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0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Bill Fleming steckte das Abenteuer mit Chuu und dem Diener Grohmhyrxxas noch in den Knochen, das spürte er nur zu deutlich. Nur durch einen unglaublichen Glückszufall war es ihm gelungen, die beiden Schwarzblütigen zu vernichten. Immer wieder, wenn er daran dachte, wie knapp er dem Tod entgangen war, lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter.
    Der blonde Historiker hatte einen früheren Studienkollegen besucht. Doch viel Zeit hatten sie nicht füreinander erübrigen können. Durch einen Zeitungsartikel war Bill Fleming auf einen rätselhaften Unfall aufmerksam geworden, der offenbar auf dämonisches Einwirken zurückzuführen war. Bill Fleming hatte sich um die Angelegenheit gekümmert. Gemeinsam mit zwei Offizieren der Royal Air Force und einem Polizeibeamten war er aufgebrochen.
    Die anderen waren tot.
    Nur er, dem man den Gelehrten ebensowenig ansah wie seinem Freund Zamorra, war davongekommen. Aber auch die beiden Schattenwesen hatte es erwischt, sie existierten nicht mehr, waren vernichtet worden.
    Doch das war längst nicht alles. Jemand hatte ihm eine Warnung zukommen lassen, die Zamorra und seine Gefährtin Nicole Duval betraf. Die beiden waren spurlos aus dem Château de Montagne im schönen Loire-Tal verschwunden. Niemand wußte zu sagen, auf welche Weise und wohin. Und die Botschaft des Körperlosen empfahl Bill, sich zu beeilen, wenn er Zamorra noch helfen wolle.
    Alpträume und Schreckensvisionen quälten ihn seit diesem Moment. Immer wieder sah er seinen Freund und dessen Geliebte und Sekretärin Nicole unter den Händen von Dämonen sterben. Und der Amerikaner wußte nur zu gut, daß es eine gewisse Wechselwirkung zwischen Traum und Realität gibt, daß das eine immer irgendwie mit dem anderen verbunden ist. Und er wußte auch, daß es zuweilen zu Wahrträumen kommen konnte.
    Jetzt war er unterwegs nach Frankreich. In Long Eaton, einem kleinen Flughafen in der Nähe von Nottingham, dem Schauplatz der letzten Ereignisse, hatte er die nächsterreichbare Maschine genommen, die ihn nach Frankreich brachte. In Paris war er umgestiegen in einen Kurzstrecken-Jet nach Lapalisse, von wo aus er mit einem Mietwagen Weiterreisen wollte.
    Der Jet war ziemlich vollgepackt mit Fluggästen, und Bill fragte sich, was diese Menge Menschen - etwa zwanzig - um diese Tageszeit nach Lapalisse trieb. Er hatte es gerade noch geschafft, einen Platz zur Gangmitte zu bekommen.
    Und der gefiel ihm jetzt plötzlich so gut, daß er es trotz des Zeitdruckes, in den er sich gedrängt fühlte, bedauerte, sich nur auf einem kurzen Inlandsflug zu befinden.
    Das Mädchen neben ihm war wirklich ausnehmend hübsch. Bill ließ sich Zeit mit der Musterung. Ein zartes, ovales Gesicht mit glatter, weicher Haut, umrahmt von goldbraunem Haar, in dem es förmlich knisterte, sobald die junge Dame eine Bewegung machte. Braune, ausdrucksvolle Augen mit seidigen, langen Wimpern, darunter eine kleine Stupsnase und ein zum Küssen einladender roter Mund. Eine schlanke, gutgewachsene Gestalt. Das Mädchen trug einen weißen Jeans-Anzug, die Hosenbeine hochgestülpt, und darunter ebenfalls weiße Stiefel. Als starker Kontrast wirkte ihre sonnengebräunte Haut.
    Bill lächelte. Das Girl gefiel ihm.
    »Na, Musterung beendet?« sprach sie ihn plötzlich an.
    Hoppla, was ist denn mit dir los? dachte Bill, der fühlte, daß er rot wurde. Das passierte ihm doch sonst nicht!
    »Äh… ja«, erwiderte er etwas verwirrt. Er, der manchmal playboyhaft wirkende Bill Fleming, wurde verlegen, weil eine Frau ihn ansprach?
    »Und? Zufrieden?« erkundigte sie sich. Ihre Stimme klang herrlich weich und hell. Ihre Augen funkelten.
    »Selbstverständlich«, murmelte er. »Sie sehen faszinierend aus, Mademoiselle.«
    Sie nahm das flache Kompliment mit gnädigem Augenaufschlag zur Kenntnis. »Darf man fragen, mit wem man das Vergnügen hat, für eine Viertelstunde Seite an Seite zu sitzen?«
    Uff, dachte Bill. Er stellte sich vor. Nur einfach als Bill Fleming.
    »Aha, Ami«, kommentierte das Prachtgirl. »Ich bin Manuela Ford. Wie das Auto. Aber nicht verwandt. Auch nicht mit dem Ex-Präsidenten«, nahm sie ihm ein paar Konversationsfragen vorweg.
    »Manuela…« Er ließ den Namen förmlich über seine Zunge gleiten. Ein weicher, melodischer Name. Er paßte zu ihr.
    Sie schwiegen eine Zeitlang. »Darf ich Sie nach der Landung zu einer Tasse Kaffee einladen?« fragte er sie.
    Sie lächelte wieder. »Vielleicht… Kommt darauf an, wieviel Zeit Sie haben. Sie sehen mir wie
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