlossene Potenzial, so Fachleute, liegt hier in kleinen dezentralen Anlagen. Alle geeigneten Standorte Europas könnten zusammengenommen 147 Terawattstunden (TWh) jährlich produzieren. Im Vereinigten Königreich könnten kleine Wasserkraftwerke laut der britischen Environment Agency künftig 850   000 Haushalte mit Strom beliefern.
    In den Vereinigten Staaten stellt Wasserkraft im Augenblick 75 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien. Das Electric Power Research Institute (EPRI) rechnet mit einem Zuwachs von 23   000 Megawatt bis 2025. Liefern soll sie eine Kombination aus großen Dämmen, Mikrowasserkraftanlagen und Wellenkraftanlagen im Meer. 64
    Geothermische Energie unter der Erdoberfläche bietet ein weites Reservoir praktisch unerschlossener grüner Energie. Die Temperaturen in den inneren Regionen der Erde erreichen 4000 Grad und darüber, und diese Energie gibt die Erde kontinuierlich nach außen ab. Europas Hotspots für geothermische Energie liegen in Italien und Frankreich, aber auch in Deutschland, Österreich, Ungarn, Polen und der Slowakei.
    Man schätzt die geothermische Energie innerhalb von zwei Meilen unter der Erdoberfläche allein für Amerika auf drei Millionen Quad – das entspricht dem energetischen Gehalt von mehr als 75 Billionen Tonnen Öl und würde den US-Bedarf auf 30   000 Jahre decken. 65 Die Nutzung von geothermischer Energie weltweit stieg zwischen 2005 und 2010 um 20 Prozent. Dennoch haben nur neun der 39 Länder, die ihren Energiebedarf potenziell zu 100 Prozent mit geothermischer Energie decken könnten, nennenswerte Anlagen dieser Art installiert.
    Obwohl die USA hinsichtlich der Nutzung geothermischer Energie mit 3086 Megawatt weltweit vorne liegen, gibt es hier ein gewaltiges ungenutztes Potenzial. Nach einer Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) könnte eine bescheidene Investition von 300 bis 400 Millionen Dollar über 15 Jahre die Gewinnung geothermischer Energie |55| auf dem amerikanischen Strommarkt konkurrenzfähig machen. Mit einer öffentlichen und/oder privaten Investition von 800 Millionen bis einer Milliarde Dollar über dieselbe Zeit, so schätzt die Arbeitsgruppe am MIT, ließen sich aus geothermischer Energie bis 2050 mehr als 100   000 Megawatt kommerziell verwertbaren Stroms gewinnen. 66
    Biomasse ist die letzte Scheibe im wachsenden grünen Energiemix; sie umfasst eigens zur Energiegewinnung angebaute Pflanzen, Waldabfälle und kommunalen Müll. Biomasse ist die umstrittenste Art von grüner Energie. Einer Behauptung der World Bioenergy Association zufolge ist »das weltweite Potenzial an Bioenergie groß genug, um 2050 den gesamten weltweiten Energiebedarf zu decken«. 67 Bryan Hannegan vom EPRI pflichtet dem insofern bei, als Bioenergie seiner Ansicht nach eine bedeutende Rolle bei der Erzeugung grüner Energie spielen könnte, glaubt aber nach Analyse der derzeitigen Weltsituation nicht, dass sie bis 2050 mehr als 20 Prozent des globalen Energiebedarfs decken wird. 68 Aber selbst das ist eine beträchtliche Menge. Das National Resource Defence Council (NRDC) berichtet, dass allein in den Vereinigten Staaten jedes Jahr 39 Millionen Tonnen
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