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Die drei ??? und der heimliche Hehler

Die drei ??? und der heimliche Hehler

Titel: Die drei ??? und der heimliche Hehler
Autoren: M. V. Carey
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transportieren konnte. Gleich neben den Jungen stand Regina Stratten, die Ted auf die Schultern genommen hatte. Auf der anderen Straßenseite war Mr. Conine auf seine angestammte Bank gestiegen, um besser sehen zu können.
    Nach einer Weile wollte Ted herunter. Flink drängte er sich durch die Menschenmenge und lief zum Mermaid Court hin.
    »Bleib bloß von Mr. Burtons Wohnung weg! Und lauf Tiny nicht davon!« rief ihm seine Mutter nach.
    »Okay«, versprach Ted.
    Er trabte davon, und Tiny trottete hinter ihm her.
    Die Parade zog sich lange hin. Nur an diesem einen Tag waren auf der Promenade Autos zugelassen. In Kabrioletts saßen Gruppen, die Reklameplakate für einheimische Geschäfte in die Höhe hielten. Andere Autos zogen kleine Plattforman-hänger, die mit Werbung für Vereine am Ort dekoriert waren.
    Ältere Damen in Sommerkleidern schritten mit einem Transparent vorbei, worauf ›Seniorenstift Windward Court‹ zu lesen war. Dann kam eine Gruppe jüngerer Leute in T-Shirts mit Spruchbändern, auf denen sie für soziale Mieten in Venice demonstrierten.
    Etwas später hörte Justus Regina Stratten sagen: »Wo ist denn Ted nun schon wieder?«
    Sie drängte sich durch die Zuschauer und ging zum Mermaid Court. Nach ein paar Minuten war sie wieder da.
    »Vater!« rief sie. »Vater, wo bist du?«
    Charles Finney bahnte sich einen Weg durch die Menge und trat zu ihr.
    »Ich sehe Ted nirgends!« sagte Regina.
    Er tätschelte ihr den Arm. »Du machst dir unnötige Sorgen.
    Tiny ist ja bei ihm, nicht? Also ist alles in Ordnung.«
    Aber Regina war beunruhigt, und sie kehrte mit ihrem Vater wieder zur Wohnanlage zurück. Justus ging ihnen nach.
    Regina rief immer wieder nach Ted, aber es kam keine Antwort. Und auch Tiny ließ sich nicht blicken.
    Charles Finney schaute in die Läden im Erdgeschoß der beiden Anbauten am Innenhof. Clark Burton trat auf seinen Balkon hinaus, und Tony Gould, der Cafépächter, erschien auf seiner Terrasse. Keiner hatte Ted gesehen.
    Regina war völlig verängstigt und verzweifelt. »Er ist fort!« jammerte sie. »Er ist schon wieder durchgebrannt!«
    Und so kam es, daß Justus, Bob und Peter zum zweiten Mal auf die Suche nach dem kleinen Ausreißer gingen. Wie am Vortag schauten sie in Hauseingängen, unter Hecken und hinter Sträuchern nach. Sie kamen nur langsam voran, da auf der Ocean Front ein solches Gedränge herrschte und die Parade noch immer kein Ende nahm.
    Auf einer Nebenstraße, fünf oder sechs Blocks von Mermaid Court, blieben die drei stehen, um sich auf den Stufen zu einem verwahrlosten alten Mietshaus etwas auszuruhen.
    »Das Bürschchen ist wahrscheinlich längst wieder wohlbehalten in der Buchhandlung angelangt«, meinte Bob. »Wir könnten ja hingehen und nachfragen. Was meint ihr?«
    »Oder er läuft im Festzug mit und hat seinen Spaß – während wir die ganzen Attraktionen versäumen!« murrte Peter.
    Justus sagte nichts. Er sah geradeaus und ärgerte sich.
    Nach einer Minute stand Bob auf und ging an der Hausfront entlang. Da stand eine große Abfalltonne, und er warf einen Blick hinein.
    »Um Himmels willen!« rief er.
    »Was ist denn?« fragte Peter. »Du tust ja, als hättest du einen Geist gesehen!«
    Bob wandte sich von der Tonne ab. Er war kreidebleich. »Da drin liegt ein Hund. Ich glaube, es ist Tiny . . . und er ist tot!«

Man tappt im dunkeln
    Regina Stratten war außer sich vor Angst und Sorge. Die drei Jungen waren zur Buchhandlung gelaufen, um sie und ihren Vater zu holen. Beide erkannten den Hund – es war Tiny.
    Nun wurde die Suche nach Ted Stratten zur öffentlichen Angelegenheit. Am Nachmittag suchte ein Dutzend Polizisten das Kind. Sie fuhren im Streifenwagen die Ocean Front ab. Sie gingen zu Fuß durch die Seitenstraßen und die Fußwege am Ufer. Sie klingelten an Haustüren und befragten die Anwohner.
    Justus, Bob und Peter warteten auf der Caféterrasse im Mermaid Court. Mr. Conine blieb bei ihnen; auch er war in schwerer Sorge. Am Spätnachmittag kam Miß Peabody aus ihrer Wohnung herunter und gesellte sich zu den vieren auf der Terrasse.
    »Schrecklich, diese Sache«, sagte sie.
    »Aber Miß Peabody«, wandte Peter ein. »So sollten Sie das nicht ausdrücken. Klar, es ist schlimm, daß der Hund tot ist, aber das heißt ja noch nicht, daß auch Ted etwas zugestoßen ist.«
    »Irgend etwas muß mit ihm sein«, meinte Miß Peabody. »Ted und Tiny waren unzertrennlich. Wenn jemand auf Tiny losging, fing Ted an zu brüllen, und wenn jemand Ted
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