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Die drei ??? und der grüne Geist

Die drei ??? und der grüne Geist

Titel: Die drei ??? und der grüne Geist
Autoren: Robert Arthur
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richtig geisterhaft aus, als der Mond aufging. Dann kam der Schrei. Der erste. Ich drehte den Aufnahmeregler voll auf, falls noch ein weiterer Schrei kommen sollte, weil ich wusste, dass du dich sehr dafür interessieren würdest.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Justus. »Du bist ein guter Detektiv, Bob. Was die Männer sprachen, habe ich bereits vom Band abgehört. Fahr damit fort, wie ihr ins Haus gegangen seid.«
    Bob schilderte in allen Einzelheiten, wie sie das Haus durchsucht hatten, wie sie die geisterhafte grün schimmernde Gestalt erst unten, dann auf dem Treppenabsatz, dann in den oberen Räumen gesehen hatten und wie die Gestalt zuletzt den langen Flur entlanggeglitten und regelrecht durch eine Wand gedrungen war.
    »Und nirgends Fußabdrücke«, sagte Peter. »Das fiel Bob auf, und er sorgte dafür, dass die Männer mit ihren Taschenlampen den Fußboden gründlich absuchten.«
    »Hervorragende Arbeit«, sagte Justus. »Wie viele Männer haben mit euch zusammen diese grüne Erscheinung gesehen?«
    »Sechs«, antwortete Peter.
    »Sieben«, widersprach Bob.
    »Sechs«, sagte Peter. »Da bin ich ganz sicher. Der Mann mit der tiefen Stimme, der den Anführer machte, dann der Große, der mit dem kleinen Hund, einer mit Brille und noch zwei, die mir nicht besonders aufgefallen sind.«
    »Vielleicht hast du recht«, gab Bob etwas unsicher zu. »Ich zählte sie drinnen, als alle durcheinanderliefen. Einmal brachte ich sechs heraus und zweimal sieben.«
    »Darauf kommt es wahrscheinlich nicht so an«, sagte Justus, der diesmal einen seiner Grundsätze – dass auch der unscheinbarste Umstand bei der Lösung des Rätsels von Bedeutung sein kann – zu missachten schien.
    Bob fuhr fort: »Wir gingen dann wieder vors Haus, und die Männer trennten sich. Ein paar sagten, sie würden jetzt die Polizei verständigen. Heute früh stand die Geschichte in allen Zeitungen. Auf dem Weg hierher schaute ich in der Bibliothek rein, aber es gibt dort keine Unterlagen über das Green’sche Haus, weil es schon so lange steht – Rocky Beach war damals noch nicht einmal eine Stadt und hatte noch längst keine Bibliothek. Aber nach den Zeitungsberichten ist das Haus vor sechzig oder siebzig Jahren von dem alten Mathias Green erbaut worden. Er war Schiffskapitän im Chinahandel und dem Vernehmen nach ein recht unangenehmer Zeitgenosse. Allzu viel weiß man nicht von ihm, aber es heißt, er hätte sich bei einem Aufenthalt in China große Schwierigkeiten eingehandelt und Hals über Kopf ausreisen müssen. Als seine Braut brachte er eine schöne chinesische Fürstentochter mit. Eine Quelle berichtet dann noch, er hätte sich mit seiner einzigen Verwandten, einer Schwägerin in San Francisco, zerstritten und sei daraufhin hierhergezogen. Eine andere Version lautet, er hätte sich aus Furcht vor der Rache chinesischer Edelleute – vielleicht der Familie seiner Frau – das große Haus hier als Unterschlupf gebaut. Unsere Gegend war ja damals noch eine richtige Wildnis. Jedenfalls lebte er in seiner Villa auf großem Fuß und hatte eine ganze Schar orientalischer Diener. Er kleidete sich gern in grüne Gewänder wie ein Mandschu-Edelmann. Vorräte ließ er sich einmal in der Woche mit der Pferdepost aus Los Angeles bringen, und eines Tages fand der Kutscher das Haus leer – bis auf Mathias Green. Er lag mit gebrochenem Genick am Fuß der Treppe. Als die Polizei endlich eintraf, ergaben die Ermittlungen, dass er offenbar in betrunkenem Zustand die Treppe hinuntergestürzt und dabei ums Leben gekommen war und dass die gesamte Dienerschaft über Nacht aus Angst vor Anschuldigungen geflüchtet war. Auch die chinesische Ehefrau war verschwunden. Niemals ließ sich jemand dingfest machen, der etwas Genaues hätte berichten können. In dieser Zeit lebten die meisten Chinesen hier im Land ganz zurückgezogen und scheuten das Gesetz. Also waren wohl all die Bediensteten entweder nach China zurückgegangen oder nach San Francisco gezogen, wo sie im Chinesenviertel untertauchen konnten. Die ganze Geschichte blieb ein Rätsel. Die verwitwete Schwägerin des Mathias Green in San Francisco erbte das Anwesen und kaufte mit dem hinterlassenen Vermögen ein Weingut in Verdant Valley bei San Francisco. Im Haus hier wollte sie nicht wohnen, es aber auch nicht verkaufen. Nach ihrem Tod war es dann dem Verfall preisgegeben, bis schließlich eine Miss Lydia Green, die Tochter dieser Schwägerin, in diesem Jahr das Anwesen an einen Bauunternehmer verkaufte, der
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