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Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter

Titel: Die dritte industrielle Revolution - die Zukunft der Wirtschaft nach dem Atomzeitalter
Autoren: Campus
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Immobiliensektor tun sich jetzt mit auf erneuerbare Energien spezialisierten Firmen zusammen, um Gebäude in Mikrokraftwerke zu verwandeln, die vor Ort grünen Strom für die Gebäude erzeugen.
    Die Fabrik des Kartoffelchips-Herstellers Frito-Lay in Casa Grande, Arizona, gehört zu dieser neuen Generation von Mikrokraftwerken. Das Konzept nennt sich »net zero«. Mithilfe von Solarkonzentratoren vor Ort wird die Fabrik die zum Braten ihrer Kartoffelchips nötige Energie selbst erzeugen. 78 In seiner Fabrik im spanischen Zaragoza hat GM sich eine Zehn-Megawatt-Solaranlage aufs Dach gesetzt, die genügend Strom für 4600 Haushalte produziert. Die ursprüngliche Investition von 78 Millionen Dollar wird sich in weniger als zehn Jahren amortisiert haben; danach ist der Strom praktisch umsonst. 79 Der französische Bauriese Bouygues geht noch einen Schritt weiter |60| mit dem Bau eines hochmodernen »Positive Energy«-Bürokomplexes in der Pariser Vorstadt, der genügend Solarenergie für seine eigenen Bedürfnisse sammelt und sogar noch einen Überschuss produziert. 80 Selbst private Hausbesitzer können ihre Eigenheime heute in Mikrokraftwerke verwandeln. Für eine Investition von 60   000 Dollar können sie Solarzellen auf dem Dach montieren und damit ihren Strombedarf ganz oder teilweise decken. Überschüsse können ins Netz verkauft werden, und in vier bis zehn Jahren hat sich die Anlage amortisiert.
    In 25 Jahren werden Millionen von Gebäuden – Privathäuser, Büros, Einkaufszentren, Industrie- und Technologieparks – so umgewandelt oder gleich so gebaut werden, dass sie sowohl als Kraftwerk wie auch als Aufenthaltsraum dienen. Der massenweise Umbau aller gewerblichen und privaten Bausubstanz in Mikrokraftwerke über die nächsten drei Jahrzehnte wird weltweit einen Bauboom auslösen, durch den Tausende neuer Firmen und Millionen neuer Arbeitsplätze entstehen. Der wirtschaftliche Multiplikatoreffekt wird sich auf alle anderen Industrien auswirken.
    Lassen Sie mich Ihnen nur ein Beispiel der geschäftlichen Möglichkeiten geben, die sich in den Sektoren Bau und Immobilien auftun werden. 2008 hat mein Global-Policy-Team Gespräche mit Raffaele Lombardo, dem Präsidenten der autonomen Region Sizilien, begonnen, wie die Insel in eine Wirtschaft der Dritten Industriellen Revolution verwandelt werden könnte. Siziliens fünf Millionen Einwohner sind relativ arm, gemessen am europäischen Standard, haben aber etwas im Überfluss, und das ist Sonne. Eine von der Region in Auftrag gegebene Studie kam zu dem Schluss, dass die Insel bei einer Ausstattung von nur sechs Prozent aller Dächer mit Solarmodulen 1000 Megawatt Strom produzieren könnte, genug, um ein Drittel des Gesamtbedarfs der Insel zu decken. Diese Studie nannte darüber hinaus 36   000 kleine und mittlere lokale Baufirmen, Architekten und Ingenieurbüros, die die Installation durchführen könnten. Die teilweise Umwandlung der Insel in eine DIR-Wirtschaft würde über zwanzig Jahre hinweg einen Markt von vier bis fünf Milliarden Euro schaffen und darüber hinaus |61| Einkünfte von 35 Milliarden Euro für kleine und mittlere Geschäfte und Familien. 81
    Italiens Einspeiseprämie sorgt für den wichtigen kommerziellen Impuls, den Prozess in die Wege zu leiten. Finanziert wird die Prämie vom Verbraucher in Form einer fünfprozentigen Erhöhung der Strompreise. Bislang galt die überwiegende Mehrheit der gestellten Anträge großen Photovoltaikanlagen, Anträge auf dezentrale Projekte zur Stromgewinnung sind eher die Ausnahme. Dieses Verhältnis könnte jedoch umgekehrt werden, würde der Staat für Kredite kleiner und mittlerer Unternehmen sowie Hauseigentümer bürgen, sodass sie sich die Installation leisten können.
    Grüne Hypotheken könnten ebenfalls dazu beitragen, die Umbauten der Häuser zu fördern. Banken und andere Kreditanstalten könnten günstigere Zinssätze für Geschäfte und Hausbesitzer für die Installation von Solarmodulen in Aussicht stellen. Geht man von einer durchschnittlichen Amortisationszeit von acht, neun Jahren durch Stromeinsparungen aus, könnten Geschäftsleute und Hausbesitzer mit einer Hypothek über 20 Jahre also bereits elf, zwölf Jahre Stromkosten sparen, bevor die Hypothek abgezahlt ist. Die monatlichen Ersparnisse bei der Stromrechnung könnten einem auch zu einem günstigeren Zinssatz bei der Bank verhelfen. Die Umgestaltung eines Gebäudes in ein Kraftwerk erhöht darüber hinaus seinen Schätzwert als
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