Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der heimliche Hehler

Die drei ??? und der heimliche Hehler

Titel: Die drei ??? und der heimliche Hehler
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
alle. Als der Regisseur das Protokoll schließlich weglegte, schüttelte er den Kopf.
    »Was für eine bedrückende Geschichte! Dieser erbärmliche Kerl hätte also das Leben eines Kindes aufs Spiel gesetzt, nur um seinen Lebensstil aufrechtzuerhalten – denn darum ging es doch. Was lag ihm so sehr am Herzen? Ein publikumswirksa-mes Auftreten in jeder Situation und ein paar Dinge, die sich mit Geld kaufen lassen . . .«
    »Oder die man stehlen kann«, brachte Peter in Erinnerung.
    »Das meiste von dem, das ihm wichtig war, war ja gestohlen.«
    »Ja, und er wachte selbstsüchtig darüber«, meinte Mr. Hitchcock. »All seine Schätze hielt er in diesem Geheimzimmer unter Verschluß. Dabei hätte er sie niemandem zeigen können, oder? Zumindest nicht, ohne unangenehm aufzufallen und sich verdächtig zu machen.«
    »Ja«, bestätigte Justus. »Ich erkannte gleich das Bild von Degas, das aus dem Haus von Mr. Dawes gestohlen worden war, und dabei bin ich kein Kunstexperte, und ein berühmtes Bild ist es nicht gerade. Burton gibt keinen Aufschluß über seine Motive, aber nach meiner Meinung muß es für ihn von ungeheurem Reiz gewesen sein, gestohlene Kunstwerke zu besitzen. Vielleicht ist er auch so habgierig, daß es ihm völlig gleichgültig war, welches Risiko er überhaupt einging.«
    »Und dank eurer Ermittlungen können nun die gestohlenen Kunstschätze an ihre Eigentümer zurückgegeben werden«, lobte Mr. Hitchcock.
    Bob nickte. »Soweit sich diese eben feststellen lassen. Die Polizei rief an und dankte uns für die Meldung, wo das Diebesgut versteckt war.«
    »Und wir bekamen Schelte, weil wir in das Hotel eingestiegen waren, aber den Kopf hat man uns nicht abgerissen«, berichtete Peter. »Unsere Informationen waren für die Polizei wirklich nützlich. Beamte überwachten das Haus in der Evelyn Street, und nur Minuten ehe die Geschichte von der Ballon-fahrt in den Fernsehnachrichten gebracht wurde, tauchte dort ein Berufseinbrecher auf. Er fuhr einen gemieteten Transporter voller antiker Silbersachen und Möbel, und man machte ihn sofort dingfest.«
    »Der Ganove wollte nicht ins Gefängnis«, erzählte Bob weiter.
    »Zumindest wollte er nicht länger dorthin, als es unbedingt sein mußte, und so packte er aus, und danach konnte sich die Polizei die ganze Geschichte zusammenreimen. Burton wurde zu vielen Parties in großem Stil nach Hollywood eingeladen.
    Er sorgte dafür, daß er bei den Filmleuten bekannt blieb, obwohl er keine Rollen mehr bekam. So wußte er, wo es wertvolle Gegenstände zu holen gab, und er kannte die Bauweise der Häuser. Zuweilen wußte er sogar, wo die Alarmanlage war. Er wußte auch, wann irgendwelche Veran-staltungen stattfanden, zu denen die Hausbesitzer ihr Anwesen verließen, und manchmal wußte er, wer gerade auf einer Ferienreise war oder wann das Dienstpersonal frei hatte, und so weiter. Er beschattete seine Opfer nach allen Regeln der Kunst und gab seinen Handlangern Tips. Er wies sie sogar an, was sie mitnehmen und was sie stehenlassen sollten.
    Die Stücke, die ihn besonders interessierten, kaufte er den Einbrechern ab. Als Hehler war er Spitze, er handelte nur mit ganz wertvollen Sachen. Gewöhnliches Zeug wie Stereoanlagen und Filmkameras mußten die Einbrecher anderswo absetzen. Das Geld in der Truhe war sein Einkaufskapital, denn für Diebesgut bezahlt man nicht mit Schecks. Immer bar. Das Haus in der Evelyn Street war das Zentrallager für die Beute-stücke. Die Dinge, die Burton nicht selbst behalten wollte, verkaufte er an auswärtige Händler. Sofern etwas nicht leicht identifiziert werden konnte, verkaufte er es selbst in seiner Galerie.«
    »Aber ging er nicht ein ungeheures Risiko ein?« fragte Mr. Hitchcock. »Hatte er keine Sorge, die Einbrecher würden ihn eines Tages erpressen?«
    »Sie wußten ja nicht, mit wem sie es zu tun hatten«, erklärte Justus. »Er trug immer seine Verkleidung, wenn er mit ihnen zusammentraf, und zu erreichen war er für sie grundsätzlich nicht. Immer war er es, der den Kontakt aufnahm.«
    »Und dann entdeckte Ted die geheime Tür, und das war das Ende der Maskerade«, stellte Alfred Hitchcock fest.
    »Stimmt«, bestätigte Justus. »Ted hat seine Geschichte stückchenweise erzählt. Am vierten Juli war er in die Suite in dem Hotel geraten, und er hatte dort ein Bündel Geldscheine an sich genommen. Dabei überraschte ihn Burton. Er brüllte das Kind an. Der Hund sprang Burton an, und das Kind lief los. Nun mußte sich Burton gegen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher