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Die drei ??? und der heimliche Hehler

Die drei ??? und der heimliche Hehler

Titel: Die drei ??? und der heimliche Hehler
Autoren: M. V. Carey
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gepflasterten Spazierwegen, Rasenflächen und Blumengefäßen. Vor dem Café gab es eine erhöhte Terrasse mit Stühlen und Tischen.
    Ein magerer, dunkelhaariger junger Mann ging dort umher, räumte benutztes Geschirr ab und stapelte es mit viel Geklap-per auf einem Tablett. Er hatte eine fahle Haut und sah aus, als habe er längere Zeit nicht geschlafen und sich nicht gewa-schen. Der kleine Ted war auch wieder da und sprang unermüdlich vom Rand der Terrasse auf den Boden hinunter. Tiny saß dabei und beobachtete sein Herrchen voll Ergebenheit.
    »He, du Bengel!« fuhr der junge Mann mit dem Tablett Ted an, »Laß das jetzt sein, ja?«
    Ted war beleidigt. Er zog sich zum Buchladen zurück.
    »Der Bursche hätte nicht gleich so zu brüllen brauchen«, meinte Peter. »Ted hat schließlich keinem etwas getan.«
    »Mooch Henderson muß erst noch Manieren lernen«, entgegnete Mr. Conine. »Tony und Margaret Gould, die Pächter des Cafés, hatten in letzter Zeit wenig Glück mit ihrem Personal.«
    »Gehört die Gaststätte auch Mr. Burton?« fragte Bob mit einem Blick zu dem Café.
    »Ja, die auch. Wie ihr seht, sind die beiden Flügelanbauten ganz neu. Nur das Mermaid-Hotel gehört noch zum alten Venice. Es wurde um 1920 gebaut, als die Gemeinde gegründet wurde. Sie sollte ihrem Namen nach dem italienischen Venezia Ehre machen. Das amerikanische Venice wurde als eine Art nationale Attraktion in den Vereinigten Staaten geplant, und es war wirklich großartig. Nach dem Vorbild der Lagunenstadt wurden Kanäle angelegt, und die Filmleute aus Hollywood kamen oft und gern her, um hier das Wochenende zu verbringen. Sie wohnten im Mermaid-Hotel und schwam-men im Meer. Aber dann zog es die tonangebenden Leute mit der Zeit zum Wochenende eher nach Malibu. Unsere Stadt kam allmählich ziemlich herunter. Das Hotel war für Über-nachtungen nicht mehr gefragt und wurde geschlossen. Als Clark Burton das Gebäude samt dem Grundstück kaufte und die beiden modernen Flügel anbaute, dachten wir alle, er werde den alten Kasten renovieren lassen. Aber das hat er bis heute nicht getan.«
    »Clark Burton!« Bei Justus war der Groschen gefallen. »Der Schauspieler! Wußte ich es doch, daß er mir bekannt vorkam, als wir ihn gestern trafen.«
    »Er ist Schauspieler?« fragte Peter. »Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    »Ja, Burton ist Darsteller beim Film«, erklärte Conine. »Nur hat er seit Jahren nicht mehr in einem Film mitgewirkt. Jedenfalls hatte er seine große Zeit, als ihr noch gar nicht geboren wart. Woher kennst du ihn, Justus? Aus dem Fernsehen?«
    »Justus ist ein Kino-Fan«, erklärte Bob. »Er geht immer in die alten Filme, die in den kleinen Kinos in Hollywood wieder aufgeführt werden.«
    Peter grinste boshaft. »Justus war ja selber mal ein Filmstar«, warf er ein, »bekannt als ›Pummelchen‹!«
    Da war Mr. Conine völlig verdutzt. »Ach du liebe Güte! Du warst das ›Pummelchen‹? Sieh mal an!«
    Justus’ Gesicht glühte. Es war ihm zuwider, an seine Vergangenheit als pummeliger Kinderstar erinnert zu werden. Er wechselte schleunigst das Thema.
    »Sie sagten, Clark Burton führt diese Galerie?« erkundigte er sich und wies auf das Obergeschoß des Nordflügels.
    »Ja. Er verkauft Keramik-Kunst sowie Gemälde und Silber.«
    Dann zeigte Mr. Conine auf den Balkon an der Südseite des Hofes, über dem Café und dem Wollegeschäft. »Da oben sind zwei Wohnungen«, fuhr er fort. »Ich habe die eine gemietet, die an das Hotel angrenzt, und Miß Peabody bewohnt die andere mit dem Blick aufs Meer. Hier ist übrigens Miß Peabody. Eine charmante Dame, nur ein wenig zu streitbar.«
    Mr. Conines Nachbarin war eine Dame von mindestens siebzig Jahren. Langsam kam sie die Treppe vom Balkon herab und hielt sich dabei am Geländer fest. Sie trug ein Kleid, das nach der herrschenden Mode zu lang war, und einen Hut mit rosafarbenen Rosen an der Krempe.
    »Guten Morgen, Miß Peabody«, begrüßte sie Mr. Conine.
    »Darf ich Ihnen meine jungen Freunde vorstellen – Justus, Peter und Bob?«
    »Justus!« wiederholte sie. »Interessanter Name. Er ist nicht sehr häufig.«
    »Die Jungen machen eine Studienarbeit für die Schule«, erklärte Mr. Conine. »Sie erkunden eine Wohngegend im Wandel – unser Venice.«
    »Ganz Venice?« fragte Miß Peabody. »Oder nur Mermaid Court?«
    Bob war überrascht. »Gibt es denn so viel Wissenswertes allein über Mermaid Court?« erkundigte er sich.
    »Mehr als du ahnst«, gab Miß Peabody zur
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