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Die drei ??? und der heimliche Hehler

Die drei ??? und der heimliche Hehler

Titel: Die drei ??? und der heimliche Hehler
Autoren: M. V. Carey
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begegnet, nicht gerade unter erfreulichen Umständen, als der kleine Ted nach Hause gebracht wurde.
    Meine Freunde und ich sind heute nochmals hergekommen, weil wir uns für diese Stadt interessieren. Und auch für Sie, Mr. Burton.«
    Justus brachte Erwachsene nicht selten zum Staunen, und manchmal überfuhr er sie geradezu mit seinem Auftreten.
    Burton hingegen wirkte allenfalls erheitert. Er kam aus seiner Küche hervor, und es zuckte um seine Mundwinkel.
    Justus ließ sich dadurch nicht beirren und drehte nun richtig auf. »Mein Freund Bob erarbeitet eine Studie über städtische Wohngebiete, die sich im Wandel befinden. Man hat uns gesagt, daß Sie für die Veränderungen, die hier in Venice vor sich gingen, mitverantwortlich sind.«
    »So, so!« entgegnete Burton. »Nun, das stimmt schon. Ich denke, ein paar Minuten kann ich für euch erübrigen. Nehmt Platz.«
    Er wies auf Stühle vor einer Wand, und die Jungen setzten sich. Burton nahm sich einen Stuhl von der Wand gegenüber und ließ sich darauf nieder. Er fing gewählt zu reden an, als habe jemand den Text für ihn aufgeschrieben und er habe ihn eingeübt.
    »Mermaid Court hatte mich schon lange interessiert«, begann er. »Ich kam häufig zum Schwimmen nach Venice, als die Stadt noch nicht wieder so beliebt war wie jetzt. Damals gab es noch keine Radwege und auch keine Läden. Es gab nur die kleinen Häuser am Strand, die mit der Zeit verfielen, und die künstlichen Kanäle waren mit Pflanzen ganz zugewachsen.
    Als das Mermaid-Hotel zum Verkauf angeboten wurde, erkundigte ich mich näher. Der Preis war nicht zu unverschämt, also kaufte ich das Hotel und das Grundstück davor. Als junger Mann hatte ich für Francesca Fontaine geschwärmt, und es tut mir irgendwie gut, daß nun mir das Haus gehört, in dem sie ihre letzte Nacht verbrachte.«
    Er sah die Jungen forschend an. »Ihr kennt die Geschichte von Francesca Fontaine?«
    »Ja, Sir«, antwortete Bob.
    Burton nickte. »Als ich das Anwesen kaufte, gab es hier nichts außer dem Hotel und einem unbebauten, umzäunten Platz davor. Ich ließ die beiden Flügel anbauen, die nun den Innenhof umschließen, und diese Fläche ließ ich mit Pflanzen und Fußwegen gestalten. Da ich nun selbst hierhergezogen bin, wollte ich eine reizvolle Wohnanlage schaffen. Jetzt kommen viele Besucher hierher. Es sind nicht nur Ausflügler und Badegäste, sondern auch Städteplaner und Künstler und Architekten – Leute, die ein Wohngebiet neu und fortschritt-lich bauen wollen.«
    Burton sah außerordentlich selbstzufrieden aus. »Eines Tages wird Venice das sein, was schon immer seine Bestimmung war«, prophezeite en »Die heruntergekommenen Wohnge-genden werden saniert, und unsere Stadt wird dann eine wirklich moderne, attraktive Gemeinde sein. Dann ist Mermaid Court Millionen wert!«
    Er hielt inne, und Justus hakte ein: »Und wie ist das mit dem Hotel? Werden Sie es renovieren?«
    »Das muß ich noch entscheiden«, gab Burton zur Antwort.
    »Es ist in sehr schlechter Verfassung. Im Grunde sollte man es abreißen. Aber es hatte seinerzeit diesen großen Namen, und es widerstrebt mir, ein solches Bauwerk zu zerstören.« Burton sah zu der offenen Tür hin. »Ich glaube, da hört man nun die Parade, die auf der Ocean Front vorüberzieht«, sagte er. »Habt ihr von mir alles erfahren, was ihr für eure Arbeit wissen müßt?«
    Offenbar wollte er die Jungen loswerden. Sie bedankten sich bei ihm und gingen.
    Der Innenhof war leer. Alles drängte sich jetzt am Straßenrand, um die Parade zu sehen. Schon war die Musik zu hören – ein eigenartiges Gemisch aus blechernen Hornklängen und schrillen Flötentönen mit Trommelbegleitung.
    Die Jungen gesellten sich zu den Schaulustigen entlang der Ocean Front. Schlag auf Schlag explodierten Feuerwerkskörper am Strand. Und dann kam der Festzug in Sicht. Er war ganz anders als all die anderen, wie sie die Jungen kannten. Es gab keine zackigen Jugendkapellen und keine beineschwin-genden Tanzmädchen. Statt dessen kamen die Beteiligten in Badeanzügen und farbigen Trikots, Jeans und T-Shirts, Saris und Kaftanen daher. Ein Mann mit einem Turban stolzierte vorüber und spielte dabei auf einem Xylophon. Ein anderer hatte ein safrangelbes Gewand angetan, auf dem winzige Stücke Spiegelglas aufgenäht waren. Offenbar war es üblich, daß jeder, der Lust hatte, einfach zum Festzug stoßen und mitgehen konnte.
    Bob nahm seine Kamera hoch und schoß Bilder in so schneller Folge, wie er den Film
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